- Behandlung
Gerät die Diabetes-Schulung ins Wanken durch die Corona-Pandemie?
7 Minuten
Die Diabetes-Schulung ist unverzichtbar und bedeutet für Menschen mit Diabetes den Einstieg in die Diabetesbehandlung. Durch die Corona-Pandemie und einen G-BA-Beschluss sind Gruppenschulungen derzeit quasi ausgesetzt – für Patienten eine programmierte Verschlechterung der Therapie, für Behandler ein praxisbedrohliches Szenario. Können Telemedizin und Videoschulungen helfen? Unser Interviewpartner Prof. Bernhard Kulzer sagt ja, besagter G-BA-Beschluss beinhalte diesen Spielraum.
Gerät durch das neuartige Coronavirus das Diabetes-Schulungssystem in Deutschland ins Wanken? Patientenverbände, Ärzte, Fachgesellschaften sehen eine bedrohliche Situation für Diabetes-Schwerpunktpraxen (DSP) und damit auch für Diabetesberaterinnen und natürlich für Menschen mit Diabetes. Natürlich sind auch Gruppenschulungen als Teil der Diabetestherapie in Deutschland tangiert von Kontaktreduzierung, Mindestabstandhaltung, Praxis-Empfehlungen.
Und Ende März hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Zusammenhang mit der Pandemie mit SARS-CoV-2 zeitlich befristete Sonderregelungen getroffen: Diabetespatienten, die in Behandlungsprogramme (DMP) eingeschrieben sind, müssen derzeit nicht verpflichtend an Schulungen teilnehmen (wie es die regulären Richtlinienbestimmungen/auch die „DMP-Anforderungen-Richtlinie“ vorsehen).
Für Patienten, für Behandler: Situation ist bedrohlich
Dies steht in einem G-BA-Beschluss zur Vermeidung einer Ansteckung mit COVID-19 vom 27. März. Und weiter: „Die quartalsbezogene Dokumentation ist für das erste bis dritte Quartal 2020 nicht erforderlich, soweit sie sich auf Untersuchungen an der Patientin und an dem Patienten bezieht, die aufgrund der Vermeidung einer Ansteckung mit COVID-19 nicht durchgeführt werden und nicht durch telemedizinischen Kontakt durch den Leistungserbringer erhoben werden kann.“
Die DSP finanzieren sich (und vor allem ihre Beraterinnen) vorwiegend dadurch, dass sie Menschen mit Diabetes schulen. Und dies abrechnen können. Beides ist im Moment ausgesetzt bzw. nicht möglich wegen dem neuartigen Coronavirus.
Wir sprachen darüber mit Dipl.-Psych. Prof. Bernhard Kulzer (s. Bild oben), Vorsitzender der AG „Diabetes und Psychologie“ sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses „Qualität, Schulung und Weiterbildung“ (QSW) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
diabetes-online: Wie betrifft die Corona-Pandemie die Diabetesschulung?
Prof. Bernhard Kulzer: In den meisten diabetologischen Praxen fällt die Schulung momentan aus, da man nicht möchte, dass sich Patienten wegen Corona regelmäßig in einer Gruppe treffen und eventuell anstecken.
Darf denn grundsätzlich Diabetes-Schulung noch stattfinden?
Kulzer: Ja sicher, es gibt ja dringenden Schulungsbedarf wie etwa bei Neumanifestationen bei Typ-1-oder Typ-2-Diabetes, schweren Unter- oder Überzuckerungen. Zudem sollen Diabetespatienten ja auch wegen dem neuartigen Coronavirus gute Glukosewerte anstreben: Da hilft eine Schulung natürlich enorm. Zudem kann eine Schulung – das wissen wir aus Studien – auch diabetesbezogene Belastungen reduzieren. Weiterhin können in der Schulung auch Fragen im Zusammenhang mit Corona geklärt werden, was bei vielen Menschen mit Diabetes aktuell der Fall ist.
Bei DMP-Patienten gibt es ja eine Verpflichtung zur Schulung…
Kulzer: … in den DMP-Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist festgeschrieben, dass der Patient das Recht und die Verpflichtung zur Schulung hat. Nimmt er diese nicht wahr, kann er aus dem DMP wieder ausgeschrieben werden. Und ein teilnehmender Arzt hat die Verpflichtung, regelmäßig den Patienten in Hinblick auf mögliche Folgeerkrankungen zu untersuchen und dies zu dokumentieren.
Allerdings hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), der die Regulierungskompetenz für die DMP-Typ-1- und Typ-2-Diabetes innehat, mit Beschluss vom 27.3.2020 die „DMP-Anforderungen-Richtlinie“ wegen der COVID-19-Pandemie geändert. Für 2020 ist die Verpflichtung zur Schulung sowie für das 2. und 3. Quartal 2020 die Dokumentation der Folgeerkrankungen ausgesetzt, um unnötige Ansteckungsmöglichkeiten in der Praxis zu vermeiden.
Dürfen DMP-Schulungen trotzdem erfolgen?
Kulzer: Ja, in dem Beschluss steht, dass nach Abwägung der individuellen Risiken auch weiterhin die Schulung, wie auch die Kontrolluntersuchungen, stattfinden dürfen. Dies steht extra als eigener Absatz in dem Beschluss. Da die DMP ja 2011 durch das GKV-Versorgungsstrukturgesetz beschlossen wurden, haben diese den Charakter eines Gesetzes. Durch den Beschluss des G-BA soll sichergestellt werden, dass Patienten wie auch den DMP-Ärzten kein Schaden entsteht, wenn diese in Zeiten von Corona ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen können.
Kann Diabetes-Schulung auch digital erfolgen?
Kulzer: Wir arbeiten in unserem Forschungsinstitut FIDAM in verschiedenen Teams im Home-Office nur per Videokonferenzen miteinander – das geht erstaunlich gut. Alle Teilnehmer eines Teams haben Zugang zu allen wichtigen Dokumenten und können darauf während der Videokonferenz zugreifen und sie sogar gemeinsam online bearbeiten. Alle Teilnehmer sind per Bild zu sehen, sogar jeweils groß, wenn jemand gerade spricht.
Genauso kann ich mir die Schulung per Videokonferenz vorstellen: Die Schulungsteilnehmer bekommen einen Link, mit dem sie sich direkt in die Videokonferenz einwählen und sind dann ohne Download eines bestimmten Programms oder einer App direkt in dem Chat. Dort empfängt sie die Schulungskraft, anschließend können alle Teilnehmer virtuell miteinander sprechen und sehen sich auch per Bild. Die Schulungskraft kann den Bildschirm mit den Schulungsfolien teilen, so dass alle Teilnehmer die jeweilige Schulungsfolie sehen.
Das ist relativ einfach und funktioniert gut. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Videoanbieter von der KBV zugelassen ist und damit eine Ende-zu Ende-Verschlüsselung gewährleistet ist. Natürlich müssen die Datenschutzbedingungen eingehalten werden.
Gibt es schon Praxen, die per Videosprechstunde Menschen mit Diabetes schulen?
Kulzer: Ja, ich weiß von einigen Praxen, die dies praktizieren. Sie berichten, dass die meisten darauf angesprochenen Patienten sehr froh sind, in dieser Situation nicht allein gelassen zu werden. Denn viele Patienten haben aus den Medien gehört, dass Menschen mit Diabetes ein besonderes Corona-Risiko haben und eine gute Stoffwechseleinstellung gerade jetzt empfehlenswert ist. Eine Schulung mit konkreten Hinweisen, wie dies umgesetzt werden kann und in der alle Fragen – auch zu Corona – kompetent beantwortete werden, kommt daher gerade zur rechten Zeit.
Zudem haben viele Menschen aufgrund des Lockdown Zeit für eine Schulung, was im Alltag oft sehr viel schwieriger ist. Eine Diabetes-Schulung ist daher im Moment genau das richtige Medium, um den Bedürfnissen, Wünschen und Nöten von Menschen mit Diabetes gerecht zu werden.
Darf eine DMP-Schulung überhaupt per Videosprechstunde erfolgen?
Kulzer: Das ist leider bislang nicht eindeutig geregelt. In dem Beschluss des G-BA steht kein Hinweis auf die Möglichkeit einer digitalen Schulung. Allerdings wurde im Anhörungsverfahren des Verbands der Diätassistenten (VDD) vorgeschlagen, die digitale Schulung explizit in der Beschlussfassung zu erwähnen. Dies wurde vom G-BA mit dem Hinweis abgelehnt, dass diese explizite Nennung gar nicht notwendig sei, da die jetzige Formulierung den Raum für flexible Lösungen für die Schulung lasse; der G-BA gehe davon aus, dass Schulungen stattfinden werden, wenn das Ansteckungsrisiko vertretbar gering sei.
Und noch deutlicher: Nur die Pflicht wird ausgesetzt, es wird keine Vorgabe bezüglich der Art und Weise der Schulung gemacht. Ich interpretiere das so: Wenn eine Ansteckungsgefahr sehr gering oder fast bei 0 Prozent liegt, kann herkömmlich geschult werden. Bei allen anderen sollte eine digitale Schulung durchgeführt werden – dies ist im Sinne dieses Beschlusses ist.
Können derzeit DMP-Schulungen abgerechnet werden – ganz egal, in welcher Form sie erfolgen?
Kulzer: Vorrausetzung Nr. 1 ist, dass es sich um eine DMP-anerkannte Schulung handelt. Eine zweite Voraussetzung stellt meines Erachtens eine Erlaubnis der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen dar, dass auch Schulungen per Videosprechstunde durchgeführt und auch entsprechend abgerechnet werden dürfen. Dies könnte analog des Beschlusses der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und des GKV-Spitzenverbandes erfolgen, nachdem im 2. Quartal Ärzte und Psychotherapeuten unbegrenzt – ohne Limitation der Fallzahl und Leistungsmenge – Videosprechstunden durchführen dürfen. Um dies auch für die Diabetes-Schulung zu erreichen, sind jetzt die Diabetes-Organisationen und Berufsverbände gefordert.
Sind die Voraussetzungen für eine Videosprechstunde kompliziert?
Kulzer: Nein, überhaupt nicht! Auf der Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung findet sich eine Liste der zugelassenen Anbieter, viele von ihnen sind im Moment sogar kostenfrei. Sie sind unabhängig vom vorhandenen Betriebssystem, daher müssen auch keine Updates ausgeführt werden. Die Anmeldung geht fix, eine Kamera ist auch schnell installiert, Lautsprecher sind meist vorhanden. Beim Laptop können auch die installierte Kamera und Lautsprecher genutzt werden.
Wichtig ist, dass die Videosprechstunde in einem vertrauten Raum stattfindet und die Einwilligung, Datenschutzerklärung des Patienten vorliegt. Geeignete Formulare stellen die zertifizierten Videoanbieter meist im jeweiligen Programm zum Versenden zur Verfügung. Die Schulungskraft verschickt dann die Einladung per Mail, SMS oder Brief und nennt den Zeitpunkt der Schulung. Während der Schulung können die Schulenden mit der Funktion „Bildschirm teilen“ Folien zeigen, die Schulung kann virtuell stattfinden. Dafür sind keine detaillierten EDV-Kenntnisse notwendig, das ist wirklich einfach.
Sind denn alle Patienten für eine Videosprechstunde geeignet?
Kulzer: Natürlich nicht alle, aber ich würde sagen, deutlich mehr als die meisten von uns – mich eingeschlossen – sich bisher vorstellen konnten. Die Technik ist wirklich sehr einfach. Allerdings ist eine störungsfreie Internetverbindung eine Grundvoraussetzung, was nicht in allen Regionen Deutschlands der Fall ist. Zudem müssen sich die Teilnehmenden hinsichtlich der Hintergrundgeräusche disziplinieren, da dies ansonsten für den Rest der Gruppe sehr nervig ist. Außerdem haben sicher einige Menschen Vorbehalte gegen diese Form der Schulung, anderen fehlen die technischen Voraussetzungen oder sie lehnen es prinzipiell ab.
Wichtig: Ich halte ein tatsächliches Treffen in einer Gruppe mit persönlichem Austausch der Teilnehmer für die bessere Schulungsform. Allerdings denke ich, dass in diesen Zeiten die Videoschulung tatsächlich eine gute Alternative für viele Menschen mit Diabetes und Diabetespraxen darstellt…
…auch aus wirtschaftlichen Gründen?
Kulzer: Aber natürlich! Schließlich erfolgt die Refinanzierung der Diabetesberaterinnen und -assistenten in Deutschland fast ausschließlich über die Schulungsziffern. Jetzt erst realisieren viele Praxen schmerzlich, dass es für andere Leistungen der Diabetesberaterinnen/-assistenten keine adäquaten Abrechnungsziffern gibt – etwa in Bezug auf Diabetestechnologien, Qualitätsmanagement oder auch der Besprechung von Glukoseprofilen.
Würden die DMP-Schulungen im Jahr 2020 komplett ausfallen, wäre das für die Schulungskräfte und die diabetologischen Praxen eine mittlere Katastrophe: Denn dann stellt sich die Frage, wie die Schulungskräfte ansonsten eingesetzt und vor allem auch finanziert werden können? Je nach Größe und Ausrichtung der diabetologischen Praxis machen die Schulungsleistungen zwischen 10 und 30 Prozent des Praxisumsatzes aus. Nur um einmal die Größenordnung des wirtschaftlichen Problems zu benennen.
Was bedeuten ausgesetzte Diabetes-Schulungen für Patienten?
Kulzer: Für die Patienten wäre das keine mittlere, sondern eine große Katastrophe. Schließlich erfolgt ja eine Diabetesschulung vor allem bei einer Neueinstellung oder bei einem definierten Problem im Zusammenhang mit der Therapiedurchführung des Patienten. Wir können doch unseren Patienten nicht sagen: Sie sollten – auch wegen Corona – besser eingestellt sein und den Diabetes gut im Alltag managen! … dann Patienten keine Hilfestellungen anbieten. Das wäre zynisch!
Gerade jetzt brauchen uns doch die Patienten mit Diabetes, gerade jetzt müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Schulung bei den Menschen ankommt. Und wenn man selbst als Patient derzeit nicht zur Schulung in die Praxis kommen kann, dann kommt eben die Schulung zu ihm nach Hause. So einfach, und das geht!
Kann eine Schulung auch per Telefon erfolgen?
Kulzer: Denkbar wäre es auch, im Rahmen einer Telefonkonferenz Patienten zu schulen. Allerdings ist es für mich schwer vorstellbar, wie die Patienten die Schulungsmaterialien der DMP-zugelassenen Schulungsprogramme sehen sollen. Da die Materialien aber elementarer Bestandteil von Schulungen sind, kann ich mir strukturierte Schulungen über das Telefon nicht vorstellen – eher schon telefonische Einzelberatungen.
Was kommt denn nach Corona?
Kulzer: Wann ist „nach Corona“? Das weiß im Moment glaube ich keiner. Erwähnt werden muss natürlich, dass eine Präsenz-Gruppenschulung bei entsprechenden Vorkehrungen wie einem Mindestabstand der Teilnehmer, Händedesinfektion etc. natürlich auch jetzt möglich ist. Aber ich glaube schon, dass Corona uns auch ein wenig die Augen öffnet, welche technischen Möglichkeiten die Schulung und Therapie von Menschen mit Diabetes erleichtern. Dazu gehört nach meiner Meinung die Videosprechstunde und -schulung definitiv dazu.
Der Kirchheim-Verlag und FIDAM arbeiten gerade daran, all unsere Schulungsprogramme für die Schulungskräfte wie auch die Patienten digital verfügbar zu machen. Damit wollen wir einen Beitrag für digitale Schulungsformen der Zukunft leisten, auch wenn die Abrechnungsmöglichkeiten diese noch nicht abbilden.
Herr Prof. Kulzer, herzlichen Dank für die wichtigen Informationen.
| Interview: Günter Nuber |
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| Chefredaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de |
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 21 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 16 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 16 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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