Auch bei Typ-2 an Insulinbehandlung denken

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Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate: das Energie-Versorger-Trio | Foto: Alexander Raths – stock.adobe.com
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Auch bei Typ-2 an Insulinbehandlung denken

Viele Patienten mit Typ-2-Diabetes scheuen eine Insulintherapie und nehmen stattdessen sogar erhöhte Werte in Kauf.

Die Frage: Ich bin 67 Jahre und habe seit 6 Jahren einen Typ-2-Diabetes. Das sind meine Werte, nachdem ich vor fast einem Jahr vom Hausarzt zum Diabetologen wechselte: Größe 160 cm, Gewicht 61 kg, als Medikament Metformin 2-mal täglich 1 000 mg, Blutzuckerlangzeitwert HbA1c zwischen 6,9 und 8,7 Prozent.

Ich ernähre mich nach der Logi-Pyramide (u. a. statt üblichem Brot nur Eiweißbrot, kein Obst …) und habe sehr viel Bewegung. Nach einer Operation stieg der HbA1c-Wert auf 9,7, jetzt ist er bei 8,1 Prozent. Zusätzlich Insulin spritzen möchte ich nicht. Ich habe gelesen, dass Schüßler-Salze beim Diabetes helfen; was können Sie mir noch für Tipps geben?


Prof. Petzoldt: Aus mehreren Gründen rate ich Ihnen, dem Gedanken an eine Insulinbehandlung zu folgen: Zum einen könnte Ihr bei Typ-2-Diabetes eher selten beobachtetes normales Körpergewicht ein Hinweis für eine nachlassende körpereigene Insulinproduktion sein. Zum anderen haben Ihr Hausarzt und Ihr Diabetologe wohl auch schon an Insulin gedacht, aber vielleicht nur deshalb nicht eindringlicher mit Ihnen über die Insulinbehandlung gesprochen, weil Sie noch dagegen sind.

Und nun zeigen Ihnen Ihre bleibend und deutlich erhöhten HbA1c-Werte, dass Ihre bisherige Behandlung trotz Ihrer Bemühungen ohne durchschlagenden Erfolg für die Untersuchungsergebnisse bleibt. Hier helfen oftmals sehr intensiv beworbene Zusatzmittel sicher nicht weiter. Ich rate Ihnen vielmehr zu einem ausführlichen Behandlungs-Gespräch mit Ihrem Diabetologen und/oder Ihrem Hausarzt. Dabei können Sie klären, ob nun Insulin zur Behandlung nötig wird und wie Sie Ihre Insulinbehandlung ohne Schwierigkeiten und Befürchtungen bewältigen können.

Haben auch Sie eine medizinische Frage an Prof. Petzoldt?

… dann schreiben Sie ihm per Post oder E-Mail:

Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt​
Schubertstraße 6, 32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: brpetzoldt@t-online.de

Beantwortete Fragen veröffentlichen wir im Diabetes-Journal sowie hier auf diabetes-online.de – natürlich anonym.


von Prof. Dr. med. R. Petzoldt
ehem. Direktor des Diabeteszentrums am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (11) Seite 44

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