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Dauerhafter Stress kann Erkrankungen wie Diabetes und Herzkreislaufstörungen hervorrufen und/oder verschlimmern. Ein Dresdner Forschungsprojekt, das sich mit den molekularen Mechanismen von Stresserkrankungen befasst, wird nun weiter ausgebaut.
Die Bedeutung von Stress als Auslöser von Krankheten ist unumstritten. Denn der menschliche Körper antwortet auf Stress mit Stoffwechselerkrankungen, Herzkreislaufstörungen, Neuro- und Immunerkrankungen. Seit 2011 geht eine Klinische Forschergruppe unter Leitung von Prof. Bornstein, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, der Bedeutung der Nebenniere als zentralem Stressorgan auf den Grund.
Denn die Nebennieren produzieren Stoffe, die grundlegend an den Reaktionen von Stoffwechsel, Herzkreislauf-, Nerven- und Immunsystem beteiligt sind. Jetzt wurde das Großprojekt um weitere drei Jahre und über drei Millionen Euro Förderung erweitert.
„Stresserkrankungen drohen sich zu einer neuen Epidemie zu entwickeln: Diabetes und Übergewicht, Depressionen und Burn-out-Syndrom, Neuro- und Immunreaktionen sowie Herzkreislauferkrankungen sind häufige Reaktionen des Körpers auf Druck und Anspannung des heutigen Alltags“, sagt der Dresdner Endokrinologe und Stressforscher Prof. Stefan R. Bornstein.
Wenn Gefahren oder andere außergewöhnliche geistige und emotionale Situationen zu meistern sind, schüttet der menschliche Körper die Stresshormone und Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Produziert werden diese Stoffe von den Nebennieren, die auf den oberen Polen der Nieren sitzen. Je mehr Stress ein Mensch zu verarbeiten hat, umso mehr der genannten Stoffe produzieren die Nebennieren.
Und das kann schwerwiegende Folgen für den Organismus haben. Prof. Bornstein: „Die stressregulierenden Hormone und Nervenbotenstoffe sind von entscheidender Bedeutung für Kohlenhydrathaushalt, Fettstoffwechsel und Proteinumsatz. Geraten diese durch zu viel Stress aus dem Gleichgewicht, sind oft chronische und Volkskrankheiten wie Diabetes und Depressionen die Folge.“
Diese Zusammenhänge machen die Stressforschung immer wichtiger. So entschied die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bereits 2011, die Klinische Forschergruppe mit dem Titel „Microenvironment of the Adrenal in Health and Disease“ unter der Leitung von Prof. Bornstein mit einer Summe von mehr als drei Millionen zu unterstützen. Gerade wurde diese Förderung bis 2017 mit weiteren gut drei Millionen Euro fortgesetzt.
Ziel des Gesamtprojekts, das sich in neun verschiedene Forschungsprojekte gliedert, ist, ein grundlegendes Verständnis für die Funktion der Nebenniere sowie von Nebennierentumoren zu entwickeln. Dazu gehört beispielsweise auch die Erforschung bislang noch nicht bekannter molekularer Mechanismen zwischen dem Gewebe der Nebennieren und den umgebenden Zellen. Prof. Bornstein: „Wir erwarten hier neue Erkenntnisse und damit neue Therapieansätze bei der Bekämpfung von Stresserkrankungen.“
Der Begriff Stress wurde erstmals 1936 vom österreichisch-kanadischen Mediziner Hans Selye (1907–1982) geprägt, um die verschiedenen Reaktionen des Körpers zur Bewältigung von Anforderungen und Belastungen zu benennen.
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
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