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Diabetes-Charity-Gala: „Ich schäme mich nicht, weil ich Diabetes Typ 2 habe!“
4 Minuten

Die diesjährige Diabetes-Charity-Gala mit rund 300 Gästen bot viel Glamour und jede Menge spürbare Diabetes-Aufklärung.
Seit sie sich mit Diabetes befasse, sei ihr bewusst geworden, dass Menschen mit einer chronischen Erkrankung „die stärksten der Welt sind, und was sie den ganzen Tag leisten müssen“: Charlotte „Lottie“ Mellahn ist Moderatorin, Podcasterin und Schauspielerin aus Berlin – und besser bekannt als Visa Vie. Durch eine Corona-Infektion ist sie seit knapp einem Jahr selbst an Typ-1-Diabetes erkrankt, geht offen damit um, klärt auf.
Auf der Bühne wird aufgeräumt – mit Vorurteilen
Lottie alias Visa Vie war eine der Influencerinnen und Influencer, die während der Gala auf der Bühne standen, so wie auch TikTok-Star Fiorella, und so dem Event viel Reichweite bescherten: Fotos und Kurzvideos aus dem TIPI am Kanzleramt wurden im Netz sofort geliked und geteilt. Auf Facebook, Instagram, Twitter, YouTube und TikTok berichten diese jungen Stars der sozialen Medien aus ihrem Diabetesleben, erreichen mitunter bis zu 170.000 Followerinnen und Followern. Sie machen Mut und tragen aktiv zur Entstigmatisierung des Diabetes bei.






Die Online-Community rund um den Typ-1-Diabetes habe in den letzten Jahren „einen wahnsinnigen Sprung erlebt“, erklärt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Relativ sparsam“ gingen dagegen Menschen mit Typ-2-Diabetes mit den sozialen Medien um. Wegen der Vorurteile: Hättest du dich mal mehr bewegt, gesünder gegessen, dann wärst du nicht krank. Heute sagen sie aber: „Jetzt reicht’s. Wir wehren uns gegen die Stigmatisierung!“ – in Blogs, Instagram- und TikTok-Portalen. „Es werden immer mehr und wir sind sehr glücklich über diese Bewegung“, so Mattig-Fabian Inzwischen würden sich Influencerinnen und Influencer aus dem Typ-1- auch mit jenen aus dem Typ-2-Bereich vernetzen.
Moderatorin Kay-Sölve Richter: „Nicht jeder Typ-2-Patient hat undiszipliniert gelebt!“
TV-Journalistin Kay-Sölve Richter räumte ebenfalls mit einem Diabetes-Klischee auf. „Nicht jeder Typ-2-Patient hat undiszipliniert gelebt!“, betonte sie und erhielt spontanen Zwischenapplaus. Harry Wijnvoord, der mit Andrea Ballschuh den Abend moderierte, erklärte: „Ich schäme mich nicht, weil ich Diabetes Typ 2 habe, auch wenn ich vorher Falsches gemacht habe, aber es waren die Gene: Mein Vater, mein Bruder jetzt auch – alles Typ-2er. Ich habe keine Angst vor Schuldzuweisungen, da stehe ich drüber.“ Die Kampagne #SagEsLaut findet er stark.
Impressionen von der Diabetes-Charity-Gala im Video:
Einer der „Lautsprecher“ ist Andreas Wartha. Seit seiner Typ-2-Diabetes-Diagnose hat er 35 Kilo abgenommen, muss seither keine Tabletten mehr nehmen. Die Politik forderte er auf, die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse zu senken. Dass ein gesundes Ernährungsverhalten schon in Kita und Schule beginnen muss, betonte Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. „Es muss cool sein, Wasser zu trinken und nicht Limo!“
Höhepunkt der Diabetes-Charity-Gala: die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises
Höhepunkt der Gala ist jedes Jahr die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises, bei der auch Jennifer und Julien dabei sind, Tochter und Sohn von Thomas Fuchsberger, der 2010 verstarb. Erstmals ging der Preis an zwei Projekte: an Christa Mischke, die das Diabetes-Journal für sehbehinderte und blinde Menschen als Hörbuch ehrenamtlich einliest, und an Dr. Martin Holder für seine bundesweite Ketoazidose-Präventionskampagne mit den vier Warnzeichen für Typ-1-Diabetes. Die Laudatio hielt die Schauspielerin Tanja Wedhorn, deren Vater wegen seines Diabetes auch an der Dialyse war. „Ich bin so beeindruckt“, sagte sie über die vielen Initiativen.
Podcast-Reihe zum Thomas-Fuchsberger-Preis
Wissenswertes und Hintergründe zum Thomas-Fuchsberger-Preis bieten unsere Sonderfolgen auf dem Diabetes-Audio-Anker, die wir zusammen mit der Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe präsentieren.
➤ zu den Podcast-Folgen
Das Preisgeld von 10.000 Euro stiftete die MedTriX Group. Knapp 100.000 Euro kamen an Spenden zusammen, die in den nächsten zwei Jahren an das „Ketoazidose-Projekt aus Sachsen“, an #SagEsLaut“ und das Notfalltelefon „Dia-Engel“ gehen. Die Diabetes-Charity-Gala wurde unterstützt von der MedTriX Group, Abbott, Dexcom, IKK classic, Medtronic, Melitta, Wort & Bild und Boehringer Ingelheim.
von Angela Monecke
(zuletzt aktualisiert am 7. November 2022)
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gingergirl postete ein Update vor 13 Stunden, 44 Minuten
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Tag, 17 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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