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Das Unternehmen Diabeloop hat bekanntgegeben, dass es eine klinischen Studie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes startet. Darin testet es die Wirksamkeit eines Systems für die automatisierte Insulingabe (Hybrid-Closed-Loop), das keine Angabe der Mahlzeiten erfordert.
Derzeit findet in Berlin die International Conference on Advanced Technologies & Treatments for Diabetes (ATTD) statt. Im Rahmen dieser weltweit führende Tagung für Diabetes-Technologie hat das Unternehmen Diabeloop gestern den Start einer klinischen Studie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes in Frankreich, Belgien und Deutschland bekanntgegeben. Hauptziel der Untersuchung ist die Überprüfung der Wirksamkeit seines Hybrid-Closed-Loop-Systems, das keine Angabe der Mahlzeiten erfordert. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu vollautomatisierten Lösungen für die Insulingabe, so das Unternehmen.
An der vierwöchigen ambulanten Studie nehmen 50 junge Menschen mit Typ-1-Diabetes im Alter von 12 bis 18 Jahren teil. Sie soll die Wirksamkeit der integrierten Lösung von Diabeloop unter realen Bedingungen untersuchen. Dabei wird auch erstmals ein Modul für das Management von nicht angegebenen Mahlzeiten (Unannounced Meal Management; UMM) erprobt. In das automatisierte System zur Insulingabe ist auch die Patch-Pumpe „Medisafe WITH“ der Terumo Corporation integriert. Vor etwas mehr als einem Jahr hatten die beiden Unternehmen erweiterte Entwicklungs- und Handelsvereinbarungen angekündigt. Die tragbare, leichte Patch-Pumpe soll den Komfort für die Teilnehmenden der Studie optimieren.
An der Studie beteiligt sind drei Referenzkrankenhäuser in Frankreich (Necker-Enfants Malades Hospital in Paris), Belgien (Katholische Universität in Leuven) und Deutschland (Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover). Prof. Thomas Danne, Chefarzt am deutschen Studienstandort, erklärt: „Im Diabeteszentrum Auf der Bult behandeln wir fast 800 Jugendliche mit Typ-1-Diabetes. Geräte für die Diabetestechnologie sind in unserem Zentrum mittlerweile ein Standard. Dennoch ist es für viele Jugendliche nach wie vor eine Belastung, die Kohlenhydratwerte auch bei der automatisierten Insulintherapie einzugeben. Wir sind bestrebt, neue Ansätze zur Verringerung dieser Belastung in unserem klinischen Forschungszentrum zu untersuchen. Wie z. B. diese internationale Verbundstudie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen”
Und so soll das zu erprobende System funktionieren: Das Modul für nicht angegebene Mahlzeiten (UMM) ist direkt in den selbstlernenden Algorithmus von Diabeloop eingebettet. Die UMM-Funktion aktiviert sich automatisch, wenn der Algorithmus einen erheblichen Anstieg des Blutzuckerspiegels feststellt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Mahlzeit zurückzuführen ist. Der Algorithmus erkennt also ein unerwartetes Glukose-Hoch und korrigiert es durch Anpassung der Insulindosen, ohne dass die Anwendenden selbst aktiv eingreifen müssen.
Erik Huneker, CEO und Mitbegründer von Diabeloop kommentiert: „Jeder Mensch mit Diabetes ist einzigartig und verdient Lösungen, die sich an seine Physiologie und seinen Lebensstil anpassen. Deshalb ist ein hohes Maß an Personalisierung wirklich wichtig. Bis zu einer vollständigen Closed-Loop-Lösung ist es noch ein weiter Weg, aber die Integration des UMM-Moduls wäre ein sehr wichtiger Meilenstein. Die Wirksamkeit des UMM-Moduls wird zunächst bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Diabetes geprüft, die diese wichtige Verbesserung dringend benötigen, aber in naher Zukunft wird es verallgemeinert und in alle Lösungen für die automatisierte Insulindosierung (AID) von Diabeloop integriert.”
Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien von Diabeloop
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