- Behandlung
Die Sommerzeit beginnt – darauf sollten Menschen mit Diabetes achten!
2 Minuten
Am frühen Sonntagmorgen (31. März) wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt – und zwar von 2 auf 3 Uhr. Moderne Uhren und funkgesteuerte Geräte stellen sich automatisch um. Menschen mit Diabetes müssen jedoch Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen und CGM-Systeme teils manuell anpassen. Die Zeitumstellung beeinflusst bei vielen aber auch die „innere Uhr“ – und bei insulinpflichtigen Patienten kann eine leichte Korrektur der Therapie nötig sein.
Die Abweichung beträgt nur 60 Minuten, trotzdem bringt die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit den Biorhythmus vieler Menschen spürbar durcheinander: Sie klagen über Probleme wie Schlappheit, Müdigkeit, Einschlafprobleme oder Schlafstörungen – Tage oder sogar Wochen nach der Umstellung. Auch Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen sowie eine erhöhte Herzinfarkt-Rate sind nach einer Zeitumstellung zu beobachten.
Die meisten wollen keine Zeitumstellung mehr – die EU handelt
Deshalb halten immer weniger Menschen in Deutschland die Zeitumstellung noch für sinnvoll, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt: Nur noch 18 Prozent der Befragten sprachen sich demnach für eine Beibehaltung der Zeitumstellung aus, 78 Prozent wünschen sich deren Abschaffung. In einer europaweiten Befragung im letzten Sommer forderten sogar 84 Prozent der Teilnehmer ein Ende der Zeitumstellung.
Und auch die Politik hat bereits reagiert: Am 26. März plädierte bei einer Abstimmung im EU-Parlament in Straßburg die Mehrheit der Abgeordneten dafür, dass ab dem Jahr 2021 mit der Umstellung Schluss sein soll (mit Ja stimmten 410, mit Nein 192, 51 enthielten sich). Für ein tatsächliches Inkrafttreten der Abschaffung und die Form der Umsetzung müssen nun jedoch noch die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten einen Kompromiss aushandeln.
Dabei könnte es schlimmstenfalls zu einem europäischen Flickenteppich der Zeiten kommen – denn die Entscheidung, ob dann einzig die bisherige Sommer- oder Winterzeit gelten soll, kann prinzipiell jedes EU-Land für sich selbst treffen. So könnte es passieren, dass in Deutschland dann zukünftig die Sommerzeit gilt (wofür sich die meisten Deutschen aussprechen), Dänemark sich aber für die Winterzeit entscheidet.
Die Uhren umstellen – auch an Messgeräten, Insulinpumpen, CGM-Systemen …
Bis eine EU-weite oder nationalstaatliche Lösung für die Zeit ab 2021 gefunden wird, erwarten uns aber nun noch vier Zeitumstellungen. Und gerade für Menschen mit Diabetes kann dies mehr sein als eine bloße Frage des Komforts oder des Erholtseins.
„Insbesondere insulinpflichtige Menschen mit Diabetes sollten die Zeitumstellung im Blick haben und am Sonntagmorgen nach dem Aufstehen ihre Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen und CGM-Systeme sowie etwaige dazugehörige Software, zum Beispiel elektronische Blutzuckertagebücher, auf die Sommerzeit umstellen“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Chefarzt des Diabetes Zentrum Mergentheim in Bad Mergentheim und Diabetes-Journal-Chefredakteur.
Am besten gelinge der Übergang zur Sommerzeit, wenn der Blutzucker bereits gut eingestellt sei und das Selbstmanagement zuverlässig durchgeführt werde, wie Prof. Haak erklärt: „Dazu gehört, regelmäßig den Blutzucker zu messen und die Insulingaben daran anzupassen.“
Blutzuckerschwankungen, die durch die Zeitumstellung auftreten, lassen sich bei den meisten insulinpflichtigen Patienten durch eine einfache Korrektur ausgleichen. Bei nicht mit Insulin behandelten Patienten sind zumeist keine akuten Therapieänderungen notwendig.
Quelle: diabtesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion diabetes-online.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Tagen, 11 Stunden
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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