- Behandlung
Der Mensch hinter den Ziffern…
2 Minuten
HbA1c-Werte, Blutzuckermessergebnisse, Insulineinheiten etc. … Zahlen sind omnipräsent in der Diabetestherapie und helfen dabei, eine gute Stoffwecheleinstellung zu erreichen. Doch sie können auch überfordern und Stress ausüben, sagt Günter Nuber in der Blickwinkel-Kolumne.
“Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen …” Dies dichtete einst der romantische Novalis. Ich habe das immer so verstanden: Das Verkopfte, das Nüchterne, das Sachliche entfernt den Menschen vom Menschsein. Die Freiheit zu denken, zu feiern, zu lieben … die Wahrheiten der Märchen: Wenn die Menschen dies alles erkennen, “dann fliegt vor einem geheimen Wort, das ganze verkehrte Wesen fort”.
Nun: Wer Diabetes hat, der kommt nicht aus ohne sehr sachliche Insulindosisberechnungen, Blutzuckerverläufe, KE-Berechnungen, ohne Datenmanagement – sprich: Zahlen.
Beispiele gefällig? Diabetikern wird in etwa Folgendes empfohlen:
- Nüchternblutzucker: deutlich unter 160 mg/dl (8,9 mmol/l)
- vor dem Essen: 90 bis 120 mg/dl (5,0 bis 6,7 mmol/l)
- nach dem Essen (2 Stunden): 140 bis 160 mg/dl (7,8 bis 8,9 mmol/l)
- Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c): unter 7 Prozent
Wichtige Daten für die Gesundheit, aber nicht fürs Gemüt …
Viele Zahlen und Buchstaben, nicht? Das ist sinnvoll und wichtig, das ist gut für die Gesundheit … aber glücklicher, das steht für mich fest, macht dies die Menschen nicht. In den sozialen Netzwerken, auf Blogs, auf Facebook zeigen viele Diabetiker heutzutage nicht nur ihr Gesicht – wer sich dort bewegt, der postet seine unfassbar hohen oder viel zu niedrigen Blutzuckerwerte, der postet seine Hypoglykämie (ja, das geht!), der postet sein soeben in Erfahrung gebrachtes HbA1c.
So wie Bloggerin Steffi (www.pepmeup.org) – kürzlich postete sie ein Foto mit blauem Himmel, darauf stand:
“HbA1c 7,4”. Und sie schrieb darunter: “Mein HbA1c ist über die magische 7 gerutscht. Mist! Und was sagt mein Diabetes-Team dazu? Zahlen sind nicht alles! Beruhigend, dass wenigstens ein paar Mediziner den Menschen hinter all den Ziffern nicht vergessen!”
Kommentare über Kommentare dazu:
“Tröste Dich, meiner ist bei 7, 7 und ich lebe! Die Anschisse von meinem Arzt höre ich gar nicht mehr.”
Klaus P.
“Ich bin ganz bei dir!! Wichtig ist trotzdem zu wissen, wie hoch er grad ist – ich zumindest lebe immer etwas ‚bewusster‘, wenn er grad mal wieder gestiegen ist … Und *schwups* ist er beim nächsten Mal meist wieder etwas runter …”
RBL
“Ich freu mich total über meinen 8,9 %. Hatte vorher nämlich 11.”
July N.
“Wenn ich zum Blutabzapfen geh, graut es mir immer, wenn dieser vorwurfsvolle Blick kommt.”
Martina M.
“Hatte 7,7. Für Pumpenpatienten akzeptabel!”
Andrea L.
“Liege bei 7,4, war schon besser bei 6,8 (…). Aber Zahlen sind nicht immer alles. Man darf nicht aufgeben, immer weiter machen.”
Karin P.
Verarbeitung des Zahlenstresses
Die vielen Zahlen, die noch nie dagewesene Transparenz mögen aus medizinischer Sicht Sicherheit geben – z. B. vor Unterzuckerungen, (vermeintlich) vor Folgeerkrankungen. Aus meinem Blickwinkel sorgen sie auch für Stress, für Verunsicherung, für schlechtes Gewissen. Diesen Automatismus sollte sich jeder klarmachen, auch jeder Arzt!
Und das Einbeziehen der Community ist für mich auch eine Form der Verarbeitung dieses Zahlenstresses. Caro (www.blood-sugar-lounge.de) bringt es auf den Punkt:
“Auch mit High-Tech-Geräten am Körper fluche auch ich jeden Tag, ärgere mich über Hypo- und Hyperglykämien und würde manchmal am liebsten alles von mir reißen.”
von Günter Nuber
Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (3) Seite 43
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bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 23 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).