Über „Dia“ und „Friends“

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Über „Dia“ und „Friends“

Es gibt so Erinnerungen, die sind viel weniger präsent als andere. Genauso geht es mir unter anderem damit, wenn ich daran zurückdenke, wie alleine ich mich die ersten Monate – vielleicht sogar Jahre – mit der Typ-1-Diabetes-Diagnose gefühlt habe. Alleine in der ersten Diabetes-Schulung. Alleine im Familien- und Freundeskreis. Und alleine in der Schule. Wobei, war da nicht was?

„Dia“ bedeutet nicht gleich „Friends“

Minus mal minus macht Plus – gilt das auch als grundsätzliche Formel bei Menschen, deren Betazellen im Minus sind?

Bevor ich das erste Mal seit der Diagnose wieder am Unterricht teilnahm, hatte ich ein Gespräch mit meinen Lehrer*innen über meine Erkrankung und den Umgang damit. Bei dem Gespräch erfuhr ich, dass eine andere Schülerin ebenfalls Typ-1-Diabetes hat. Sie war eine Klasse unter mir und gehörte zu der Sorte Mensch, mit der ich mich sicherlich nicht über mein aktuelles Befinden austauschen wollte. Wahrscheinlich aus genau diesem Grund kramte mein Gedächtnis diese Information so tief unter, dass es mir wirklich nur ganz selten wieder einfällt, dass ich physisch nicht alleine war.

Quelle: Pixabay / Katharina Weirauch

Danach hat es ziemlich lange gedauert, bis ich meine erste „Freundschaft Plus“ eingegangen bin. Damit gingen für mich nämlich auch einige Ängste einher und ich musste dafür erst einmal offen sein. Abgesehen davon, dass ich keine super extrovertierte Person bin – und das früher noch viel weniger war –, kamen Bedenken wie: „Bin ich cool/schlau/witzig/hübsch genug, um mit der und der Person in Kontakt zu treten“, und noch ganz Diabetes-spezifische Gedanken. Sowas wie: „Was, wenn alle damit total gut klarkommen und ich mich nur anstelle?“

Wir könnten Freunde werden

Seitdem ist viel passiert. Ich kenne inzwischen wahrscheinlich mehr Menschen mit als ohne Typ-1-Diabetes. Ich sehe die Community grundsätzlich als eine Ansammlung vieler großartiger Menschen. Trotzdem ist nicht jede*r einzelne davon eine*r meiner #DiaFriends. Meinen Respekt verdienen aber alle von ihnen.

Es sind Erfahrungen, Interessen und Meinungen, die eine Freund- oder Partnerschaft prägen. Wenn man jemanden aber tatsächlich „nur“ auf der Basis der gleichen Erkrankung kennenlernt, kommen dabei Kontakte zustande, die es sonst vielleicht nie gegeben hätte. Dadurch habe ich gelernt, Menschen anders entgegenzutreten – offener dafür, herauszufinden, was man gemeinsam hat, außer gerade am selben Ort zu sein.

Meine Freundschaft(en) Plus

Ich merke immer wieder, wie wichtig es ist, Menschen zu kennen, die das eigene Befinden annähernd nachvollziehen können. Beim Diabetes und all den Tücken, die er so mit sich bringt – Hypoglykämien, Hyperglykämien, Anspannung vorm Erfahren des HbA1c-Ergebnisses usw. –, hat das für mich einen besonderen Stellenwert. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit irgendeinem Menschen mit Diabetes kommuniziere. Das liegt zum einen daran, dass ich tolle Freundschaften durch den Diabetes geschlossen habe und einfach gerne im Kontakt mit diesen Menschen bin. Zum anderen hilft es mir aber auch sehr, dass ich eben diesen Personen wortlos einen Screenshot meiner Gewebezuckerkurve schicken kann und sie nicht nachfragen müssen, wie das zu interpretieren ist.

Quelle: Pixabay

Am schönsten finde ich es immer, wenn der Diabetes einen zwar zusammengebracht hat, man daraufhin aber noch tausend andere Gemeinsamkeiten entdeckt. Dann entsteht eine Freundschaft. Mit einem großen Plus.


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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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