Zippiri: Sardo puro

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© Hans Lauber
Zippiri: Sardo puro

Das Echt essen-Gasthaus im Juni: In dem sardinischen Lokal in Köln wird eine schnörkellose Küche serviert, bei der auch Pferdefleisch eine wichtige Rolle spielt

Die Deutschen lieben die Italienische Küche. Was wohl daran liegt, dass es den Italienern gelingt, einen Hauch Exotik mit Bodenständigkeit zu verbinden. Auch das Kölner Zippiri macht da keine Ausnahme. Eine übersichtliche Karte listet die allbekannten Klassiker wie Pasta auf, wobei ein Schwerpunkt auf Fisch und Fleisch liegt – und das alles zu bezahlbaren Preisen. Erfreulich: Es wird fett- und salzarm gearbeitet, gesundheitliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle. Viele Köche blenden dieses Thema gerne aus, obwohl es in unserer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger wird.

Marco Piras heißt der in Sardinien geborene Koch und Wirt, der auf eine erfolgreiche Karriere mit vielen Stationen in ganz Europa zurückblicken kann, so hatte er etwa in Wuppertal ein eigenes Restaurant. In Köln betreibt er mit seiner Frau, die den Service charmant leitet, das beliebte Zippiri, was auf deutsch Rosmarin heißt. Das lang gestreckte Gasthaus verfügt über zwei Räume und einen hübschen kleinen Garten.

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Alles ist offen und transparent: Küche des Zippiri

Immer wieder schaue ich Köchen gerne bei der Arbeit zu, gibt das doch einen hervorragenden Eindruck über die Art und Weise wie die Abläufe sind. Die blitzsaubere Küche im Zippiri, die ich von meinem Platz bestens beobachten kann, vermittelt zwei Dinge: Es sind Profis am Werk, jeder Handgriff sitzt, und es herrscht eine gute Stimmung. Interessant ist es, den Chef zu beobachten. Er steht lachend mittendrin und hat es nicht nötig, sich als großen Zampano zu inszenieren. Sehr angenehm.

Das Ristorante nennt sich auch Weinbar – und diese Bezeichnung ist berechtigt, wovon die vielen leeren Flaschen Sassicaia und Tignanello künden, die zu den besten und teuersten Tropfen unserer südlichen Nachbarn zählen. Es geht aber auch günstiger und erfreulicherweise lassen sich viele Flaschenweine auch glasweise genießen. Ich wähle einen weißen, angenehm gereiften Tropfen aus Sardinien für sechs Euro und bin sehr zufrieden. Wobei die ganze Flasche 30 Euro kostet, was sehr im Rahmen bleibt.

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Zu recht beliebt in der italienischen Küche: Fischcarpaccio

Ein italienischer Klassiker ist Fischcarpaccio, in dünne Scheiben geschnittener Fisch, wobei meistens Thun, also Tonno, genommen wird. So hält es auch Marco Piras, der den rohen Tonno mit klein geschnittenem Fenchel, einer frischen Scheibe Orange und einer Mayonnaise aus Bottarga, also getrocknetem Fischrogen, kombiniert. Eine gewagte Zusammenstellung für 18 Euro, die aber bestens harmoniert und großes Essvergnügen bereitet.

Das Gericht zeigt, warum die italienische Küche weltweit so beliebt ist: Das alles sieht sehr simpel aus und ist dennoch von höchster Raffinesse. Allerdings braucht es einige Zutaten, um wirklich gut zu werden, nämlich besten frischen Fisch, ausgezeichnetes Olivenöl und einen versierten Koch für die geniale Mayo.

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Wie Rind, nur gesünder: Pferdefilet

Findet sich leider ganz selten auf den Speiseplänen, Pferdefleisch. Eine rühmenswerte Ausnahme bildet das Zippiri, wo das Huftier sowohl als Vorspeise wie auch als Hauptgericht angeboten wird. Ich bestelle Pferdefilet Tagliata, also in Scheiben geschnitten, für 39 Euro. Perfekt auf den rosa Punkt gebraten ist das Filet, das auf einem Bett aus Rucola ruht und mit knackig-frischem Gemüse serviert wird. Ach ja, wie es schmeckt? Ganz normal würde ich sagen, von Rindfleisch kaum zu unterscheiden, was sicher auch am würzigen Parmesan liegt.

Nicht ungewöhnlich ist es für mich Pferdefleisch zu essen, bietet es doch sogar ein Kölner Traditionsgasthaus als Rheinischen Sauerbraten an. Aber prinzipiell wird das zarte, fettarme und damit gesunde Fleisch leider selten offeriert, was wohl an emotionalen wie religiösen Vorbehalten liegt. So hatten es einige Päpste sogar ganz verboten, wobei die Gründe bis heute im Dunkeln liegen. Meine Empfehlung: Einfach mal probieren!

Fazit: Ein ganz spezieller Italiener mit besten, teilweise ungewöhnlichen Produkten.

„Zippiri“


Öffnungszeiten: Außer Dienstag und Mittwoch ab 18 Uhr geöffnet

Kontakt: 0221/420 88 451, www.zippiri.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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