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Daphne – die erste Begegnung mit meinem Diabetes-Warnhund
3 Minuten
											Voller Vorfreude fuhr ich mit meiner kleinen Tochter Anfang Juni mit dem Zug nach Rohrbach in die Steiermark. Im Gepäck den Kinderwagen, einen Koffer und viele Gedanken an meine zukünftige Begleiterin, die Diabetes-Warnhündin Daphne.
Der Weg, Daphne als meine neue Begleiterin zu engagieren, war ein langer. Seit meiner Schwangerschaft verunsicherten mich immer öfter Hypoglykämien, die ich nicht rechtzeitig erkannte. Nach umfassenden Internet-Recherchen stieß ich auf das Animal Training Center (ATC) in Rohrbach und lernte dort bei einem ersten Treffen die Leiterin Anna Oblasser kennen. Nach mehreren Gesprächen war klar – ich möchte so einen treuen Assistenten an meiner Seite!
Was genau sind die Aufgaben eines Diabetes-Warnhunds?
- Hypo- und Hyperglykämie erkennen und situationsabhängig mittels vier verschiedener Anzeigeverhalten warnen:
 
Es ist extrem wichtig, dass der Hund in diversen Alltagsituationen die richtige Anzeigeart wählt!
Der Hund lernt, wann welche Anzeige gewünscht wird.
- Apportieren von Blutzuckermessgeräten, Insulin, Hypokit/Notfallspritze und Traubenzucker oder anderen notwendigen Lebensmitteln
 - Betätigen eines Notfallschalters zum Hilfeholen
 - Im Notfall Hilfe holen und so lange beharrlich anzeigen, bis Hilfe kommt
 - Sicherheit vermitteln
 
Haariger Unterstützer im Diabetesmanagement
Vor allem Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes (oder Mütter mit Diabetes) sind nicht mehr alleine, sondern haben den Hund als zusätzliche Unterstützung im Diabetesmanagement.
- verlässlicher Freund und Helfer im alltäglichen Leben
 - „Animateur“, der seinen Besitzer dazu bringt, regelmäßig Bewegung zu machen
 
Erste Schritte der Ausbildung – das Chicken Camp
Die Ausbildung des Diabetes-Warnhundes erfolgt auf mehreren Ebenen. Zuerst muss der zukünftige Besitzer eine Ausbildung mit Hühnern absolvieren – das sogenannte „Chicken Camp“. Warum zuerst ein Training mit Hühnern? Das Training mit den Hühnern ist laut ATC die schnellste und effektivste Möglichkeit, um einen Trainingserfolg mit einem Diabetes-Warnhund zu erzielen. Jeder Teilnehmer bekommt ein Huhn zur Verfügung gestellt, dass noch nie zuvor trainiert wurde. Am Ende von 2 Tagen Seminar kann das Huhn alles, was ich ihm als Trainer beibringe. Das bedeutet, das Huhn lernt erwünschte Verhaltensweisen wie Slalomlaufen, Bällekicken oder Farbenunterscheiden. Aber oft lernt das Huhn auch unbeabsichtigt beigebrachte Verhaltensweisen wie Betteln – genau jene Unsitten, welche auch der eigene Hund anzeigen kann … Mit Hilfe der Hühner lernen die Teilnehmer, wie man durch Konditionierung und Clickertraining richtig Tiere trainiert.
Das Training mit dem Hund
Im ATC durchlaufen die Hunde ab dem 2. Lebenstag ein spezielles Trainingsprogramm, das sie auf Unterzuckerungen sensibilisiert. Im Programm wird unter anderem die die physische und psychische Belastbarkeit der Hunde gestärkt, so dass sie sich auch in fremden Umgebungen wie zum Beispiel dem Bahnhof oder im Einkaufszentrum ruhig und entspannt verhalten.
Wie werden vom Diabetes-Warnhund Unterzuckerungen angezeigt?
Für die Anzeige von Unterzuckerungen habe ich die letzten Monate zahlreiche Speichelproben gesammelt. Diese Speichelproben muss meine zukünftige Begleiterin im Training erschnuppern und dann eine Unterzuckerung anzeigen. Wie?
- Bringsel bringen (der Hund bringt dem Besitzer ein Bringsel/ Gegenstand, häufig sind es dicke Schnüre)
 - Pfote geben
 - Bellen
 - Hund betätigt eine Warnglocke
 
Bei meinem letzten Besuch von Daphne habe ich dann begonnen, an den Basics zu üben. Wir gingen spazieren und übten das Clickertraining. Durch positive Verstärkung lernt der Diabetes-Warnhund das gewünschte Verhalten ohne Zwang. Zum Beispiel wenn Daphne korrekt an meiner Seite lief, drückte ich den Clicker und Daphne erhielt Trockenfutter als Belohnung.
Meine Tochter Emilia fuhr während des Trainings natürlich auf dem Dreirad mit. Wow, das erforderte erhöhte Konzentration! Und die zeigte sich dann auch in einer Hypo! … und Daphne reagierte prompt darauf. Sie wurde unruhig und brachte Elke, der Trainerin von Daphne, sofort das Bringsel. Das wurde natürlich gleich mit einer großen Portion Dosenfutter belohnt!
Die Prüfung
Seit 1.1.2015 gibt es in Österreich eine offizielle Prüfung für DWHs, welche als Signalhunde gelten. Jeder geprüfte Hund muss verschiedene Aufgaben im Bereich der Alltagstauglichkeit, des Grundgehorsams und in seinem Bereich ausgebildete, spezifische Fähigkeiten eines Assistenzhundes bewältigen. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil (Qualitätsbeurteilung) wird von der Ausbildungsstätte selbst (also vom ATC) mit dem Hund absolviert, bevor dieser an die neuen Besitzer übergeben wird. Der zweite Teil muss dann vom Diabetiker gemacht werden und nennt sich Teambeurteilung. Weiteres benötigt der Hund eine umfangreiche Eignungsuntersuchung (da wird der Hund auf Herz und Nieren untersucht), welche nach dem vollendeten 12. Lebensmonat erfolgen muss.
Im August werde ich Daphne noch einmal besuchen und nochmals für die Prüfung trainieren. Die Übergabe und Prüfung erfolgt dann Ende September. Aber wie sagt ein schönes Sprichwort: „Ohne Fleiß kein Preis!“
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 16 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 11 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig