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Schwitzen, Hitze, Spritzen – Insulinsensitivität im Sommer
3 Minuten
Der Sommer war für mich schon immer schwierig. Die Hitze, die Sonne und das Schwitzen des Hochsommers stellten für mich als Spätsommerkind irgendwie immer den absoluten Feind dar. Zwar ertrug ich den Sommer, konnte ihn aber nie genießen.
Dieses Jahr ist das irgendwie zum ersten Mal anders und das ist sehr, sehr schön. Ich habe mich vielleicht endlich ein bisschen damit arrangiert. Es fällt mir plötzlich nicht mehr so schwer, mich luftig anzuziehen, ich trage immer einen Fächer mit mir herum und die anderen schwitzen doch auch, ist doch egal. Und ein wenig Sonne und gute Laune zu tanken, bevor Berlin wieder in einem langen und dunklen Winter versinken wird, ist bestimmt auch gar keine so schlechte Idee. Aber…
Diabetes und ich, wir sind uns mal wieder uneinig
Ich habe mich also nach Jahren endlich mit dem Sommer angefreundet. Was lange währt… Doch jetzt folgt für viele sicherlich eine große Überraschung (Ironie): mein Diabetes eher nicht so. Ist doch klar, dass wir uns hier mal wieder nicht einig sind. Der Diabetes muss einfach immer rebellieren, pah! „Aber wie sieht seine Rebellion denn im Sommer genau aus?“, fragt ihr euch sicherlich jetzt. Lasst es mich berichten und vielleicht kommt es einigen von euch bekannt vor.
Weniger Insulin?

Generell habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich im Sommer sowieso schon weniger Insulin brauche als im Herbst oder im Winter. Das zum Jahreszeitenwechsel auszutarieren, ist allerdings gar nicht so leicht. Schon gar nicht, wenn mein Diabetes diesbezüglich fast täglich seine Meinung ändert.
Damit erinnert er mich so ein wenig an die Zyklus-Rebellion, zu der wir uns immer noch nicht einigen konnten. Jetzt trollt er mich also quasi nicht nur den ganzen Zyklus durch, sondern außerdem auch noch jahreszeitenspezifisch. Will heißen: Ich notiere alles, aber ich sehe einfach keine Muster. Während meines Zyklus ist das so: Manchmal habe ich vor meiner Menstruation plötzlich eine sehr geringe Insulinsensitivität, manchmal nicht. Manchmal passiert das erst während der Menstruation, manchmal nicht. Manchmal ist genau das Umgekehrte der Fall und ich bin wahlweise vor, während oder kurz nach meiner Menstruation sehr insulinsensitiv. Aber wie gesagt, sucht sich der Diabetes das immer nach Laune aus. Ich bin dem Ganzen fast ein wenig ausgeliefert, aber ich bin mit der Zeit wachsamer geworden und kann nun schneller darauf reagieren als zuvor.
Jetzt übertragen wir das Ganze mal noch zusätzlich auf meinen Alltag im Sommer (und Zyklus! Der setzt ja im Sommer nicht aus.): Während der ganz heißen Tage ist mein Körper manchmal extrem sensitiv gegenüber kleinsten Mengen Insulin und manchmal eben einfach gar nicht.
So richtig erklären, woran das liegt und nach welchen Mustern das abläuft, kann ich mir aktuell schlichtweg nicht. Ich mache nicht plötzlich übertrieben viel Sport, ich esse nicht mehr oder weniger als sonst und ich frühstücke täglich das Gleiche. Bisher konnte ich zum Glück mit vielen anderen Menschen mit Typ-1-Diabetes über dieses Problem sprechen. Einige können mir da zustimmen, für andere scheint es wiederum gar kein Thema zu sein.
Und, kann man da noch was machen?
Das weiß ich auch nicht so genau, denn es verändert sich eben auch von Jahr zu Jahr. Ich kann mich noch daran erinnern, dass mein Diabetes die letzten Jahre nicht ganz so jahreszeitenfühlig agierte. Der Dia hat also immer neue Rätsel für mich auf Lager, ist das nicht toll? Er denkt sich immer was Neues aus, um unsere Beziehung frisch zu halten. Ich notiere wie bereits gesagt alles, sammle meine Erfahrungen, höre gut auf meinen Körper und kann so immer schneller reagieren, die Insulinabgabe je nachdem dann verringern oder erhöhen. Mehr Tipps hat auch meine Ärztin aktuell leider nicht.
Und wieder nimmt der Diabetes wegen seiner Rebellionen einen großen Teil meiner Gedanken im Alltag ein. Es könnte alles so viel leichter sein, ist es aber nicht. Aber das ist okay. Ich habe gelernt, mich damit zu arrangieren, und sehe es inzwischen lockerer.
Hier würde mich nun interessieren, ob einige von euch vielleicht ähnliche Erfahrungen machen konnten, was Jahreszeiten und Insulinverbrauch angeht? Vielleicht habt ihr Tipps und Tricks, wie man noch leichter damit umgehen kann? Lasst es mich und die Community wissen!
Der weibliche Zyklus und sein Einfluss auf den Diabetes – darüber hat Tine schon mal einen aufschlussreichen Beitrag geschrieben, ebenso Antje.
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gingergirl postete ein Update vor 1 Woche
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 8 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra