„Diabetes kostet Lebenszeit”: Diabetes geht an die Nieren

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„Diabetes kostet Lebenszeit”: Diabetes geht an die Nieren

Aus der zweiten Staffel der diabetesDE-Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit”, in der Betroffene über Begleit- und Folgeerkrankungen informieren, ist ein neues Video zum Thema Diabetes und Niere erschienen. Denn die diabetische Nierenerkrankung ist hierzulande nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Dialysebehandlung.

Nierenkrankheiten sind bei Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes eine häufige Begleit- und Folgeerkrankung. Etwa 42 Prozent der in Deutschland betreuten Menschen mit Diabetes Typ 2 haben geschädigte Nieren. Die Betroffenen müssen ihre Lebensgewohnheiten umstellen und regelmäßig Medikamente einnehmen.

40 Prozent der Dialyse-Patienten haben eine diabetische Nephropathie

Im Laufe der Zeit kann es zum Nierenversagen kommen. Diese Folge einer diabetischen Nephropathie zählt heute noch zu den häufigsten Ursachen für die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie. So sind etwa 40 Prozent der Dialyse-Patienten davon betroffen. Im vierten Video der zweiten Staffel der Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit“ spricht Sandra Schneller, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB), über ihr Leben mit der Begleiterkrankung chronische Niereninsuffizienz.

Patienten mit einer diabetischen Nephropathie müssen regelmäßig Medikamente einnehmen. Liegt ein chronisches Nierenversagen vor, so ist eine Nierenersatztherapie mit Dialysebehandlung notwendig. Bei vielen dialysepflichtigen Menschen kommt im Anschluss auch eine Nierentransplantation infrage.

Die Juristin Sandra Schneller ist seit 20 Jahren an Typ-1-Diabetes erkrankt. Fast seit der Diagnose leidet sie auch unter einer chronischen Niereninsuffizienz: „Ich bin froh, dass ich schon vor 16 Jahren Mutter geworden bin, als meine Werte noch nicht ganz so schlecht waren. Heute wäre dies kaum möglich. Meine Nieren sind so schwer geschädigt, dass ich kurz vor der Dialyse stehe.“ Die Folgen sind Knochenschmerzen, Krämpfe, Kopfschmerzen und Übelkeit. Das behindert Sandra Schneller im Alltag und kostet sie Lebenszeit.

Worauf Menschen mit Diabetes achten sollten, um die Nieren zu schützen

Treten Niereneinschränkungen bei Diabetes Typ 1 oder Typ 2 auf, muss ein Nephrologe frühzeitig in die Behandlung eingebunden werden, um den Verlauf der Nierenerkrankung bis zur Dialyse zu verzögern und die Sterblichkeit zu verringern. „Bei der Behandlung von Patienten im Frühstadium der diabetischen Nephropathie gelten die gleichen Regeln wie für die Vorbeugung von Nierenerkrankungen“, erklärt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

„Gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt sollten die Betroffenen versuchen, ihre Blutdruck- und Blutzuckerwerte zu senken, ihre Cholesterinwerte zu normalisieren und aufhören zu rauchen. Zudem können neuere Antidiabetika wie einzelne SGLT 2 Hemmer und GLP 1 Analoga dazu beitragen, das Fortschreiten der Nierenfunktionsstörung aufzuhalten“, so der niedergelassene Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf. „Eiweißreiche Lebensmittel sollten die Patienten nur in Maßen zu sich nehmen, da sie das Fortschreiten einer Nierenschwäche fördern können.“

Die Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit” ist in 2018 mit insgesamt 12 Videos gestartet. Darin formulieren Betroffene – Prominente und weniger Prominente, Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes – kurz und prägnant in einer Minute ihre gesundheitspolitischen Forderungen. In der zweiten Staffel kommen Menschen zu Wort, die nicht nur an Diabetes mellitus, sondern darüber hinaus an einer oder sogar mehreren Begleit- und Folgeerkrankungen leiden. Auch diese kosten Lebenszeit.

Die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe veröffentlicht die Videos alle 14 Tage jeweils donnerstags.

Auch Sandra Schneller musste ihre Ernährung auf nierenschonende und kaliumarme Kost umstellen: „Das ist eine deutliche Einschränkung meiner Lebensqualität“, sagt sie. „Diabetes Typ 1 können wir noch nicht stoppen. Darum müssen wir jetzt handeln und dafür sorgen, dass Menschen mit Diabetes die bestmögliche Versorgung erhalten!“


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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