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Zum Saufen nach Mallorca
2 Minuten
Saufen statt Surfen? Wenn Worte missverstanden werden, kann das manchmal lustig sein. Nicht aber, wenn es sich um Hinweise zur Einnahme von Medikamenten handelt.
“Na, Herr Kollege Langer, wann soll’s denn zum Saufen nach Mallorca gehen?”, fragte mich mein Chef. Ich wurde erst rot, dann weiß, dann noch mal rot und antwortete: “Ich verreise zwar über Pfingsten nach Mallorca, aber doch nicht zum Saufen. Wie kommen Sie denn darauf, Herr Professor?” Grinsend weihte er mich ein, dass ihm dies sein langjähriger Privatpatient erzählt habe.
Missverstanden: Sender-Empfänger-Problem
Besagter Patient, Herr Müller-Ungemach, ist nicht mehr der Jüngste und mit seinen 89 Jahren ziemlich schwerhörig. In der Tat saß er bei der Schulungseinheit “Diabetes und Reisen” in der ersten Reihe. Ich erinnere mich genau, dass ich vom Mallorca-Urlaub gesprochen habe, in dem meine Freundin Gaby und ich wie jedes Jahr surfen wollen.
So schnell wird aus Surfen Saufen. Und genauso schnell ist der Ruf eines fleißigen Arztes wie mir ruiniert. Ein typisches Sender-Empfänger-Problem: Man denkt immer, dass das, was man sagt, auch so verstanden wird. Aber so ist es eben nicht. Nun, diese Geschichte war schnell zu klären und zudem, trotz der anfänglichen Peinlichkeit, doch eher lustig.
Medikamente: Wenn’s schwierig wird mit dem Durchblick
Im Klinikalltag aber kann es leicht zu Missverständnissen kommen. Wie schnell wird da ein Medikament mit einem anderen mit ähnlichem Namen verwechselt und wie leicht sagt der Arzt: “Nehmen Sie das Präparat einmal die Woche”, und der Patient merkt sich “einmal jeden Tag”.
Und löst der Patient in der Apotheke ein Rezept ein, bekommt er immer das preisgünstigste, wirkstoffgleiche Medikament. Plötzlich sind dann die Tabletten nicht mehr grün, sondern gelb, und die Packung nicht mehr weiß, sondern blau. Und je älter der Patient wird, desto schwieriger wird es, hier noch durchzublicken. Das gilt umso mehr, wenn nicht nur ein Medikament, sondern mehrere verschiedene einzunehmen sind.
Gesendete Botschaft entspricht nicht immer der empfangenen
Deswegen ist es so wichtig, dass alles gut dokumentiert wird – in der Krankenakte und in der Patientenkartei. Und bei jeder Vorstellung bespreche ich mit meinen Patienten die aktuelle Medikation und stelle sicher, dass alles noch so ist, wie es in der Karteikarte steht. Nur dann können die Medikamente, allein oder in Kombination, nützen und nicht schaden.
Deswegen finde ich solche kleinen Begebenheiten wie mit dem Surf-Urlaub auf Mallorca ganz hilfreich, um sich noch einmal zu verdeutlichen, dass die gesendete Botschaft nicht immer der empfangenen entspricht. Ungeachtet dessen werde ich auf Mallorca mit Gaby natürlich nicht nur surfen, sondern in Maßen auch einen Sundowner genießen.
von Dr. Hans Langer

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (5) Seite 90
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig