Fr1da: Studie zur Früherkennung bei Kindern

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© Helmholtz Zentrum München
Fr1da: Studie zur Früherkennung bei Kindern

Die Fr1da-Studie ist ein Projekt zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren in Bayern. Sie soll eine umgehende und optimale Versorgung betroffener Kinder ermöglichen.

Am 1. Januar ist die Fr1da-Studie gestartet, ein Screening-Projekt in Bayern zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern. Ziel ist es, durch eine frühe Diagnose die betroffenen Kinder bestmöglich zu behandeln. Nach einer im Herbst erfolgreich verlaufenen Testphase beginnt mit dem neuen Jahr die reguläre Studie, bayernweit haben sich bereits mehr als 200 Kinderarztpraxen dem Projekt angeschlossen. Die Fr1da-Studie wird vom Helmholtz Zentrum München geleitet und von zahlreichen Partnern und Förderern* unterstützt.

„Die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deutschland steigt dramatisch, dabei bleibt die ebenfalls kontinuierlich wachsende Zahl von Menschen mit Typ-1-Diabetes häufig unerwähnt“, sagt Rüdiger Landgraf, Bevollmächtigter des Vorstands der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS). „Wir brauchen unbedingt Früherkennungsprogramme, um eine Behandlung so früh und so gut wie möglich durchzuführen. Die DDS unterstützt daher das Fr1da-Projekt, da wir von den wissenschaftlichen Ansätzen überzeugt sind und damit eine verbesserte Versorgung der meist Kinder und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes und deren Angehörigen umsetzbar wird.“

Typ-1-Diabetes durch einfachen Bluttest vorhersagbar

Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung des Kindes- und Jugendalters. Bundesweit leben 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren mit Typ-1-Diabetes, jährlich kommen über 2000 Neuerkrankungen hinzu. Oftmals wird die Erkrankung erst erkannt, wenn es zu einer – unter Umständen lebensbedrohlichen – Entgleisung des Blutzuckers kommt. Die Diagnose bedeutet für die Betroffenen eine drastische Umstellung ihres Alltags durch die komplexe Therapie, viele Familien berichten von einer Überforderung und Traumatisierung.

Wie Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München zeigen konnten, sind bei Typ-1-Diabetes schon Monate bis Jahre vor Ausbruch der Krankheit Diabetes-typische Antikörper im Blut nachweisbar. Dies ermöglicht eine frühe Diagnose noch bevor es zu Krankheitssymptomen kommt. Diese Möglichkeit der Früherkennung will die Fr1da-Studie nutzen: Mit einem einfachen Bluttest bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren können Betroffene frühzeitig erkannt werden.

Die jungen Patienten und ihre Familien erhalten dann eine umfangreiche medizinische Betreuung sowie Schulungsangebote in Wohnortnähe, um die Bewältigung der Erkrankung im Alltag langsam zu erlernen sowie Komplikationen frühzeitig zu verhindern.

Erfolgreiche Testphase – Studienstart in über 200 Kinderarztpraxen

Nach einer erfolgreichen Testphase mit zehn ausgewählten Kinderarztpraxen startet nun zum 1. Januar das bayernweite Screening-Programm. „Wir freuen uns sehr, dass sich schon über 200 Kinderarztpraxen an dem Projekt beteiligen wollen. Unser Ziel ist es, die Früherkennungsuntersuchung allen Kindern in Bayern zugänglich zu machen“, sagt Studienleiterin Anette-Gabriele Ziegler vom Helmholtz Zentrum München und von der Technischen Universität München.

Die Fr1da-Studie wurde im Vorfeld auf mehreren fachärztlichen Tagungen vorgestellt, u.a. beim Kinderärzte-Kongress „Pädiatrie zum Anfassen“ in Bamberg, und von den Experten stets sehr positiv aufgenommen. Auch haben sich bereits zahlreiche Schulungszentren für das Projekt gefunden, die die Betreuung der betroffenen Familien mitgestalten werden und spezielle Schulungen für den sogenannten Prädiabetes etablieren wollen.

Günther Wess, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, betont die medizinisch-wissenschaftliche Bedeutung der Fr1da-Studie: „Prävention ist eine der wichtigsten Säulen der modernen Gesundheitsforschung, die Fr1da-Studie kann für Typ-1-Diabetes einen Meilenstein setzen. Dies zeigt auch das große nationale wie internationale Interesse an dem Vorhaben und wir freuen uns über die vielfältige Unterstützung, beispielsweise durch die Stiftungen JDRF und DDS sowie durch die bayerischen Kinderärzte und Apotheker.“

Weitere wissenschaftliche Ziele der Fr1da-Studie sind die Ursachenforschung zu Typ-1-Diabetes sowie die Weiterentwicklung interventioneller Präventionsstudien.

Weiterführende Informationen

Zur Website der Fr1da-Studie: ausführliche Informationen für Teilnehmende und Ärzte zu Zielen und Ablauf des Screenings


Quelle: Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Tag, 17 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 2 Tagen, 21 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 6 Tagen, 7 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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