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Ein Forschungsteam hat einen molekularen Mechanismus entdeckt, der ein potenzieller Therapieansatz für die Fettleber-Erkrankung sein könnte.
Ein deutsches Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und dem Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) hat einen potenziellen neuen Ansatz im Kampf gegen die Fettleber-Erkrankung entdeckt. In ihrer kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Nature Cardiovascular Research veröffentlichten Studie berichten die Forschenden, dass eine bestimmte gesättigte Fettsäure, Palmitinsäure, in Blutgefäßen die Produktion des Signalmoleküls SEMA3A anregt. Dieses Molekül schließt spezielle Poren in den Blutgefäßen, wodurch der Fetttransport zum Fettgewebe behindert wird und sich Fett in der Leber ansammelt.
Auch in einem Tiermodell mit Mäusen, die eine Fettleber sowie Typ-2-Diabetes aufweisen, waren diese 50 bis 300 Nanometer großen Poren in den kleinsten Blutgefäßen der Leber verschlossen, erklärt Sydney Balkenhol, Erstautorin der Studie vom Institut für Stoffwechselphysiologie an der HHU. Sie und das Team fanden heraus, dass die Hemmung des Signalmoleküls die Poren wieder öffnen und die Fettansammlung in der Leber verringern kann. Dr. Daniel Eberhard ergänzt: „Indem wir das Signalmolekül hemmten, konnten wir die Leber entfetten und so ihre Funktion wieder verbessern.“
Diese Entdeckung sei besonders bedeutsam angesichts der Tatsache, dass weltweit etwa ein Drittel der Menschen von der Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen („Metabolischen Dysfunktion-assoziierten Steatotische Lebererkrankung“, engl.: „metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease“, kurz: MASLD) betroffen sind. Diese Krankheit kann aufgrund ungesunder Lebensweise mit energiereicher Nahrung und wenig Bewegung entstehen und zunächst symptomlos bleiben. Langfristig jedoch kann sie zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Leberzirrhose, Leberversagen oder sogar Leberkrebs führen.
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Es gibt keine langfristig funktionierende Ersatztherapie für die Leberfunktion, was die Betroffenen in eine schwierige Lage bringt. In vielen Fällen bleibt nur die Lebertransplantation als letzte Rettung. Darüber hinaus haben Menschen mit MASLD ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken oder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Interessanterweise sind nicht nur übergewichtige Menschen betroffen, sondern auch schlanke Menschen können an MASLD erkranken.
Die molekularen Mechanismen, die zur Entwicklung von MASLD führen, sind noch nicht vollständig verstanden. Das Forschungsteam der HHU, des DDZ, des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) und des Forschungszentrums Jülich (FZJ) hat jedoch einen wichtigen Mechanismus identifiziert. Die Poren in den Blutgefäßzellen, die den Stoffaustausch zwischen Leberzellen und Blut ermöglichen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese verschließen sich durch das Signalmolekül SEMA3A, das der Organismus unter dem Einfluss von Palmitinsäure vermehrt produziert.
Prof. Dr. Eckhard Lammert, Korrespondenzautor der Studie und Leiter des Instituts für Stoffwechselphysiologie an der HHU, sieht in der Entdeckung großes Potenzial für die Entwicklung neuer Therapien: „Möglicherweise kann das von uns identifizierte Signalmolekül SEMA3A genutzt werden, um die MASLD und ihre Folgen frühzeitig zu verhindern. Doch müssen wir zunächst die Prozesse auch beim Menschen näher untersuchen.“
Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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