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Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) weist darauf hin, dass Fasten unter ärztlicher Aufsicht durchaus einen positiven Effekt auf den Blutdruck haben kann. Es gilt dabei aber einiges zu beachten.
Frühjahrsputz für den Körper boomt. Bei einer Forsa-Studie hielten 55 Prozent der Befragten Fasten aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll, nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach haben 11,5 Millionen der Deutschen schon einmal gefastet. Viele verzichten dabei auf Alkohol oder Süßigkeiten, andere fast vollständig auf feste Nahrung. Eine amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Fasten einen positiven Effekt auf die Blutdruckwerte hat. Die Deutsche Hochdruckliga rät Betroffenen aber, vor Fastenbeginn unbedingt einen Arzt zu konsultieren.
In der Studie hatten Wissenschaftler die Auswirkungen von Wasserfasten auf die Werte von Hochdruckpatienten untersucht. Dabei nahmen 147 Studienteilnehmer mit Bluthochdruck zunächst zwei bis drei Vorbereitungstage lang nur Obst und Gemüse zu sich, anschließend unter medizinischer Aufsicht zehn bis elf Tage ausschließlich Wasser und Kräutertees.
Im Anschluss folgten sechs bis sieben Aufbautage, in denen eine fett- und salzarme, vegane Ernährung eingeführt wurde. Das Ergebnis: Bei 90 Prozent der Studienteilnehmer normalisierte sich der Blutdruck am Ende des Fastenprogramms, er sank im Schnitt um 37/13 mmHg auf Werte unter 140/90 mmHg.
„Fastenkuren als Zäsur, als Übergang zu einer prinzipiellen Änderung der Ernährungsweise, können in einzelnen Fällen sinnvoll sein“, sagt Professor Dr. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. „Dass sich die Blutdruckwerte dadurch vollständig normalisieren, darf man aber nicht erwarten und hängt vom Grad der Bluthochdruckerkrankung ab“, so Hausberg. Wesentlich sind stetige diätetische Bemühungen.
Von Fasten im Sinne einer Nulldiät, wie beim Wasserfasten, rät der Hochdruck-Experte vom Städtischen Klinikum Karlsruhe allerdings ab. „Dies führt zu einem unnötigen Eiweiß- und Muskelabbau“, betont Professor Hausberg. Heilfasten lässt sich auch mit dem sogenannten „Saftfasten“ nach Buchinger, das auf Obst- und Gemüsesäften beruht. Im Anschluss an die Safttage folgt der Aufbau einer gesunden Mischkost, die auf einen hohen Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten setzt.
„Hochdruckpatienten, aber auch Menschen, die sich gesund fühlen, sollten ihr Fastenvorhaben immer mit ihrem Arzt besprechen“, rät Professor Hausberg. „Bei Gesunden reicht ein Check-up, Menschen mit Erkrankungen sollten ausschließlich unter ärztlicher Überwachung fasten.“ Die Fastenzeit sollte dabei auf maximal drei Wochen begrenzt werden, auch Gesunde sollten nicht länger als fünf bis sieben Tage ohne medizinische Aufsicht fasten.
Zu den positiven Effekten tragen auch Bewegungs- und Entspannungseinheiten bei, die feste Bestandteile des Heilfastens nach Buchinger sind. Auch diese sollten idealerweise nach Ende der Fastenkur in den Alltag integriert werden.
„Ausgewogene Ernährung, Bewegung und eine sinnvolle Balance von Anspannung und Entspannung – was Patienten mittels Heilfasten umsetzen, sind die Elemente der nicht-medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck“, resümiert Professor Hausberg. „Entscheidend sind dabei aber kontinuierliche diätetische Bemühungen und körperliche Tätigkeit.“
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Hochdruckliga e. V. (DHL)
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