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Mit einem dringenden Appell richtete sich die Stiftung des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands (DGD-Stiftung) heute an Patienten, Politik und Medien: Menschen, die an einer schweren Erkrankung leiden, sollten sich trotz der Corona-Pandemie unbedingt in medizinische Behandlung begeben, um Spätfolgen zu vermeiden.
„Das Coronavirus und seine Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem sind derzeit in aller Munde. Aus dem Blick gerät dabei jedoch die Perspektive schwer kranker Menschen, die – etwa nach einem Herz- oder Schlaganfall oder bei schweren psychischen Erkrankungen – die Behandlung im Krankenhaus scheuen“, warnt Dr. Claudia Fremder, Vorstandsmitglied der Stiftung des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands (DGD-Stiftung) mit Sitz in Marburg, zu der bundesweit mehrere Kliniken und teilstationäre Einrichtungen gehören.
Hinter der zögerlichen Haltung verberge sich die Angst, sich mit Covid-19 zu infizieren. Darüber hinaus haben manche Menschen mit einer anderen schweren Erkrankung das Gefühl, für sie gäbe es aufgrund der Pandemie derzeit keinen Platz im Krankenhaus, mahnt die DGD-Stiftung.
„Hier lautet unser dringender Appell: Wenn Sie Symptome eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls haben, suchen Sie ärztlichen Rat. Melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder behandelnden Facharzt oder wählen Sie in dringenden akuten Notfällen die 112“, so Dr. Fremder. „Das Verschleppen einer schwerwiegenden Erkrankung, wie beispielsweise eines Herzinfarktes, kann zu fatalen Folgeschäden führen.“
Auch im onkologischen Bereich sei es wichtig, Erkrankungen möglichst früh zu diagnostizieren. Ebenfalls besondere Aufmerksamkeit sei bei psychischen Erkrankungen geboten. Menschen, die unter einer Depression oder einer Suchterkrankung litten, dürften ihre Behandlung nicht abbrechen oder deren Beginn verschieben.
„Die Krankenhäuser in Deutschland sowie die psychiatrischen Fachkliniken haben freie Kapazitäten. Zur Vorbereitung der Corona-Behandlung wurden alle verlegbaren elektiven Behandlungen verschoben. Sie sind gut gerüstet für Corona-Patienten, können aber selbstverständlich nach wie vor auch andere schwere Erkrankungen behandeln“, betonte Dr. Fremder.
Die Angst vor einer Corona-Infektion im Krankenhaus sei zwar nachvollziehbar, in der Regel aber unbegründet. „Die Krankenhäuser haben immense Anstrengungen in den Infektionsschutz gesteckt. Patienten werden bereits ab der Pforte auf Symptome überprüft und im Haus isoliert behandelt.“ Dies gelte auch für psychiatrische Kliniken.
„Die Menschen vertrauen in diesen Tagen zurecht auf die Kompetenzen der Kliniken und deren Mitarbeiter im Kampf gegen das Coronavirus. Dieses Vertrauen verdienen sämtliche Disziplinen und Fachbereiche in den Häusern. Menschen mit schweren Erkrankungen sollten sich auch weiterhin in medizinische Behandlung begeben, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden“, empfiehlt Dr. Fremder.
Quelle: DGD-Stiftung | Redaktion
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