Dexcom bringt Veränderungen

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Dexcom bringt Veränderungen
Quelle: Heike Marth

Eine Bilanz im Herbst                  

Im Sommer habe ich mein CGM-System gewechselt. Eversense vertreibt seine Glukosesensoren nicht mehr in Österreich. Mein Eversense-Implantat kam (aus dem Oberarm) raus und der neue Dexcom-Sensor (zunächst erst für 10 Tage zur Probe) wurde in den Bauch hineingestochen.

Neue technische Systeme verlangen zur Gewöhnung für einen Diabetiker Zeit, Geduld und Ausdauer. Jetzt ist Herbst, die Tage werden kürzer und ich ziehe eine erste Dexcom-Bilanz.

Dexcom spart Zeit

Am Anfang hat mich das Dexcom-System zunächst entstresst. Das tägliche Kalibrieren morgens und abends wie beim Eversense entfällt nun. Zudem hält der Dexcom ganze 10 Tage und ich muss den Sensor nicht täglich neu setzen. Das spart mir viel Zeit ein.

Dexcom bringt Unruhe

Dafür brachte der Dexcom auch etwas Unruhe mit sich. Der Eversense-Sensor vibrierte lediglich bei zu niederen oder zu hohen Glukosewerten. Der Dexcom-Sensor hingegen gibt über das Handy extrem laute Geräusche von sich, sobald meine Glukosewerte zu tief sinken. Ich bezeichne es als lautes „Handyschreien“. An sich ist das ja eine super Sache, denn der Sensor soll vor Unter- oder Überzucker warnen.

Dexcom lehrt mich Achtsamkeit

Im Alltag muss ich jetzt noch besser auf meine Glukosewerte achten. Beispiel: Ich betreue in der Schule ein Kind und während des Unterrichts „schreit“ mein Handy plötzlich sehr laut. Das ist sehr unangenehm! Anderes Beispiel: Es ist Mitternacht, ich schlafe und mein Handy „schreit“ plötzlich laut. Mein Partner ist genervt, denn er möchte schlafen. Ich nehme dann schnell einen „Hypo”-Helfer aus dem Nachtkästchen, um auch wieder weiterschlafen zu können.

Diese Handygeräusche sind an sich sinnvoll. Ich habe festgestellt, dass der Gewebezucker (den der Sensor misst) und der Blutzucker (den ich blutig am Finger messe) oft 20 bis 40 mg/dl (1,1 bis 2,2 mmol/l) auseinanderliegen (https://www.feelfree-welt.de/pumpen-therapie/newsdetails/Feiner-Unterschied-Blutzucker-und-Gewebezucker). Ich messe daher bei lautem Handyalarm immer blutig nach. Ich möchte bei einer „Hypo“ nicht zu viele Kohlenhydrate zusätzlich zu mir nehmen.

Quelle: Heike Marth

Dexcom gibt Sicherheit

Positiv gibt mir der Dexcom mehr Sicherheit. Denn mein Partner sieht meine Glukosewerte nun auch auf seinem Handy. Diese tolle Funktion – speziell sinnvoll, wenn das eigene Kind Typ-1-Diabetes hat – lässt sich mit dem Dexcom gut einstellen. Gegen diese Art der Glukosewert-Überwachung habe ich mich zuerst gewehrt. Aber ich bin eine Bergfex – wie man in Tirol sagt – und gehe öfters größere Wanderungen alleine. Sicherlich, ich habe auch meinen Hund dabei. Im Falle einer drohenden Hypoglykämie messe ich jetzt zunächst immer blutig nach und schicke dann meinem Partner eine kurze Nachricht, dass ich okay bin. Das gibt meiner Familie und mir ein besseres Gefühl.

Quelle: Heike Marth

Dexcom erhöhte mein HbA1c

Seit ich das Dexcom-System trage, hat sich mein HbA1c von 6,5 auf 7,1% erhöht. Meinen behandelnden Diabetologen stört das nicht, ich selbst bin jedoch etwas unzufrieden. Vielleicht waren meine letzten Glukosewerte auch nur durch regelmäßige, unbemerkte Hypoglykämien „erkauft“? Es ist für mich sicher wieder ein Grund mehr, meine eigenen Blutzuckerwerte wieder schriftlich besser zu kontrollieren. So gibt mir Dexcom einen Anschub für positive Veränderungen in dieser kritischen (Diabetes-)Zeit.


Hier kommt ihr zu einem weiteren Artikel über das Dexcom-System:

Adieu Enlite – welcome Dexcom

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 12 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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