Berg- und Talfahrt beim Skifahren

3 Minuten

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Berg- und Talfahrt beim Skifahren

Heute war ich beim Skifahren. Und mein Gewebezucker hat mich an eine Berg- und Talfahrt erinnert. Ich gebe zu, da sind mir von der BE-Berechnung bis hin zur Bewegungsplanung einige Fehler passiert. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das Sprichwort „Aus Fehlern wird man klug!“ in diesem Fall immer stimmt. Aber an meinen Erfahrungen lasse ich euch trotzdem gerne teilhaben!

Quelle: Heike Marth

Aufgestanden bin ich um 8 Uhr mit einem Gewebezucker von 208 mg/dl (11,6 mmol/l). Zugegeben etwas zu hoch für meinen Diabetes. Zum Frühstück mit einem blutzuckerfreundlichen Haferbrei habe ich mir vorsichtige 3 E gegeben. Wie sich später herausstellte, war diese Bolusmenge etwas zu gering berechnet.

Rezept für den Haferkleie-Brei:

  • 40 g Haferkleie
  • 10 g Leinsamen, geschrotet
  • 10 g Chia-Samen
  • Zimt als Gewürz
  • Erythrit zum Süßen
Quelle: Heike Marth

Alle Zutaten mit Wasser zu einem Brei vermischen und 10 Minuten leicht erwärmen. Die Chia-Samen verdicken den Brei. Der Brei hat ungefähr 20g Kohlenhydrate.

Der Vorteil von Haferkleie ist, dass er meinen Blutzucker nicht so weit ansteigen lässt. Und er sorgt als Frühstück bei mir meist bis zum Mittag für eine Stabilität meines Gewebezuckers (mehr nachzulesen über Haferkleie gibt es hier). Nach dem Frühstück ging es gegen 9 Uhr mit dem Auto los zur Skipiste. Während der 20-minütigen Autofahrt habe ich öfters aufs Handy geschaut, um meinen Gewebezucker zu verfolgen. Leider streikte in diesem Moment die Verbindung zwischen Sensor und Transmitter. Gewebezuckerwerte anschauen? Fehlanzeige. Als ich mir dann auf dem Parkplatz meine Skischuhe anzog, meldete das Handy dann endlich meinen Zuckerwert. Oh je, es waren 260 mg/dl (14,4 mmol/l) – leider viel zu hoch! Ich gab mir dann vorausschauend auf das Skifahren eine Einheit Insulin.

Nach zwei Abfahrten war mein Gewebezucker weiter auf 350 mg/dl  (19,4 mmol/l) angestiegen. Ich gab mir nun nochmal 3 Einheiten Insulin. An diesem Tag gab es eine richtig griffige Piste und dazu wenige Skifahrer. So machte das Skifahren Spaß! Allerdings funkte dann wieder mein Gewebezucker dazwischen. Nach weiteren 3 Abfahrten blickte ich aufs  Handy. Zuckerwert 72 mg/dl (4,0 mmol/l) mit Pfeil nach unten. Da wollte ich nichts riskieren! Ich machte eine selbstverordnete Pause und aß 2 Müsliriegel mit je 12 g Kohlenhydraten. Nach 10 Minuten zeigte mein Blutzucker zwar noch 59 mg/dl (3,3 mmol/l) an. Mein Körpergefühl sagte aber, der Zuckerwert werde steigen.

Meine Tochter mit Freundin und mein Mann haben in der Zwischenzeit bereits 5 Abfahren gemacht. Die Mama mit ihrem Diabetes und Unterzucker musste mal wieder alleine Ski fahren. Ich gebe zu, meine Tochter und mein Mann sind die besseren Skifahrer, aber trotzdem ärgerte ich mich über mich selbst. Mein Gewebezucker hat mir wieder mal ins Skifahren reingepfuscht!

Quelle: Heike Marth

Nach zwanzig Minuten stieg ich dann trotzdem nochmal auf meine Ski mit einem Gewebezucker von 105 mg/dl (5,8 mmol/l). Es war 11 Uhr. Die 10 folgenden Abfahrten genoss ich wieder in vollem Umfang. Gegen 12 Uhr wollte meine Familie wieder nach Hause fahren. Ich schaute auf den Gewebezucker – 232 mg/dl (12,9 mmol/l). Im Auto auf dem Nachhauseweg gab ich mir 2 E und während eines gemütlichen Après-Ski-Mittagessens, Low Carb mit viel Gemüse, sank mein Gewebezucker letztlich auf 105 mg/dl (5,8 mmol/l). Da konnte ich nur noch sagen: „Skifahren gut, Blutzucker gut!“


Wenn die Zuckerwerte beim Langlaufski auf Talfahrt gehen… – auch Antje hat Erfahrungen mit einem Diabetes auf Talfahrt

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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