Expertenchat: Schwangerschaft mit Diabetes Typ 1, Typ 2 oder Gestationsdiabetes

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Expertenchat: Schwangerschaft mit Diabetes Typ 1, Typ 2 oder Gestationsdiabetes

Etwa 5,9 Prozent der werdenden Mütter in Deutschland sind von Diabetes während der Schwangerschaft betroffen. Alles rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Diabetes erklärt Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf, Diabetologin DDG, Gynäkologin und Perinatologin in Berlin, im nächsten kostenfreien Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe am 9. September 2021. Fragen können Interessierte bereits jetzt stellen.

Die größte Hoffnung werdender Mütter ist, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt. Viele Frauen mit Kinderwunsch und einer chronischen Erkrankung wie Diabetes Typ 1 oder Typ 2 befürchten jedoch Komplikationen in der Schwangerschaft. Bei stabilen Glukosewerten und regelmäßigen ärztlichen Kontrollterminen steht einem unbeschwerten Schwangerschaftsverlauf jedoch nichts im Wege.

Dies gilt ebenso für bislang stoffwechselgesunde Schwangere, bei denen Gestationsdiabetes (GDM) diagnostiziert wird. Etwa 5,9 Prozent werdender Mütter hierzulande sind davon betroffen. Alles rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Diabetes erklärt Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf, Diabetologin DDG, Gynäkologin und Perinatologin in Berlin, im nächsten kostenfreien Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe am 9. September 2021. Fragen können Interessierte bereits jetzt stellen.

Wurde in früheren Jahrzehnten Frauen mit Typ-1-Diabetes von einer Schwangerschaft abgeraten, steht die Stoffwechselerkrankung heute einem Kinderwunsch nicht mehr im Weg. „Dank moderner Insulin- und Glukosemesssysteme sind werdende Mütter mit Diabetes Typ 1 längst keine Seltenheit mehr“, sagt Professor Dr. med Ute Schäfer-Graf, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Schwangerschaft“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Leiterin des Berliner Diabeteszentrum für Schwangere am St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof.

Stabile Glukosewerte vor und während der Schwangerschaft wichtig für Mutter und Kind

Auch die Zahl Schwangerer mit einem bereits bestehenden Typ-2-Diabetes nehme zu. Gründe hierfür sind unter anderem ein in der Bevölkerung durchschnittlich gestiegener Body-Mass-Index (BMI) sowie auch das im Mittel höhere Lebensalter schwangerer Frauen. „Unabhängig vom Diabetestyp raten wir schwangeren Betroffenen oder Frauen mit Kinderwunsch und bereits bekanntem Diabetes zu einer Betreuung durch spezialisierte Behandelnde aus der Diabetologie, Geburtsmedizin und gegebenenfalls weiteren Experten“, empfiehlt Schäfer-Graf.

Im Vorfeld einer Schwangerschaft kann es notwendig sein, die Glukoseeinstellung zu stabilisieren. „Schwankende Glukosewerte können als Grund infragekommen, wenn Frauen mit Diabetes trotz Kinderwunsch nicht schwanger werden“, erklärt die Diabetologin. Auch während des Schwangerschaftsverlaufs seien stabile Werte für die Gesundheit der werdenden Mutter und für die Entwicklung ihres Ungeborenen sehr wichtig, wie Professor Schäfer-Graf betont: „Dann verläuft in der Regel auch die Geburt unkompliziert.“

Schwangerschaftsdiabetes (GDM) erhöht Risiken für Mutter und Kind

Als häufigste Komplikation bei bislang stoffwechselgesunden Schwangeren gilt mittlerweile der Gestationsdiabetes (GDM): Mindestens 45.000 Frauen erkranken jährlich daran. Dabei handelt es sich um eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert wird. Bei welcher Schwangeren er auftritt, hängt von mehreren Faktoren wie ihrem Alter, der familiären Vorbelastung, dem Ernährungsverhalten und dem Gewicht der Betroffenen ab. „GDM bereitet keine Beschwerden und kann daher leicht übersehen werden“, sagt Ute Schäfer-Graf.

Unerkannt und somit unbehandelt führe GDM fünfmal häufiger zu Geburtsproblemen als bei nicht betroffenen Müttern. Infolge des hohen Glukosespiegels der Schwangeren produziert das ungeborene Kind mehr Insulin. Das Hormon fördert auch das Wachstum. „Daher haben betroffene Babys häufig ein hohes Geburtsgewicht und müssen per Kaiserschnitt zur Welt kommen”, erklärt Professor Schäfer-Graf. „Außerdem weisen sie ein erhöhtes Risiko auf, als Erwachsene an Typ-2-Diabetes zu erkranken.“

Auch für die Hälfte der Schwangeren mit GDM bestehe das Risiko, innerhalb von zehn Jahren nach der Entbindung einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. „Umso wichtiger ist es, GDM früh zu erkennen und zu behandeln“, betont Schäfer-Graf. Oftmals reichen Lebensstilmaßnahmen wie mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung bereits aus, um die Glukosewerte betroffener Frauen zu senken.

Weitere Tipps rund um „Das 1×1 der Familienplanung: von Kinderwunsch bis Schwangerschaft mit Diabetes“ gibt Professor Dr. Schäfer-Graf am 9. September 2021 im diabetesDE-Expertenchat. Fragen stellen und nach dem Chat das Protokoll lesen können Interessierte hier:

Expertenchat am 9. September, zwischen 17 und 19 Uhr, mit Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf zum Thema „Das 1×1 der Familienplanung: von Kinderwunsch bis Schwangerschaft mit Diabetes“

Weitere Informationen zum Thema Diabetes und Schwangerschaft: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2021, Kapitel Diabetes und Schwangerschaft, Seite 150 ff.


von Redaktion | diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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