Da fehlen mir die Worte…

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Da fehlen mir die Worte…

Im Leben mit Diabetes gibt es immer wieder Situationen, in denen man keine Worte braucht oder in denen einem einfach die Worte fehlen. Das können sowohl sehr positive, aber auch negative Situationen/Erlebnisse sein.
Ein paar dieser Erlebnisse habe ich für euch aufgeschrieben.

Wenn man keine Worte braucht

Man schaut aufs CGM/Messgerät, sieht einen Wert, der einem nicht gefällt, guckt genervt zum liebsten Diabuddy und er oder sie weiß direkt, was los ist. In so einer Situation benötigt man meist wirklich keine Worte, denn wir Diabetiker können uns gut in die anderen hineinversetzen.

Genauso ist es mit einigen „normalen“ Freunden. Da reicht es manchmal, wenn man ihnen einfach das Messgerät oder die Pumpe mit dem aktuellen Wert zeigt, und schon wird einem z.B. der Traubenzucker oder Saft gereicht. Und wenn es eventuell schon die dritte, vierte oder sonst wievielte Hypoglykämie ist, dann bekommt man auch gleich noch eine tröstende Umarmung dazu.

Quelle: Antonia Ahlers

Wetten, dass…?

Eine andere Situation, in der mir die Worte fehlten, gab es in meiner Teenagerzeit häufiger. Meine Mutter und mein Freund haben ab und an gewettet, wie mein Blutzucker gerade ist, und dann musste ich messen. Wenn ich gerade gut gelaunt war, hat es mich nicht gestört und ich fand es eher lustig. War ich aber schlecht drauf, fand ich es oft richtig blöd. Gefehlt haben mir damals die Worte allerdings deshalb, weil meine Mutter mit ihrem Tipp meist sehr nah an meinem wirklichen Wert lag. Ich war immer wieder überrascht, wie gut sie mich, beziehungsweise meine Werte, einschätzen konnte.

Wenn ich eine Hypoglykämie habe, fehlen mir auch oft die Worte. Zwar weiß ich dann ganz genau, was ich sagen möchte, aber irgendwie wollen die Worte dann nicht richtig aus meinem Mund kommen oder ich rede nur Quatsch. Kennt ihr das auch? Manchmal habe ich es auch, dass mir ein Wort, das ich suche, einfach nicht einfällt. Wie gut, dass mich meine Freunde auch ohne Worte gut verstehen oder ihnen ein Blick auf meinen Wert genügt, um zu wissen, wie sie mir behilflich sein können. Zum Glück kommen solche Situationen äußerst selten vor.

Quelle: Antonia Ahlers

Von Menschen, die einem nicht zuhören möchten

Und dann gibt es noch die Fälle, in denen einem die Worte fehlen, weil man etwas gesagt oder an den Kopf geworfen bekommt und einfach nicht glauben kann, was das Gegenüber da gerade zu einem gesagt hat. Beim letzten Diabetologen-Termin hatte ich zum Beispiel so ein Erlebnis. Da saß ein älterer Herr neben mir, der fragte erst, ob meine Pumpe ein Messgerät sei. Woraufhin ich ihm erklärte, dass das eine Insulinpumpe ist. Danach meinte er zu mir, dass er kein Insulin mehr benötigen würde, seitdem er 30 Kilogramm abgenommen hat. Ich habe ihm dann ganz freundlich versucht zu erklären, dass das bei mir nicht helfen würde, weil ich ja Typ-1-Diabetes habe. Er war aber anderer Meinung als ich und redete die ganze Zeit mit irgendwelchen Tipps auf mich ein. Anfangs habe ich noch versucht, ganz freundlich zu bleiben und ihm den Unterschied zu erklären, aber irgendwann habe ich es aufgegeben und saß einfach still da. Dementsprechend war ich dann auch froh, als er aufgerufen wurde und ich wieder allein auf der Bank vorm Sprechzimmer saß.

Quelle: Antonia Ahlers

Hattet ihr auch schon solche Begegnungen oder kennt ihr ähnliche Situationen? Und wenn ja, wie geht ihr damit um? Erzählt mir gern in den Kommentaren davon.


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