- Aus der Community
 
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #14 | Namasté, lieber Blutzucker!
5 Minuten
											Es heißt, dass Gehirn braucht 66 Tage, um eine neue Gewohnheit in eine automatische Verhaltensweise umzuändern. Doch nach bereits 21 Tagen fällt einem die Überwindung von Tag zu Tag leichter. Nun, wir bewegen uns gerade an dieser Grenze, was die Neujahrsvorsätze betrifft. Bist Du noch dabei oder hast Du Deinen guten Willen für 2023 bereits an den Nagel gehängt?
Wie Du vielleicht aus Beitrag 9 weißt, bin ich eine leidenschaftliche Fitnessstudio-Besucherin, gehe gerne spazieren und huller zu guter Musik. Doch irgendwie ist es an der Zeit, meine sportlichen Aktivitäten zu erweitern. Und genau davon möchte ich Dir heute erzählen…
DIE VORGESCHICHTE
Ich gehör(t)e zu den Menschen, die Stress oft mit Essen kompensieren. Auch emotionales Essen genannt. Und wie Du Dir vorstellen kannst, ist das in Sachen „Diabetes“ total kontraproduktiv. Umso höher mein Stresspegel, umso mehr habe ich Lust, mich mit einer Tüte Gummibärchen und/oder Schokolade auf die Couch zu setzen und diese zu vernaschen. Dass das unfassbar ungesund ist, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen. Weder für meinen Körper und Blutzucker noch für meine Psyche. Denn sind wir mal ehrlich – so lecker die kleinen grünen Gummibärchen auch sind (… ja, ich mag die Grünen!), es verspricht einem nur für den kurzen Moment Genugtuung. Unmittelbar danach wird man von einer fiesen Welle aus Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen überrollt, was wiederum zu noch mehr Frust führt.
Da ich in diesem Leben noch mindestens 85 Jahre alt werden will, muss ich also unbedingt ein neues Stress-Ventil finden. Und zwar ein gesundes!
In Beitrag 10 habe ich darüber geschrieben, warum es so wichtig ist, Stress zu vermeiden und welche Auswirkung es auf unseren Körper sowie Blutzucker hat. Gefolgt von 10 persönlichen Tipps für weniger Stress im Alltag. Ganz weit vorne auf der Liste steht natürlich der Sport. Doch etwas weiter unten steht auch eine ganz bestimmte Sportart zur Stressregulation. Hast Du eine Idee, was es sein könnte? Genau, Yoga!

Wenn ich früher an Menschen dachte, die Yoga liebten und lebten, hatte ich immer einen ganz bestimmten Stereotyp im Kopf. Weiblich, 30+, weite Stoffhosen, Birkenstock, Grüner Tee und eine riesige Portion Spiritualität. Gut, heute würde man die weiten Stoffhosen wahrscheinlich gegen hautenge Yoga Pants tauschen. Und den Grünen Tee gegen einen Matcha Latte mit Mandelmilch. Schon lustig, wie die Zeiten sich ändern. Doch am Ende bleiben es dämliche Vorurteile!
Meine erste Yoga-Erfahrung hatte ich mit ca. 20 Jahren. Damals hatte ich mit einer Freundin in meinem alten Fitnessstudio einen Kurs besucht gehabt. Schon während der ersten halben Stunde fragte ich mich, was mich geritten hatte, Yoga unbedingt ausprobieren zu wollen. Ich stellte es mir total locker und entspannend vor. Doch stattdessen spürte ich bei jeder Übung meine Unbeweglichkeit und verharrte gefühlt über Minuten hinweg in den unbequemsten Positionen. Zu dem Zeitpunkt verstand ich wirklich nicht, warum Erwachsene weltweit über Generationen hinweg von diesem Sport schwärmten. Meine Yoga-Experience hängte ich auf jeden Fall noch an diesem Tag für unbestimmte Zeit an den Nagel. Und für unbestimmte Zeit sollte 2023 heißen…
KRÄFTIGUNG. ENTGIFTUNG. ENTSPANNUNG.
Im letzten Jahr habe ich mich auf die Reise zu mir selbst begeben. Und zwei grundlegende Erkenntnisse davon waren, dass ich nicht nur über ein optimierungsbedürftiges Stress-Management verfüge, sondern auch wieder lernen muss, Zugang zu mir und meinem Körper zu finden. Sprich, mehr Bewusstsein zu schaffen. Und so landete ich beim Kundalini Yoga, was eine Form des Hatha Yoga ist und auch „Bewusstseins Yoga“ genannt wird.

Foto: privat
Yoga hat wirklich viele tolle Eigenschaften, welche sich sehr gesund auf Körper und Geist auswirken. Und auf den Blutzucker! Zum Einen kräftigt es die Muskulatur. Doch gleichzeitig ist es ebenfalls mit viel Dehnung verbunden. Alles in Einem geht es darum, Körper und Geist zu kräftigen, entgiften und zu entspannen. Und das wichtigste Werkzeug hierfür ist die Atmung! (Diese stand ebenfalls unter meinen 10 Tipps zur Stressregulation!)
Wusstest Du, dass es in Indien eine landesweite „Stopp Diabetes“-Bewegung gibt? In Indien leben derzeit ca. 76 Mio. Menschen mit Diabetes, was rund 5,4 Prozent der indischen Gesamtbevölkerung (1,42 Mrd. Menschen) ausmacht. Doch bis 2025 soll sich die Zahl an Menschen mit Diabetes sogar verdoppeln. [1]
Um gegen die Diabetes Epidemie vorzugehen, haben Yoga-Lehrer innerhalb dieser Bewegung ein spezielles Konzept aus bestimmten Atem-, Körper- und Entspannungsübungen zur Prävention und Behandlung von Diabetes entwickelt. Getestet wurde dieses Konzept mit rund 2.000 Teilnehmer:innen über einen Zeitraum von 9 Monaten. Und die Ergebnisse waren wirklich unglaublich! Alle Teilnehmer:innen konnten merklich ihren Blutzuckerwert senken. Besonders stach der Nüchtern-Blutzuckerwert heraus, der sich bei einigen um bis zu 30 Prozent minimierte. Die Folgen davon waren, dass viele Teilnehmer:innen ihre Medikamenten-Dosis reduzieren konnten und auch an Gewicht verloren hatten. Beides hatte natürlich auch einen positiven Einfluss auf die Blutzuckerwerte!
Durch das regelmäßige praktizieren mindestens 3-mal die Woche kamen die Teilnehmer:innen außerdem langfristig in eine absolute Tiefenentspannung von Körper und Geist, was den Kortisolspiegel senkte, Stress abbaute und zu innerer Zufriedenheit führte. Ziemlich cool, hm? [2] [3] [4]
DEN MUTIGEN GEHÖRT DIE WELT

Foto: privat
Als ich Ende letzten Jahres mit dem Gedanken spielte, Yoga nochmal eine Chance zu geben, ging es mir in erster Linie darum, wieder mehr Bewusstsein für mich und meinen Körper zu schaffen sowie Stress abzubauen. Mutig ging ich zu meiner ersten Stunde in einem richtigen Yoga-Studio und war letzten Endes absolut begeistert, was es für eine positive Wirkung auf mich und meinen Körper hatte! Bereits nach der ersten Stunde schwebte ich wie ein kleines fröhliches Wölkchen nach Hause, fühlte mich richtig entspannt und schlief in der Nacht, wie ein Baby! Am nächsten Tag gab es zwar einen fetten Muskelkater in der Schulter-Rücken-Region, aber irgendwie war das auch ziemlich befriedigend, weil es mir zeigte, dass ich trotz des Entspannungsfaktors, was für meine Muskeln getan hatte.
All die oben aufgeführten positiven Eigenschaften, die Yoga auf den Blutzucker hat, las ich tatsächlich zum ersten Mal zur Recherche für diesen Beitrag. Und ganz ehrlich – die Erfolge waren einfach zu gut, um sie nicht mit Dir zu teilen und Dich vielleicht zu inspirieren, Yoga auch einmal auszuprobieren!
➤ Erfahre in diesem Video mehr über Caro und ihr Leben mit Typ-2-Diabetes
Wenn Du bis dato noch nicht von Yoga überzeugt warst, dann bist Du es vielleicht jetzt. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball und werde gerne zukünftig von meinen Veränderungen berichten. Schon jetzt freue ich mich darauf in der kommenden Woche wieder in meine Yoga Pants zu schlüpfen, meine Yoga-Matte einzupacken und mit meinem Kaffee Latte (Pfui zu Matcha!) schlürfend zum Studio in meinen Ugg Boots (stellvertretend für Birkenstock) zu schweben.
Und in diesem Sinne: Namasté!
Quellen:
[1] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/india-diabetes-devices-market
[2] https://www.diabetiker-nds.de/news/meldung/news/yoga-kann-den-blutzucker-senken
[3] https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/diabetes/therapie/_id_4060044.html
[4] https://initiative-enjoy-life.de/heilkraft_von_yoga/
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aus der Community
 
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #55 | Auf zu neuen Ufern!
															4 Minuten
- Aus der Community
 
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #54 | Übergewicht und seine Herausforderungen – Interview mit Annika Z.
															7 Minuten
Keine Kommentare
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes? 
				Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
- 
	
	
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 20 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina- 
	
	darktear antwortete vor 11 Stunden, 15 Minuten
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig 
 - 
	
	
 - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
 - 
	
	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
 - 
	
	
 - 
	
	
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
- 
	
	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
 - 
	
	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 15 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
 - 
	
	
 

								
								
								
