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#DBW2018 – Abgabetag
3 Minuten
Es ist Tag 1 der Diabetes-Blog-Woche und das heutige Thema lautet: „Abgabetag: Wem würdet ihr einen Tag lang euren Diabetes geben und warum?“
Mein erster Gedanke war: „Dazu kann ich nichts schreiben, das ist ja super fies!“, denn auch, wenn der Typ-1-Diabetes für mich irgendwie erträglich ist, ist er nichts, was ich jemand anderem wünsche. Nach einigem Hin- und Herüberlegen und Ideen, welchem Typ Mensch ich eventuell doch für einen Tag die Betazellen klauen wollen würde (nämlich der Sorte: “Ich habe zwar keine Ahnung, bin mir aber sicher, dass Diabetes no big deal ist.”), fiel mir noch eine konkrete Person ein: ein Lehrer von früher.

Die allererste Unterzuckerung: Jetzt aber ja nicht ausruhen
Nach meiner Diabetes-Diagnose musste ich sehr schnell wieder zur Schule gehen. Ich weiß nicht mehr, ob ich eine oder zwei Wochen zu Hause war, aber ich war auf jeden Fall noch mehr im Schockzustand, als dass ich mich im Diabetes-Management irgendwie routiniert fühlte. Zu dem Zeitpunkt trug ich zwar schon vorbildlich immer Traubenzucker in meiner Hosentasche mit mir herum, rechnete aber nicht damit, ihn zu benötigen. Bis ich meine erste Hypoglykämie hätte, würde es noch einige Zeit dauern, meinte die Diabetesberaterin aus meiner allerersten Schwerpunktpraxis.
Und dann passierte es doch. Ich war noch keine ganze Woche wieder beim Unterricht, da stand auf dem Messgerät irgendein Wert mit einer 5 vor der zweiten Ziffer. Zum Blutzuckermessen war ich zur Toilette gegangen und während ich noch überlegte, ob das dann jetzt also eine Unterzuckerung ist, ob ich jetzt gleich unbemerkt umfalle und wie viel ich essen sollte, damit das nicht passiert, stand eigentlich auch die nächste Schulstunde an, und zwar Physik.
Wie wir alle wissen, darf im Naturwissenschafts-Trakt nicht gegessen werden. Also sagte ich zu meinem Lehrer, dass ich einen Moment später in den Unterricht kommen würde, weil ich jetzt was essen und dann gucken müsse, wie mein Körper das alles so verkraftet. Er antwortete mit hochgezogenen Augenbrauen, dass ich mich jetzt aber ja nicht auf meinem Diabetes ausruhen solle. Und damit war er geschaffen, der Grund, weswegen Herr XYZ die zweifelhafte Ehre hätte, meinen Diabetes einen Tag lang von mir zu bekommen. Diabetes und ausruhen. Das ist wie 35°C im Schatten und frieren. Damals fühlte ich mich deswegen ganz ertappt und überlegte, ob ich mich wohl zu sehr anstelle in dem Moment. Heute würde ich ihn fragen, ob er einen Marathonlauf auch als Ausgangssituation zum Ausruhen sehen würde.
Setzen, sechs, Herr Lehrer!
Im Nachhinein finde ich die ganze Situation sogar sehr gefährlich. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre noch unsicherer gewesen und hätte mich einfach still in den Unterricht gesetzt. Ohne etwas zu essen, um mich nicht „auszuruhen“ und nicht aufzufallen – aber eventuell umzufallen. Setzen, sechs, Herr Lehrer. Die Strafarbeit: einen Tag Diabetes “mit alles”.
In meiner Vorstellung erhält Herr XYZ heute ein Päckchen mit all dem Diabetes-Zubehör, das er braucht – natürlich mit konventionellem Blutzuckermessgerät, damit er sich auch ja schön oft piksen muss – und einer passenden Karte dabei (ich stelle sie mir mit einem schönen Faultier-Motiv vor):
„Sehr geehrter Herr XYZ,
ab diesem Moment produziert ihr Körper leider kein Insulin mehr, anbei finden Sie Ihr Diabetes-Probe-Set für 24 Stunden voll unvergesslicher Momente. Aber ich bitte Sie inständig, sich darauf jetzt nicht auszuruhen – viel Spaß!
Mit freundlichen Grüßen
Katharina”
Die Diabetes-Blog-Woche wird übrigens organisiert von den Blood Sugar Lounge-Autoren Ilka, Sascha und Saskia.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig