- Aus der Community
Vom „Penner“ zum „Pumpi“ – das erste halbe Jahr mit meiner Insulinpumpe!
4 Minuten
Da bricht es nun auch bei mir an, das neue Zeitalter. Meine Insulinpens stelle ich nach über 30 Jahren jetzt erst einmal in die Ecke. Ich habe eine Insulinpumpe genehmigt bekommen. Die frohe Botschaft lag als verspätetes Weihnachtsgeschenk in meinem Briefkasten und ich war richtig, richtig glücklich.

Warum eigentlich jetzt doch eine Pumpe – meine Beweggründe
Es gab immer wieder Situationen in meinem Alltag, in denen ich (mit meinen Pens) an meine Grenzen gestoßen bin. Zum Beispiel immer mal wieder abends auf dem Sofa eingeschlafen – zack, Basal viel zu spät oder gar nicht gespritzt. Der nächste Tag lief dann leider nicht so optimal und das hat mich doch ziemlich gestört. Oder völlig abgehetzt und hungrig unterwegs mal eben schnell etwas essen. Das ist gerade im Winter für mich öfter eine Herausforderung gewesen – eine Stelle für die Injektion zu finden und dann leider auch ab und zu mal nicht zu spritzen. Nicht gut!
In den letzten Jahren habe ich viel an meiner Diabetes-Akzeptanz gearbeitet und konnte viele Erfolge verbuchen. Und nun war ich auf der Suche nach Lösungen für die Situationen, die mir immer noch Probleme bereitet haben. Bereits vor ein paar Jahren hatte mein Diabetologe mich auf eine Pumpe angesprochen, aber da wollte ich nicht. (Vorsicht: Spoileralarm! Aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar!)

Meine Beziehung zu meinem Diabetes hat sich ziemlich stark verändert. Was mir früher relativ egal war, war für mich mittlerweile nicht mehr akzeptabel, denn diese Situationen gingen immer wieder zu Lasten meiner Blutzuckerwerte. Von der Insulinpumpe habe ich mir also eine Unterstützung im Alltag erhofft, um meine Einstellung noch weiter zu verbessern.
Was sind meine Erwartungen – es soll leichter werden
Vor allem erwarte ich eine Erleichterung im Alltag. Unterwegs etwas zu essen und für das Insulin auf ein Knöpfchen zu drücken, ist einer meiner Träume. Und natürlich hoffe ich, meine Blutzuckerwerte weiter zu verbessern und stabiler zu halten. Wie gesagt, ich habe in den letzten Jahren schon Vieles erreicht und nun mache ich mich halt noch auf den Weg für die letzten Schritte.
Startschwierigkeiten gehören ja irgendwie dazu
Rückblickend kam ich mir am Anfang so vor, als hätte ich eine relativ frische Diabetes-Diagnose. Es gab so viel Neues zu lernen. Die technische Einweisung und die ersten Termine bei meiner Diabetesberaterin waren voll mit neuem Input. Glücklicherweise konnte ich mir einiges wie z.B. Katheterwechseln auf YouTube nochmal ansehen. Ein wenig Angst hatte ich ehrlich gesagt auch – oder nennen wir es Respekt davor, dass so ein Gerät nun Insulin in meinen Körper pumpt. Bereits in den ersten Tagen habe ich schon einiges miterlebt. Aufgewacht und gedacht – ooops, was liegt denn hier alles herum. So sieht es also aus, wenn der Katheter herausgerissen ist.

Teflon oder Stahl? Keine Ahnung, das muss ich wohl ausprobieren. Sensor nicht gefunden, wo stelle ich denn das Gepiepse aus? Ich lernte neue Gründe für hohe Zuckerwerte kennen, denn abgeknickte Katheter kannte ich bisher nur aus Erzählungen.
Wundervolle Momente mit meiner Insulinpumpe – das erste Mal
Aber es gab gerade auch am Anfang viele wundervolle Momente. Ich konnte nun ohne schlechtes Gewissen einfach auf dem Sofa einschlafen oder auch mal früh ins Bett gehen. Meine Pumpe regelt das nun für mich. Was für eine Erleichterung.
Die Menschen in der Bäckerei haben sich wahrscheinlich gewundert, warum ich so ein Strahlen im Gesicht habe. Das erste Brötchen unterwegs – ohne Stress mit Pumpe und Bolusrechner.

Das Gefühl, dass es eine richtige Entscheidung war und es sich gelohnt hat, dafür zu kämpfen. Immerhin habe ich zwei Anläufe für die Genehmigung gebraucht.
Es geht weiter auf dem – für mich – richtigen Weg
Es gibt noch einiges zu lernen. Zum Beispiel das Lesen der Kurven und richtig anzupassen. Aber ich bin sehr froh über die Erfolge, die ich aktuell schon mit der Pumpe erzielt habe. Nach vielen, vielen Jahren habe ich es geschafft, auf ein HbA1c unter 7% zu kommen. Mein Alltag ist entspannter geworden, auch wenn ich mich etwas mehr um die Technik kümmern muss. Das nehme ich dafür gerne in Kauf.
Würde ich sie also wieder hergeben? Auf keinen Fall! Ein Plädoyer für die Pumpe mit kontinuierlicher Glukosemessung. Aber dennoch ist es eine sehr persönliche Entscheidung für oder gegen eine Pumpe, denn von alleine macht sie es halt auch nicht. Was zählt, sind eine gute Einstellung und die Therapie, die gut zu eurem Alltag passt.
Ihren Wunsch nach einer Insulinpumpe hat Ina bereits vor zwei Jahren in der #BSLounge öffentlich geteilt: Gute Diabetes-Vorsätze 2018 – ich will eine Insulinpumpe!
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Technik
Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig
- Leben mit Diabetes
Diabetes-Anker-Podcast – „Höhen & Tiefen“: Welche Technologie hilft bei welchem Diabetes-Typen?
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
-
loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-

Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).