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Musik kann Vielfältiges in uns auslösen: Sie unterhält uns, sie macht uns fröhlich oder traurig, sie entspannt oder beschwingt uns … und sie kann auch heilsam für uns sein, wird sogar schon als Therapiemittel bei bestimmten Beschwerden eingesetzt. Doch wie schaut es diesbezüglich mit dem Einfluss auf den Diabetes aus? Das fragt sich Alex Adabei in der Kolumne Zum guten Schluss.
Die Welt ist voller Musik, sie kommt aus dem Radio, wird gestreamt, dudelt im Supermarkt … Musik lässt uns tanzen oder zur Ruhe kommen, macht uns fröhlich oder traurig. Schon lange wird Musik gezielt in Therapien eingesetzt. Aber wie sieht es im Alltag aus? Das wollte ein Forscherteam des Music & Health Lab der Universität Wien wissenschaftlich untersuchen.
Für die Studie haben 58 Frauen – von denen die meisten schon länger unter Schmerzen, Erschöpfung und Übelkeit litten – 14 Tage lang mehrmals täglich Auskunft gegeben über ihr Befinden, körperliche Beschwerden, Stressniveau – und ihr Musik-Hörverhalten. Zudem wurde ihr Speichel auf biologische Stress-Indikatoren getestet. Die nun wissenschaftlich belegte Erkenntnis aus der Studie ist: Musikhören mildert körperliche Beschwerden. Ko-Autorin Anja Feneberg: „Wir konnten somit einen wichtigen Mechanismus identifizieren: Musikhören im Alltag hatte in unserer Studie zunächst einen stressreduzierenden Effekt, und diese Stressreduktion zog dann eine Besserung körperlicher Symptome nach sich.“
Lässt sich etwas Ähnliches auch bei Menschen mit Diabetes feststellen? Ja, zumindest auf der Ebene persönlicher Erfahrungen. Ich musste an den Beitrag „Was bedeutet Musik für mich und den Diabetesalltag?“ von Tine Trommer in der Blood Sugar Lounge denken. Sie schreibt:
„Der Diabetes ist seit nunmehr sechs Jahren an meiner Seite (…). Das bedeutet für mich, dass ich täglich mit dieser chronischen Krankheit konfrontiert bin (…). Und das zieht manchmal, oder öfter, ganz schön Energie. (…) Musik hilft mir im Diabetesalltag, meine Energielevel wieder aufzuladen. Sie stärkt mich. Musik ist fast immer ein Teil meines Alltags, genau wie der Diabetes es eben auch ist. (…) Vielleicht sind es bei euch auch die Musik und eure liebsten Songs, die euch Kraft geben, sobald ihr die ersten Töne altbekannter Lieder hört. Gönnt euch diese Momente im Alltag. Schöpft Energie daraus, wo ihr nur könnt. Damit ihr gestärkter durch den Alltag mit Diabetes gehen könnt, egal was kommt.“
Hier kommen die Wiener Studienergebnisse und Tines Erleben auf das Schönste zusammen. Und vielleicht könnte ja mal jemand wissenschaftlich untersuchen, wie sich Musik genau auf den Diabetes auswirken kann?
von Alex Adabei
Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt in einer Diabetesklinik, Jana Einser hat schon seit Kindertagen Typ-1-Diabetes und Alex Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-Diabetes. Sie schreiben abwechselnd für diese Kolumne.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2022; 71 (2) Seite 82
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