Die digitale Zukunft der Diabetestherapie

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Die digitale Zukunft der Diabetestherapie

Bis zu 500.000 gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland erhalten jedes Jahr die Diagnose Typ-2-Diabetes. Wie es aktuell um Vorbeugung, Behandlung und Erforschung der Volkskrankheit steht, legt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) zusammen mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe im „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2019“ dar.

Zum Weltdiabetestag ist der aktuelle Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2019 veröffentlicht worden. Die Diabetes-Bestandsaufnahme liefert viele Daten und Fakten rund um die Stoffwechselerkrankung. Dabei listet der Bericht nicht nur Zahlen etwa zu Folgekosten auf, sondern er weist auch Wege aus der Diskriminierung bei Bewerbung, Fahrerlaubnis oder dem Abschluss von Versicherungen. Einige Kapitel widmen sich zudem neuen Therapiemöglichkeiten durch digitale Technologien.

Digitalisierung: DDG möchte offene Plattformen

„Die Digitalisierung wird nicht nur Behandlung und Früherkennung des Diabetes revolutionieren“, prognostiziert DDG Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, „sondern auch das Verhältnis zwischen Arzt und Patient stark verändern.“ Dabei spricht sich die DDG grundsätzlich gegen separate digitale Akten aus, die geschlossene Systeme darstellen würden, wie sie einige Kostenträger und Anbieter propagieren.

„Wir denken in offenen Plattformen“, betont der DDG-Präsident. „Vergleichbar mit der Welt der Smartphones, die trotz unterschiedlicher Modelle und Anbieter alle problemlos miteinander kommunizieren können.“

KH-Schätzung per Smartphone-Foto bald möglich

Tatsächlich dürfte dem Handy künftig eine Schlüsselrolle in der Diabetestherapie zufallen, wie der Gesundheitsbericht darlegt. „Patienten vergessen gerne, ihr Tagebuch mit Angaben zu den Blutglukosewerten und therapeutischen Aktivitäten zum Arzt mitzubringen“, berichtet Professor Dr. rer. nat. Lutz Heinemann, Vorsitzender der AG Diabetes und Technologie der DDG.

Apps fürs Smartphone, die alle Daten sammeln, könnten diese Informationslücke schließen – die Entwicklung auf diesem Gebiet schreitet zügig voran. „Sogar die Abschätzung des Kohlenhydratanteils einer Mahlzeit basierend auf Handy-Fotos wird bald möglich sein“, so Heinemann.

24-h-Glukosemessung und Empfehlungen in Echtzeit

Auf der anderen Seite bietet die Aufrüstung bei der Applikationstechnologie von Insulin neue Optionen. So könnten smarte Insulin-Pens Angaben zur verabreichten Insulindosis und dem Spitzzeitpunkt automatisch in eine Cloud übermitteln und damit auswertbar machen.

Heute bereits verfügbar sind Sensoren, die unter die Haut implantiert werden, Glukosewerte kontinuierlich über 180 Tage hinweg messen und an ein Diabetesteam übermitteln. „Diese Sensoren ermöglichen eine Messung rund um die Uhr“, sagt Müller-Wieland. Besteht Handlungsbedarf, könnte das Smartphone den Patienten „in Time“ Empfehlungen zustellen.

Bessere Behandlungsqualität verringert Kosten

Sofern alle Daten in einen Pool fließen, trägt der Digitalisierungsprozess entscheidend dazu bei, neue Erkenntnisse hinsichtlich Therapie und Forschung zu gewinnen. „Die Analyse von Datenmustern wird dazu führen, Individuen mit gewissen Risiken frühzeitig und präzise zu erkennen und zugleich auch zu identifizieren, welche Patienten ganz besonders von einer bestimmten Therapie oder Lebensstiländerung profitieren“, ist DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer überzeugt. Dies verbessert die Behandlungsqualität der Patienten, was wiederum Folgeerkrankungen und Komplikationen minimiert – und damit Kosten.

Die sind beträchtlich: Sie reichen für das Quartal, in dem sich die Folgeerkrankung ereignet, von 671 Euro für eine Netzhauterkrankung über 8.035 Euro für einen nicht-tödlichen Herzinfarkt bis hin zu 22.691 Euro für eine Nierenerkrankung im Endstadium. „Insgesamt verursacht die Behandlung von Menschen mit diagnostiziertem Diabetes etwa doppelt so hohe Gesundheitskosten wie bei Menschen ohne Diabetes“, rechnet Bitzer vor.

Jeder zehnte Euro der deutschen Gesundheitsausgaben entfällt auf die Therapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes. Nach Schätzungen der AOK belaufen sich die Ausgaben für die Behandlung hierzulande auf jährlich 21 Milliarden Euro.

Der „Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2019“ steht auf der DDG-Webseite zum Download bereit.

Die gedruckte Version des „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2019“ ist über den Kirchheim-Shop erhältlich:

Hinzu kommen indirekte Kosten etwa durch Arbeitsunfähigkeit oder mangelnde soziale Teilhabe. „Noch immer müssen Diabetespatienten mit Diskriminierungen im Arbeitsleben rechnen, zum Teil aufgrund veralteter Eignungsrichtlinien“, bedauert Bitzer. Auch beim Abschluss von Versicherungen sind sie statistisch häufig schlechter gestellt. „Indem wir die Therapien verbessern, auch im Zuge der Digitalisierung, erhöhen wir zugleich die soziale Teilhabe“, hofft Müller-Wieland.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 12 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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