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Es heißt, dass Gehirn braucht 66 Tage, um eine neue Gewohnheit in eine automatische Verhaltensweise umzuändern. Doch nach bereits 21 Tagen fällt einem die Überwindung von Tag zu Tag leichter. Nun, wir bewegen uns gerade an dieser Grenze, was die Neujahrsvorsätze betrifft. Bist Du noch dabei oder hast Du Deinen guten Willen für 2023 bereits an den Nagel gehängt?
Wie Du vielleicht aus Beitrag 9 weißt, bin ich eine leidenschaftliche Fitnessstudio-Besucherin, gehe gerne spazieren und huller zu guter Musik. Doch irgendwie ist es an der Zeit, meine sportlichen Aktivitäten zu erweitern. Und genau davon möchte ich Dir heute erzählen…
Ich gehör(t)e zu den Menschen, die Stress oft mit Essen kompensieren. Auch emotionales Essen genannt. Und wie Du Dir vorstellen kannst, ist das in Sachen „Diabetes“ total kontraproduktiv. Umso höher mein Stresspegel, umso mehr habe ich Lust, mich mit einer Tüte Gummibärchen und/oder Schokolade auf die Couch zu setzen und diese zu vernaschen. Dass das unfassbar ungesund ist, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen. Weder für meinen Körper und Blutzucker noch für meine Psyche. Denn sind wir mal ehrlich – so lecker die kleinen grünen Gummibärchen auch sind (… ja, ich mag die Grünen!), es verspricht einem nur für den kurzen Moment Genugtuung. Unmittelbar danach wird man von einer fiesen Welle aus Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen überrollt, was wiederum zu noch mehr Frust führt.
Da ich in diesem Leben noch mindestens 85 Jahre alt werden will, muss ich also unbedingt ein neues Stress-Ventil finden. Und zwar ein gesundes!
In Beitrag 10 habe ich darüber geschrieben, warum es so wichtig ist, Stress zu vermeiden und welche Auswirkung es auf unseren Körper sowie Blutzucker hat. Gefolgt von 10 persönlichen Tipps für weniger Stress im Alltag. Ganz weit vorne auf der Liste steht natürlich der Sport. Doch etwas weiter unten steht auch eine ganz bestimmte Sportart zur Stressregulation. Hast Du eine Idee, was es sein könnte? Genau, Yoga!
Wenn ich früher an Menschen dachte, die Yoga liebten und lebten, hatte ich immer einen ganz bestimmten Stereotyp im Kopf. Weiblich, 30+, weite Stoffhosen, Birkenstock, Grüner Tee und eine riesige Portion Spiritualität. Gut, heute würde man die weiten Stoffhosen wahrscheinlich gegen hautenge Yoga Pants tauschen. Und den Grünen Tee gegen einen Matcha Latte mit Mandelmilch. Schon lustig, wie die Zeiten sich ändern. Doch am Ende bleiben es dämliche Vorurteile!
Meine erste Yoga-Erfahrung hatte ich mit ca. 20 Jahren. Damals hatte ich mit einer Freundin in meinem alten Fitnessstudio einen Kurs besucht gehabt. Schon während der ersten halben Stunde fragte ich mich, was mich geritten hatte, Yoga unbedingt ausprobieren zu wollen. Ich stellte es mir total locker und entspannend vor. Doch stattdessen spürte ich bei jeder Übung meine Unbeweglichkeit und verharrte gefühlt über Minuten hinweg in den unbequemsten Positionen. Zu dem Zeitpunkt verstand ich wirklich nicht, warum Erwachsene weltweit über Generationen hinweg von diesem Sport schwärmten. Meine Yoga-Experience hängte ich auf jeden Fall noch an diesem Tag für unbestimmte Zeit an den Nagel. Und für unbestimmte Zeit sollte 2023 heißen…
Im letzten Jahr habe ich mich auf die Reise zu mir selbst begeben. Und zwei grundlegende Erkenntnisse davon waren, dass ich nicht nur über ein optimierungsbedürftiges Stress-Management verfüge, sondern auch wieder lernen muss, Zugang zu mir und meinem Körper zu finden. Sprich, mehr Bewusstsein zu schaffen. Und so landete ich beim Kundalini Yoga, was eine Form des Hatha Yoga ist und auch „Bewusstseins Yoga“ genannt wird.
Yoga hat wirklich viele tolle Eigenschaften, welche sich sehr gesund auf Körper und Geist auswirken. Und auf den Blutzucker! Zum Einen kräftigt es die Muskulatur. Doch gleichzeitig ist es ebenfalls mit viel Dehnung verbunden. Alles in Einem geht es darum, Körper und Geist zu kräftigen, entgiften und zu entspannen. Und das wichtigste Werkzeug hierfür ist die Atmung! (Diese stand ebenfalls unter meinen 10 Tipps zur Stressregulation!)
Wusstest Du, dass es in Indien eine landesweite „Stopp Diabetes“-Bewegung gibt? In Indien leben derzeit ca. 76 Mio. Menschen mit Diabetes, was rund 5,4 Prozent der indischen Gesamtbevölkerung (1,42 Mrd. Menschen) ausmacht. Doch bis 2025 soll sich die Zahl an Menschen mit Diabetes sogar verdoppeln. [1]
Um gegen die Diabetes Epidemie vorzugehen, haben Yoga-Lehrer innerhalb dieser Bewegung ein spezielles Konzept aus bestimmten Atem-, Körper- und Entspannungsübungen zur Prävention und Behandlung von Diabetes entwickelt. Getestet wurde dieses Konzept mit rund 2.000 Teilnehmer:innen über einen Zeitraum von 9 Monaten. Und die Ergebnisse waren wirklich unglaublich! Alle Teilnehmer:innen konnten merklich ihren Blutzuckerwert senken. Besonders stach der Nüchtern-Blutzuckerwert heraus, der sich bei einigen um bis zu 30 Prozent minimierte. Die Folgen davon waren, dass viele Teilnehmer:innen ihre Medikamenten-Dosis reduzieren konnten und auch an Gewicht verloren hatten. Beides hatte natürlich auch einen positiven Einfluss auf die Blutzuckerwerte!
Durch das regelmäßige praktizieren mindestens 3-mal die Woche kamen die Teilnehmer:innen außerdem langfristig in eine absolute Tiefenentspannung von Körper und Geist, was den Kortisolspiegel senkte, Stress abbaute und zu innerer Zufriedenheit führte. Ziemlich cool, hm? [2] [3] [4]
Als ich Ende letzten Jahres mit dem Gedanken spielte, Yoga nochmal eine Chance zu geben, ging es mir in erster Linie darum, wieder mehr Bewusstsein für mich und meinen Körper zu schaffen sowie Stress abzubauen. Mutig ging ich zu meiner ersten Stunde in einem richtigen Yoga-Studio und war letzten Endes absolut begeistert, was es für eine positive Wirkung auf mich und meinen Körper hatte! Bereits nach der ersten Stunde schwebte ich wie ein kleines fröhliches Wölkchen nach Hause, fühlte mich richtig entspannt und schlief in der Nacht, wie ein Baby! Am nächsten Tag gab es zwar einen fetten Muskelkater in der Schulter-Rücken-Region, aber irgendwie war das auch ziemlich befriedigend, weil es mir zeigte, dass ich trotz des Entspannungsfaktors, was für meine Muskeln getan hatte.
All die oben aufgeführten positiven Eigenschaften, die Yoga auf den Blutzucker hat, las ich tatsächlich zum ersten Mal zur Recherche für diesen Beitrag. Und ganz ehrlich – die Erfolge waren einfach zu gut, um sie nicht mit Dir zu teilen und Dich vielleicht zu inspirieren, Yoga auch einmal auszuprobieren!
➤ Erfahre in diesem Video mehr über Caro und ihr Leben mit Typ-2-Diabetes
Wenn Du bis dato noch nicht von Yoga überzeugt warst, dann bist Du es vielleicht jetzt. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball und werde gerne zukünftig von meinen Veränderungen berichten. Schon jetzt freue ich mich darauf in der kommenden Woche wieder in meine Yoga Pants zu schlüpfen, meine Yoga-Matte einzupacken und mit meinem Kaffee Latte (Pfui zu Matcha!) schlürfend zum Studio in meinen Ugg Boots (stellvertretend für Birkenstock) zu schweben.
Und in diesem Sinne: Namasté!
Quellen:
[1] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/india-diabetes-devices-market
[2] https://www.diabetiker-nds.de/news/meldung/news/yoga-kann-den-blutzucker-senken
[3] https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/diabetes/therapie/_id_4060044.html
[4] https://initiative-enjoy-life.de/heilkraft_von_yoga/
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