- Behandlung
Ein Jahr COVID-19: Umfrage zur Situation in den Praxen
2 Minuten
Eine Mitglieder-Befragung des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) zur Situation in den Praxen nach einem Jahr COVID-19 zeigt: die Arbeitsbelastung steigt, es werden immer noch sehr wenig videobasierte Diabetesschulungen angeboten, für die zudem einheitliche Abrechnungsregelung fehlen. Auch blockieren schlechte Internetverbindungen und unzureichende technische Ausstattungen die notwendige digitale Transformation. Der VDBD fordert hier schnelle Abhilfe.
Gerade in dieser Zeit ist eine regelmäßige Betreuung von Menschen mit Diabetes besonders wichtig, doch wie sieht es im Praxisalltag wirklich aus? Der VDBD hat durch eine Blitzumfrage in der Osterzeit unter 414 Verbandsmitgliedern ermittelt, wie sich die Lage in den Praxen nach einem Jahr mit COVID-19 verändert hat. Bereits im vergangenem Jahr hatte der Verband zu Beginn der Pandemie seine Mitglieder befragt.
Erfreulich ist, dass inzwischen 98 Prozent der Befragten angaben, dass in den Praxen Einzelberatungen durchgeführt werden können – ein Zuwachs von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das zeigt, dass die Angst vor einer Ansteckung die Patientinnen und Patienten nicht davon abhält, wichtige Beratungstermine wahrzunehmen“, erklärt Dr. Nicola Haller, Vorstandsvorsitzende des VDBD. „Hinsichtlich des Angebots telemedizinischer Betreuung und auch von Videoschulungen muss sich allerdings noch viel verändern.“
Videoschulungen: technische Probleme
Denn bei der Frage nach aktuellen Schulungsmöglichkeiten entfielen von 395 abgegebenen Antworten lediglich 59 auf Online-Formate. Größtenteils werden Schulungen als Einzelschulungen umgesetzt, die meisten Praxen verzichten komplett auf Gruppenschulungen. Mehr als zwei Drittel der befragten Diabetesfachkräfte haben sogar noch nie Patientinnen und Patienten per Video geschult. „Die Gründe sind vielfältig“, erklärt Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD.
So gab ein Großteil der Befragten an, dass Videoschulungen am Arbeitsplatz schwer oder schlicht gar nicht umsetzbar seien. „Neben technischen Problemen mit den Videodienstanbietern und einer schlechten Internetverbindung gerade in ländlichen Gebieten gibt es teilweise auch Akzeptanzprobleme – sowohl auf Seiten der Ärzte als auch auf Patientenseite“, so Fabisch. Dabei wünschen sich Diabetesfachkräfte durchaus einen digitalen Wandel und sehen in den Onlineangeboten eine gute Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen.
Flickenteppich bei der Abrechnung
So befürwortet auch die Mehrzahl der Befragten, dass Videoschulungen als Ergänzung zur Präsenzschulung über die Pandemie hinaus Kassenleistung werden sollten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seit vergangenem Jahr die im Rahmen der Disease Management Programme (DMP) verpflichtende Teilnahme an Gruppenschulungen während der COVID-19-Pandemie ausgesetzt.
Auf Druck des VDBD hin werden in einigen KV-Bezirken zurzeit die onlinebasierten Angebote abgerechnet. Doch das gleiche eher einem Flickenteppich, so das Fazit des VDBD, der sich für eine bundesweit einheitliche Abrechnungsregelung einsetzt.
VDBD fordert praktikable Lösungen
Ebenso wichtig sei es, die Vorraussetzungen zu verbessern. „Neben höheren finanziellen Unterstützungen für die digitale Umstrukturierung der Arbeitsstellen von Diabetesfachkräften muss auch die Zertifizierung der Anbieter von Videodiensten von Seiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ausgebaut werden“, so Dr. Gottlobe Fabisch. Denn bisher berücksichtigt die Zertifizierung der KBV nur Videodienstanbieter, die sich für Videosprechstunden eignen. Eine Differenzierung hinsichtlich Videoschulungen gibt es allerdings nicht.
Ob sich mit einem KBV-zertifizierten Anbieter also auch digitale Gruppenschulungen umsetzen lassen, müssen sich Diabetesfachkräfte mühsam erarbeiten – frei nach dem Motto „trial and error“. Erschwerend komme hinzu, dass eine Zertifizierung durch die KBV Voraussetzung ist, damit eine digitale Schulung überhaupt abgerechnet werden kann. „Hier brauchen wir praktikable Lösungen, die Diabetesfachkräfte gerade in dieser äußerst fordernden Pandemiezeit entlasten“, erklärt VDBD-Vorsitzende Dr. Nicola Haller.
Quelle: Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD)
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gingergirl postete ein Update vor 1 Woche
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 15 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG