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Der Hals kratzt, die Glieder schmerzen, der ganze Körper zittert. Es ist 9 Uhr Dienstagmorgen im wunderschönen Saarland und eine weitere unruhige Nacht bringt mir die ernüchternde Gewissheit: Mich hat’s so richtig erwischt! Denn nicht nur die beschriebenen Symptome, sondern auch die völlig verschwitzte Bettdecke machen mir unmissverständlich klar, dass es sich hierbei leider um keine 08/15-Erkältung handelt. Es ist mehr. Und dieses „mehr“ geht mir tierisch auf den Sack!
Drei Tage lang schleichen sich die Symptome nun Schritt für Schritt unter meine Haut und was mit einem trockenen Husten gestartet ist, wird mittlerweile von Kopfschmerzen und 39°C Fieber begleitet. Richtig unschön! Kurz zuvor hatte ich noch mit Erfolg die erste Welle Husten und kratzende Halsschmerzen abgewehrt, nur um ein paar Tage später mit meiner Schwester, der es genauso geht, ein Krankenlager in unserem Elternhaus aufzuschlagen.
Der Wasserkocher steht seitdem hoch im Kurs und wir alle im Hause Krauser fühlen uns um mindestens 10 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Denn genau wie damals ist es einzig und allein Super-Mutti Birgit, die allen Keimen zu trotzen scheint und fast schon Spaß daran hat, ihre kränkelnden Kids wieder aufzupäppeln. Was würden wir nur machen, wenn wir sie nicht hätten! Danke, Mama!
Wie uns allen bekannt ist, sind wir als Menschen mit Typ-1-Diabetes bereits per Definition chronisch krank und damit im ständigen Dauereinsatz, um die mal mehr, mal weniger lieben Blutzuckerwerte unter Kontrolle zu halten. Sei es, wenn wir unserem normalen beruflichen/schulischen Alltag nachgehen, unsere sportlichen Hobbys verfolgen oder uns in stressigen Situationen wiederfinden, in die wir eigentlich gar nicht erst hineingeraten wollten.
Tag für Tag werden wir jedes Mal aufs Neue auf die Probe gestellt, doch so ein richtiges Krankheitspaket mit den Inhalten Hals- sowie Kopfschmerzen, trockener Husten und Fieber, das hatte ich nun wirklich noch nicht innerhalb meiner 5-jährigen Typ-1-Diabetes-„Karriere“. Meine Erfahrungen bis dato waren, dass meine Blutzuckerwerte selten ins Schwanken geraten. Sei es stressbedingt oder, wenn ich mal anfangen sollte zu kränkeln. Meine Verläufe zeigten sich davon weitestgehend unbeeindruckt und ich registrierte keine großen Ausreißer. Dieses Mal sollte es jedoch anders sein…
Fünf Tage hat es mich insgesamt auf die Bretter gelegt, um diese bösartige „Männergrippe“ (den Humor lasse ich mir ganz bestimmt nicht nehmen!) wieder in den Griff zu bekommen. Insbesondere drei Nächte brachten mich wortwörtlich so richtig ins Schwitzen. Geschuldet war dies zum einem den stündlich wiederkehrenden Hustenanfällen und, wie ich es bereits angedeutet habe, dem Fieber, das mich mehrere Male schweißgebadet aus dem Schlaf riss.
Während die „Schwitzewelle“ ein ums andere Mal zuschlug, gelang es dem Typ-1-Diabetes, mich Schritt für Schritt um den Verstand zu bringen. Mit jedem erneuten unangenehmen Aufwachen ging auch ein Blick auf meine Glukosewerte einher und was ich da in regelmäßigen Abständen erkennen konnte, kostete echt Nerven! Ständig Tendenz steigend, obwohl keine Kohlenhydrate dies hätten verursachen können. Auch keine FPEs, falls ihr damit rechnet. Mein angeschlagener Körper schaffte dieses fragwürdige Meisterwerk von ganz alleine und zwang mich zum ständigen Korrigieren. Und das war obendrauf psychisch echt anstrengend und irgendwie belastend. Muss ich jetzt einfach mal so sagen, denn so und nicht anders habe ich es wahrgenommen.
Korrektur. O.k. Muss dann halt sein. Begegnet uns ja schließlich öfters in unserem Alltag mit Typ-1-Diabetes. Völlig verpennt den Pen suchen, drei Einheiten Korrektur einstellen und… AUTSCH! Was war das denn? Diese Frage schoss mir schon lange nicht mehr in solch regelmäßigen Abständen durch den Kopf. Genauer gesagt, jedes Mal, wenn ich in den vergangenen fünf Tagen spritzte. Meine Haut schien innerhalb dieser Zeit unglaublich empfindlich geworden zu sein. Damit hatte ich nicht gerechnet, auch wenn es im Nachhinein erklärbar ist, denn jedes Körperteil nahm ich in diesen Tagen verstärkt war.
Doch es blieb nicht nur bei den verhältnismäßig schmerzhaften Boli. Meinen Bauch schmückten passend zur kommenden Weihnachtszeit ein paar unschöne Farben in einer Frequenz, die ich so auch schon lange nicht mehr gesehen hatte. Merry Christmas from the human Christmas tree, everybody!
Spaß beiseite. An dieser Stelle würde es mich brennend interessieren: War das Zufall oder sind das Erfahrungswerte, die auch euch bekannt vorkommen, wenn euer Körper geschwächt ist und rumkränkelt? Noch irgendwelche „Sensibelchen“ hier außer mir?
Außerdem: Wie seid ihr in den letzten Jahren mit Typ-1-Diabetes durch die kalte Jahreszeit gekommen? Und wie läuft es bisher? Habt ihr euch, wie empfohlen, impfen lassen? Ich jedenfalls ja und auch, wenn ich vorhin sarkastisch den Begriff „Männergrippe“ verwendet habe, handelte es sich hierbei glücklicherweise um keine echte Grippe.
Ich bin schon sehr auf eure Erfahrungswerte in den Kommentaren gespannt!
Ansonsten wünsche ich euch allen eine besinnliche, ruhige Adventszeit mit euren Liebsten und haltet euch munter!
Liebe Grüße an euch alle da draußen und bis zum nächsten Mal!
Michi
Bin ich krank? – Und wenn ja, wie doll? – Die Frage hat sich Katharina gestellt, als sie über die unterschiedliche Wahrnehmung von chronischen Erkrankungen und vorübergehenden Infekten nachgedacht hat.
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