Das Risiko in der DNA

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Das Risiko in der DNA

Kinder mit einem erstgradig Verwandten mit Typ-1-Diabetes haben ein etwa 10-fach höheres Risiko, die Krankheit zu entwickeln, als Kinder aus der Allgemeinbevölkerung. Woran das genau liegt, haben Forscher jetzt untersucht.

Die internationale Studie TEDDY (The Environmental Determinants of Diabetes in the Young) ist eine der bislang größten Langzeitstudien der Typ-1-Diabetes-Forschung. Sie zielt darauf ab, in der kindlichen Entwicklung Faktoren aufzudecken, die zu Autoimmunität (Frühstadium der Krankheit) und Typ-1-Diabetes führen, oder solche, die davor schützen.

Bei einer Analyse der Daten fanden Forscher des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München mehr darüber heraus, wie eine genetisch bedingte Veranlagung bei Kindern mit einem erstgradig Verwandten mit Typ-1-Diabetes das erhöhte Erkrankungsrisiko zum Teil erklären kann.

Risikoschätzung durch Marker

Es wurde festgestellt, dass mehrere Gene (u. a. HLA-DR4-Subtypen), die schon früher mit dem Risiko für Typ-1-Diabetes in Verbindung gebracht wurden, bei Kindern mit einer Typ-1-Diabetes-Familiengeschichte verstärkt auftreten. Zusätzlich konnten die Wissenschaftler ein neues Risikogen (BTNL2) ermitteln, das mit dem Auftreten von Typ-1-Diabetes bei erstgradig Verwandten assoziiert ist. Das Wissen über diese „genetischen Marker“ ermöglicht eine Risikoschätzung auch für Kinder aus der Allgemeinbevölkerung, die keinen Diabetes in der Familie haben.

Die Forscher betonen allerdings, dass die genetische Prädisposition nicht allein bestimmt, ob ein Kind an Typ-1-Diabetes erkrankt. Insbesondere wenn das genetische Risiko moderat bis niedrig ist, spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle für das Risiko, Autoimmunität und Diabetes zu entwickeln. Welche Umweltfaktoren besonders relevant sind und wie sie sich auswirken, wird derzeit noch intensiv erforscht.

Freder1k-Studie
Das genetische Risiko für Typ-1-Diabetes bei Neugeborenen können alle Familien in Bayern, Niedersachsen und Sachsen kostenlos in der Freder1k-Studie untersuchen lassen. In Ihrer Geburtsklinik oder beim Kinderarzt erhalten Sie weitere Informationen.

von Mona Walter (Referentin Kommunikation GPPAD) und Markus Hippich
Helmholtz Zentrum München,
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH),
Institut für Diabetesforschung,
Heidemannstr. 1, 80939 München

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (5) Seite 39

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