- Behandlung
Die Rolle des Insulins
2 Minuten
Insulin ist ein unverzichtbares Element in der Behandlung von Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Während bei Typ-1-Diabetikern aufgrund einer Zerstörung der Betazellen durch das eigene Immunsystem und dem dadurch bedingten absoluten Insulinmangel von Beginn an eine Insulintherapie unumgänglich ist, stehen heute für die Behandlung von Typ-2-Diabetikern eine Vielzahl unterschiedlicher Medikamente zur Verfügung.
Neue Insuline haben das Spektrum der Insulintherapie sehr erweitert, und die Auswahl des richtigen Insulins ist für Ärzte nicht immer ganz einfach. In manchen Fällen müssen zunächst verschiedene Insuline getestet werden, bis das am besten geeignete Insulin gefunden ist.
Typ-1-Diabetes: möglichst optimale Nachahmung der natürlichen Insulinfreisetzung
Während für Menschen mit einem Typ-1-Diabetes eine möglichst optimale Nachahmung der natürlichen Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse entscheidend ist, wird bei Menschen mit Typ-2-Diabetes die Insulintherapie häufig mit anderen Substanzen zur Blutzuckersenkung kombiniert. Bei der Diagnosestellung eines Typ-2-Diabetes wird in der Regel Metformin als erste blutzuckersenkende Substanz Verwendung finden.
Wird mit Metformin allein keine ausreichende Blutzuckersenkung erreicht, können verschiedene Medikamente wie Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, GLP-1-Rezeptor-Agonisten, aber auch Insulin in der Kombination mit Metformin eingesetzt werden.
Immer häufiger werden auch Kombinationen aus drei verschiedenen blutzuckersenkenden Substanzen mit großem Erfolg eingesetzt. Somit ist die Palette der pharmakologischen Therapiemöglichkeiten für Typ-2-Diabetiker in den letzten Jahren erheblich erweitert worden.
Bei Typ-2-Diabetes gibt es viele Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen
Auch wenn viele der genannten Medikamente mit der Insulintherapie konkurrieren, bleibt Insulin unverzichtbarer Bestandteil auch in der Therapie des Typ-2-Diabetes. Typ-2-Diabetes ist durch eine zunehmende Funktionsstörung der insulinproduzierenden Betazellen gekennzeichnet. Hierdurch nimmt bei vielen Betroffenen im Laufe der Erkrankung die Insulinproduktion fortschreitend ab – bis hin zu einem absoluten Insulinmangel.
Auch wenn moderne Diabetesmedikamente diesen Prozess möglicherweise hinauszögern können, ist bis heute kein Medikament bekannt, das ihn völlig zum Stillstand bringt oder ihn gar umkehren kann.
Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig, mit der Insulintherapie rechtzeitig zu beginnen und diese nicht zu lange hinauszuzögern. Bei den meisten Typ-2-Diabetikern reicht zunächst eine Therapie mit einem Basalinsulin aus, das einmal täglich gespritzt werden muss. Hierbei lässt sich Insulin mit nahezu allen anderen Substanzen kombinieren, was viele Vorteile wie eine Gewichtsabnahme oder ein reduziertes Risiko für Unterzuckerungen mit sich bringt. Eine weitere Intensivierung der Insulintherapie mit Insulingaben zu den Mahlzeiten kann oft vermieden oder zumindest weiter verzögert werden.
Ein Überblick zur Insulintherapie – und ein Blick in die Zukunft
Welche Therapie oder welche Kombinationstherapie mit und ohne Insulin für den Einzelnen am besten geeignet ist, muss im individuellen Fall mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Ziel der Beiträge dieses Schwerpunktes zum Thema Insulin ist es, einen Überblick über die derzeit zur Verfügung stehenden Konzepte der Insulintherapie zu geben und darüber hinaus einen Ausblick in mögliche Erweiterungen der Insulintherapie in der Zukunft zu gewähren.
- Die Rolle des Insulins
- Woran wird derzeit geforscht?
- Insulinarten: Welches Insulin für wen?
von Prof. Dr. Thomas Forst
Profil Institut für Stoffwechselforschung,Rheinstraße 4C, 55116 Mainz
E-Mail: thomas.forst@profil.com
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (4) Seite 16-18
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig