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Beim Gebrauch von Alltagsprodukten fällt häufig viel Müll an – auch bei Diabetes-Hilfsmitteln. Dabei wäre dies mitunter vermeidbar, findet Kolumnistin Jana Einser und spricht sich daher dafür aus, dass bei der Markteinführung solcher Produkte auch die Nachhaltigkeit im Blick behalten wird.
Ein neues Jahr beginnt – aufregende, aber auch schwierige Monate liegen hinter uns. Nicht alles hing unmittelbar mit der Corona-Pandemie zusammen – hatte aber doch irgendwie damit zu tun. Bereits in meinem letzten Text hatte ich die Meinung geäußert, dass unser Verhalten, unser Lebensstil mit zu dieser Pandemie geführt haben und wahrscheinlich weitere Ereignisse dieser Art kommen werden. Ein ganz entscheidender Aspekt dabei ist, denke ich, dass wir systematisch unsere Umwelt zerstören, unter anderem durch immer mehr Plastikmüll.
Sie werden sich fragen, was das mit Diabetes zu tun hat, oder? Eine ganze Menge und immer mehr, finde ich. Ein konkreter Anlass, das zum Thema zu machen, war eine Entscheidung eines Insulinpumpenherstellers: Er hatte vor Kurzem Infusionssets vom Markt genommen, deren Kanülen wir Patienten ohne Setzhilfe setzen konnten. Klar, es ist nicht jedermanns Sache, die Kanülen per Hand einzustechen, aber es geht und es ging über viele, viele Jahre.
Das eine Problem dabei: Es war die einzige Teflon-Kanüle für diesen Insulinpumpentyp, die schräg eingestochen wurde, nicht senkrecht. Das andere Problem: Die als Ersatz eingeführten Infusionssets mit schrägliegender Kanüle gibt es nur noch mit einer Setzhilfe für jede einzelne Kanüle – aus Kunststoff. Und damit sind wir wieder beim ursprünglichen Thema.
Der Aufruf an alle Menschen ist, Kunststoff so wenig wie möglich einzusetzen, denn das verbraucht Rohstoffe und es erzeugt Müllberge, die schwierig zu vernichten sind. Bedenken müssen wir dabei auch immer, dass in der Regel nicht wir selbst am meisten unter der Müllflut leiden – es sind wegen der Müll-Exporte in andere Länder großenteils Menschen, deren Lebensgrundlagen aufgrund unterschiedlichster Gründe sowieso schon schwierig sind und deren Gesundheit wir zum Beispiel durch giftige Dämpfe aus dem dort gelagerten Müll gefährden.
So können Sie sich sicher vorstellen, was mein Wunsch an das neue Jahr, und auch die vielen darauffolgenden Jahre, ist: Jeder, ob Privatperson oder Unternehmer, sollte bei allem, was er oder sie tut oder entwickelt, immer auch die Umwelt im Blick haben. In diesem Sinne: Ein schönes und bewusst gestaltetes neues Jahr!
von Jana Einser
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt in einer Diabetesklinik, Jana Einser hat schon seit Kindertagen Typ-1-Diabetes und Alex Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-Diabetes. Sie schreiben abwechselnd für diese Kolumne.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (1) Seite 82
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