Zukunft der Versorgung mit Diabetes-Technologie: Eindrücke vom diatec-forum 2024

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Zukunft der Versorgung mit Diabetes-Technologie: Eindrücke vom diatec-forum 2024 | Foto: Mike Fuchs
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Zukunft der Versorgung mit Diabetes-Technologie: Eindrücke vom diatec-forum 2024

Diabetes-Technologie für die Zukunft: Beim diatec-forum 2024 in Berlin diskutierten Experten neue Ansätze, digitale Sprechstunden und virtuelle Kliniken zur besseren Versorgung.

Wie kann die Zukunft der Versorgung mit Diabetes-Technologie aussehen? Die steigende Zahl von Menschen mit Diabetes und der Rückgang des medizinischen Personals machen es dringend notwendig, Technologie und Digitalisierung in der Versorgung zu stärken. Beim diatec-forum 2024 in Berlin diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Krankenkassen, Diabetesteams, Forschung, Industrie sowie Menschen mit Diabetes diese Frage.

Vier zentrale Themen standen im Fokus:

  1. Aus gesundheitsökonomischer Sicht sind CGM- und AID-Systeme bei Typ-1-Diabetes sinnvoll, in vielen Fällen auch bei Typ-2-Diabetes.
  2. Digitale Sprechstunden können eine hervorragende Ergänzung oder Ersatz für Ambulanz-Besuche sein.
  3. Das digitale Diabetesmanagement im Krankenhaus sowie in der ambulanten und stationären Pflege hat großes Potenzial.
  4. Wir brauchen eine tragfähige digitale Infrastruktur im Gesundheitssystem.

Fotos: Mike Fuchs

Diabetes-Technologie macht sich bezahlt

PD Dr. Dominic Ehrmann aus Bad Mergentheim präsentierte gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Heinemann aus Düsseldorf aktuelle Ergebnisse des dt-reports sowie eine eindrucksvolle Übersicht von Meta-Studien (also Studien, die viele andere Studien zusammenfassen) zur Wirksamkeit von Diabetes-Technologie. Diese zeigen, dass CGM- und AID-Systeme sowohl klinische als auch finanzielle Vorteile bringen, da sie langfristig Komplikationen reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Besonders bei Typ-2-Diabetes gibt es großes Potenzial für die Behandlung mit dieser Diabetes-Technologie. Svea Krutisch aus Berlin brachte ihre Erfahrung und Expertise als junge Frau, die mit Typ-1-Diabetes lebt, ein und schilderte eindrücklich, welchen Unterschied Technologie im Alltag macht.

Digitale Sprechstunde: Verbesserte Versorgung und höhere Zufriedenheit

PD Dr. Torben Biester aus Hannover präsentierte in Vertretung Studienergebnisse von PD Dr. Simone von Sengbusch aus Lübeck zur digitalen Sprechstunde, speziell in der Kinder- und Jugend-Diabetologie. Nach 12 und 15 Monaten konnte eine signifikante Senkung des HbA1c und schon nach sechs Monaten eine erhöhte Zufriedenheit der Familien nachgewiesen werden. Diese fühlten sich sicherer im Umgang mit Diabetes, hatten weniger Angst vor Unterzuckerungen und gestalteten ihren Alltag selbstbestimmter.
Ein weiterer Vorteil: Die Familien sparen lange Fahrtzeiten, während das medizinische Personal zunehmend im Home-Office arbeiten kann. Dies könnte auch helfen, dem Fachkräftemangel in der Diabetologie entgegenzuwirken.

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Virtuelle Kliniken als Zukunftsvision

In seinem eigenen Beitrag entwarf Torben Biester die Vision einer virtuellen Diabetesklinik, die Menschen mit Diabetes standortunabhängig begleiten kann. So wäre auch eine multiprofessionelle Betreuung einfacher möglich. Virtuelle Diabetesprofis könnten durch künstliche Intelligenz Unterstützung bei Therapieanpassungen bieten. In den USA sind solche Systeme bereits zugelassen und liefern verglichen mit menschlichen Diabetes-Teams vergleichbare Ergebnisse im Hinblick auf Zeit im Zielbereich und HbA1c.

CGM in der Klinik: Vorteile für Patienten, Pflege und Ärztinnen

Auch im Krankenhaus hat die Digitalisierung großes Potenzial, wie Prof. Dr. Susanne Reger-Tan aus Essen zeigte: Die Nutzung von CGM-Systemen bei Patientinnen und Patienten mit (Prä-)Diabetes könnte Komplikationen verringern, die Mortalität senken und den Pflegeaufwand reduzieren. Die kontinuierliche Messung spart dem Pflegepersonal Zeit und Aufwand und ermöglicht durch Warnsysteme eine schnelle Reaktion, wenn Glukosewerte zu stark steigen oder sinken.

Diese Ansätze könnten auch in der ambulanten und stationären Pflege von Menschen mit Diabetes außerhalb des Krankenhauses wertvolle Entlastung bringen und die Behandlungsqualität steigern.

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Die Gretchenfrage: Wie hältst du’s mit der Finanzierung?

Obwohl Diabetes-Technologie, digitale Sprechstunden und virtuelle Kliniken großes Potenzial haben, stehen viele Projekte noch vor finanziellen und infrastrukturellen Hürden. Dr. Christian Graf von der Barmer betonte die Notwendigkeit, bestehende Prozesse grundlegend zu überdenken, anstatt Papierprozesse einfach nur zu digitalisieren.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich: Es gibt noch viel zu tun! Beim nächsten diatec-forum am 25.09.2025 in Berlin diskutieren wir die Fortschritte.


von Dr. Mirjam Eiswirth

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