- Behandlung
Deutsche Herzstiftung ruft zur Covid-19-Impfung auf
4 Minuten
Herzmediziner sind besorgt über die hohe Zahl Ungeimpfter: Der Schutz vor Tod und schweren Krankheitsverläufen überwiegt die Risiken durch eine Covid-19-Impfung. Auch die Grippe- und Pneumokokken-Impfung werden angeraten.
Mit großer Sorge beobachten die Deutsche Herzstiftung und Herzmediziner die hohe Zahl an Bundesbürgern, die sich aus Scheu, Skepsis oder aus anderen nicht-medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Dass Millionen Menschen der Covid-19-Schutzimpfung zurückhaltend oder skeptisch gegenüberstehen und sich nicht impfen lassen, erschwert das Unterbrechen der Infektionskette zum Schutz von Risikogruppen ohne oder mit stark vermindertem Covid-19-Impfschutz (Kinder, chronisch Kranke mit Immunschwäche). Auch verzögert sich dadurch die Eindämmung der Pandemie.
Auch Gesunde sollten das Risiko nicht unterschätzen
„Zu schweren oder kritischen Covid-19-Verläufen mit Intensivpflicht kommt es derzeit fast nur unter Ungeimpften. Nur eine Steigerung der Impfquote kann verhindern, dass es im Verlauf der vierten Welle zur Überlastung der Kliniken durch intensivpflichtige Covid-19-Fälle kommt“, warnt der Kardiologe und Intensivmediziner Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Wir appellieren an alle, die zu einer Personengruppe gehören, für die eine Zulassung der Covid-19-Impfung vorliegt, und die noch nicht geimpft sind, sich jetzt impfen zu lassen.“
Der Appell der Herzstiftung richtet sich besonders an chronisch kranke Menschen und Ältere mit einem höheren Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf, aber auch an gesunde Menschen ohne diagnostizierte Vorerkrankungen. „Auch Gesunde sollten nicht das Risiko unterschätzen, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu sterben“, gibt Voigtländer zu bedenken: „Jeder sollte sich der aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus bewusst sein, die sich im Herbst und Winter in geschlossenen Räumen besonders stark ausbreiten kann. Nur mithilfe einer hohen Impfquote können wir die Ansteckungsketten unterbrechen und damit eine Gefährdung durch das Virus eindämmen. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere.“
Mit Ärzten über Sorgen und Ängste sprechen
Bisher sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nur rund 65 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland vollständig gegen Covid-19 geimpft, das heißt: Über ein Drittel der Bevölkerung hat noch keinen vollständigen Impfschutz. Zur Gruppe der Impfberechtigten ab zwölf Jahren gehören knapp 74 Mio. Menschen, davon sind rund 73 Prozent vollständig geimpft. In der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen liegt die Impfquote bei zirka 70 Prozent.
„Wir bitten Menschen mit Sorgen und Ängsten wegen möglicher Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, diese mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt zu besprechen. Sie können aufgrund ihrer medizinischen Kompetenz und Erfahrung mit Impfungen am besten bei der Nutzen-Risiko-Abwägung helfen.“ Über Nebenwirkungen, etwa die sehr seltenen thromboembolischen Komplikationen nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff, oder das sehr seltene Auftreten einer in der Regel mild verlaufenden Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) nach einer Impfung mit BioNTech oder Moderna informiert die Herzstiftung ausführlich unter www.herzstiftung.de/corona-impfung.
Appell an Herzkranke: Auch gegen Grippevirus und Pneumokokken impfen!
Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen zählen zum besonders gefährdeten Personenkreis mit einem höheren Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe. Das gilt insbesondere für Patienten mit Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes. Auch ältere Menschen ab 60 Jahren ohne Herzerkrankung sollten sich schützen, da deren Immunsystem sich schlechter gegen das Virus wehren kann. „Für sie und Herz-Kreislauf-Patienten ist die Covid-19-Impfung daher eine sehr wichtige Schutzmaßnahme“, betont Voigtländer, der als Kardiologe am Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt am Main tätig ist.
Angesichts der im Oktober beginnenden Impfsaison rät die Deutsche Herzstiftung Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, sich auch gegen das Influenzavirus impfen zu lassen, ebenso gegen Pneumokokken, den Haupterregern einer Lungenentzündung. Eine Pneumokokken-Impfung wird Menschen ab 60 Jahren oder Jüngeren mit einem besonderen Gesundheitsrisiko, etwa bei chronischer Lungenerkrankung, empfohlen. Lungenentzündung und eine Grippeerkrankung können bei einer vorbestehenden Herzerkrankung das Herz zusätzlich schädigen. Mögliche Folgen sind Herzschwäche, Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung und andere Herzkomplikationen.
„Bei einer Infektion mit dem Influenzavirus oder Pneumokokken schwächen die Krankheitserreger das vorgeschädigte Herz und Gefäßsystem zusätzlich, entweder direkt oder indirekt über den Befall von anderen Organen wie der Lunge.“ Älteren Menschen fehlen oftmals die Kraftreserven für eine wirksame Gegenwehr gegen die Krankheitserreger.
Impfung gegen Covid-19 und gegen Grippe ohne zeitlichen Abstand möglich
Wer sich gegen Covid-19 impfen lässt oder eine Booster-Impfung erhält, kann gleichzeitig gegen Grippe, Pneumokokken und andere Erkrankungen auf Basis der sogenannten Totimpfstoffe geimpft werden. Ein zeitlicher Abstand ist dabei nicht nötig, so die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Voraussetzung für eine solche simultane Impfung sei, dass diese auch ärztlich angezeigt ist. Laut STIKO können Impfreaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten. Immunantwort und Nebenwirkungsprofil würden nach gleichzeitigem Verabreichen verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen dem bei jeweils alleiniger Anwendung entsprechen.
Dritte („Booster“-)Impfung gegen Covid-19: Für wen sinnvoll?
Für eine 3. Impfung als „Booster“ hat sich die STIKO in bestimmten Fällen ausgesprochen. Danach sollten zunächst Immungeschwächte (z. B. nach Transplantation oder mit Immundefekten) eine dritte Impfdosis erhalten. Die Deutsche Herzstiftung begrüßt diesen Schritt der STIKO. So sind etwa Herz- und Lungentransplantierte, denen eine Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus ausdrücklich empfohlen wird, trotz Zweifachimpfung kaum durch den Corona-Impfstoff geschützt. Das hat eine von der Deutschen Herzstiftung geförderte Forschungsarbeit am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, bei transplantierten Patienten mit dem mRNA-Impfstoff (BioNTech/Pfizer) ergeben.
Blutproben bei 50 Herz- und Lungentransplantations-Patienten ergaben nach Informationen des HDZ NRW, dass „drei Wochen nach der zweiten Impfung bei der überwiegenden Mehrheit der Teilnehmer weder Antikörper noch eine Aktivierung der für die Wiedererkennung des Virus und für die Zerstörung virusbefallener Zellen wichtigen Gedächtniszellen (T-Zellen) nachweisbar waren“. Umso wichtiger ist daher für solche schwer immungeschwächten Patienten mit erwartbar stark verminderter Immunantwort eine dritte Impfdosis. Erfahrungen an transplantierten Patienten in den USA und Frankreich legen nahe, dass „zumindest ein Teil der Patienten unter erneuter Auffrischimpfung dann den erforderlichen Immunschutz entwickelt“, berichtet das HDZ NRW.
„Daher ist es wichtig und zu begrüßen, dass nun von der STIKO und von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine dritte Impfdosis für Organtransplantierte empfohlen wird“, betonen Prof. Dr. med. Angelika Costard-Jäckle und Prof. Dr. med. Jan Gummert vom HDZ NRW. Costard-Jäckle leitet gemeinsam mit Prof. Dr. med. René Schramm (HDZ NRW) die Forschungsarbeit, die u. a. auf Initiative der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW (Prof. Gummert) mit Unterstützung der Herzstiftung durchgeführt wurde. Eine generelle Empfehlung zur Booster-Impfung für Nicht-Risikopatienten oder Senioren wurde bislang nicht gegeben. Dazu reichen nach Auffassung der STIKO die wissenschaftlichen Daten noch nicht.
Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 20 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.