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Alex Adabei war in diesem Jahr Gast der Diabetes-Journal-Redaktionssitzung, bei der u.a. die Themen für das kommende Jahr besprochen wurden. Diesen Anlass nutzt sie, um einen Blick zurück, aber auch einen in die Zukunft zu werfen.
Gegen Ende des Jahres hat sich die Redaktion des Diabetes-Journals zur großen Redaktionssitzung getroffen. Ich durfte als Gast dabei sein – und fand es sehr interessant: Es wurde nämlich überlegt, welche Themen für das Jahr 2017 besonders interessant sein könnten, was es Neues gibt und was unbedingt wieder einmal ins Heft müsste.
In großer Runde saßen also die Autoren, die Sie aus dem Diabetes-Journal kennen, und die Mitglieder der Mainzer Redaktion zusammen. Klar, dass auch aus dem Nähkästchen geplaudert wurde. Ein Arzt berichtete von den Folgen, die entstanden sind, als das langwirksame Insulinanalogon Tresiba (Insulin degludec) vom deutschen Markt genommen wurde (Grund: gescheiterte Preisverhandlungen). Der Vertrieb wurde schon im Herbst 2015 eingestellt, brenzlig wurde es aber erst Anfang 2016, als seine Patienten auch ihre letzten Tresiba-Vorräte aufgebraucht hatten.
Eine wirklich gute Alternative gibt es nicht. Es gibt Einzelfallentscheidungen zugunsten der Betroffenen; manchmal hilft ein Gutachten des Arztes. Manche Patienten besorgen sich Tresiba auf eigene Kosten. Alle anderen mussten auf ein Insulin mit anderer Wirkdauer oder anderer Wirkkurve ausweichen.
Die meisten der etwa 40.000 Diabetiker, die in Deutschland Tresiba genutzt haben, sind nun auf ein anderes Insulin umgestellt und müssen seit mindestens einem Jahr darauf verzichten, dass ihre Zuckerwerte weniger stark schwanken und sie – vor allem nachts – weniger Hypoglykämien haben.
Was wird das Jahr 2017 bringen? Seit September 2016 kann rtCGM (Real-Time-Glukose-Monitoring, kontinuierliche Glukosemessung mit Alarmfunktion) von den Krankenkassen erstattet werden. Einige Patienten haben Anträge gestellt,die Reaktion der Kassen ist aber zögerlich, wie in der Sitzung zu hören war. Alle Typ-1-Diabetiker in Deutschland mit rtCGM auszustatten, würde wohl eine Milliarde Euro kosten.
Wollen wir hoffen, dass das Jahr 2017 keine „Tresiba-Überraschung“ bereithält, sondern stattdessen viele gute Nachrichten für Diabetiker. Ich weiß jetzt, dass die Redaktionskonferenz des Diabetes-Journals ein ausgezeichnetes „Nähkästchen“ ist. Über den Themenplan für 2017 darf ich allerdings nichts verraten!
von Alex Adabei
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (1) Seite 78
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