„Gesundheits-Pass Diabetes“ erfasst nun auch Impfungen

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© Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
„Gesundheits-Pass Diabetes“ erfasst nun auch Impfungen

Wichtige Untersuchungen im Blick behalten und Folgeerkrankungen verhindern: Der Gesundheits-Pass Diabetes hilft Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten bereits seit 1995 bei der regelmäßigen Diabetes-Vorsorge – nun ist eine erweiterte Neuauflage erschienen, die u.a. auch Schutzimpfungen erfasst und in mehreren Sprachen erhältlich ist.

Ab sofort steht eine inhaltlich und strukturell überarbeitete Neuauflage des Gesundheits-Pass Diabetes zur Verfügung, in der erstmals auch die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur jährlichen Grippe-Schutzimpfung berücksichtigt werden. Im selben Feld kann zudem auch mit entsprechendem Hinweis eine COVID-19-Schutzimpfung vermerkt werden.

Das Dokument, das nun auch in den Sprachen Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch verfügbar ist, wird von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe herausgegeben und vom Kirchheim-Verlag vertrieben.

Wichtiger Überblick über Gesundheitswerte und Vorsorge-Untersuchungen

Der Gesundheits-Pass Diabetes gibt Betroffenen und ihren Behandelnden einen Überblick über wichtige Daten wie Glukose- und HbA1c-Angaben, Blutdruck, Augenbefund sowie Nieren- und Fettstoffwechselwerte. Auch die immens wichtigen Vorsorge-Untersuchungen werden im Pass dokumentiert.

Wie bedeutsam eine solch strukturierte Diabetes-Versorgung und eine möglichst normnahe dauerhafte Stoffwechseleinstellung ist, verdeutlichen folgende Zahlen: Begleit- und Folgeerkrankungen vermindern die Lebenserwartung von Menschen mit Diabetes im Durchschnitt um etwa fünf bis sechs Jahre. Über das persönliche Leid hinaus entstehen durch sie in Deutschland jährliche Gesundheitskosten von etwa 21 Milliarden Euro.

Stärkung der Arzt-Patienten-Kommunikation und des Selbst-Managements

„Der Gesundheits-Pass Diabetes ist ein zentraler Bestandteil der Prävention von diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen. Er gibt Behandelnden und Patienten einen Überblick über alle notwendigen Vorsorgeuntersuchungen rund um Diabetes. Wichtige Untersuchungsergebnisse werden hier dokumentiert. Außerdem können Quartalsziele zwischen Arzt und Patienten vereinbart und im Pass festgehalten werden“, erklärt DDG-Präsidentin Prof. Dr. Monika Kellerer.


(zum Vergrößern auf eine der Abbildungen klicken)
Die aktualisierte Auflage des „Gesundheitsbericht Diabetes“ ist als Standard-Version (blau), für Kinder und Jugendliche (rot) sowie auf Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch (jeweils grün) erhältlich.


Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, ergänzt: „Darüber hinaus stärkt er die Arzt-Patienten-Kommunikation und die Bereitschaft des Patienten, sich umfassend mit seinem Diabetes zu beschäftigen.“

Grippe- und COVID-19-Impfungen können nun auch dokumentiert werden

Denn insbesondere die Coronapandemie zeigt auf, wie vulnerabel Diabetespatienten sind: Sind Stoffwechseleinstellung und allgemeiner Gesundheitszustand schlecht, ist das Risiko eines schweren COVID-19-Krankheitsverlaufes stark erhöht. Daher gilt es – insbesondere während der Coronapandemie – Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen und sich bei Notfällen unbedingt weiterhin an Praxen und Kliniken zu wenden.

„Der Pass ist also gerade in Pandemie-Zeiten außerordentlich hilfreich und wichtig“, betont Prof. Dr. Bernhard Kulzer, der als Mitglied des DDG-Ausschusses Qualitätssicherung, Schulung & Weiterbildung die Neuauflage initiiert hat. Denn auch hinsichtlich des Infektionsschutzes war es den Herausgebern ein besonderes Anliegen, dass die STIKO-Empfehlung zur Grippeschutzimpfung für Diabetespatienten, in den Pass aufgenommen werden.

Bei Bedarf kann an derselben Stelle mit einem entsprechendem Hinweis zudem die Corona-Schutzimpfung vermerkt werden – alternativ auch in den Freifeldern Aktuelle Medikation bzw. Besondere Hinweise des Arztes.

Feedback wurde berücksichtigt: vergrößerte Felder vereinfachen das Ausfüllen

Darüber hinaus wurde das Feld Technische Untersuchungen präzisiert. Grund hierfür ist auch die zunehmende Anzahl von Menschen mit einer nichtalkoholischen Fettleber (NAFLD). Denn entwickele sich die NAFLD zu einer nichtalkoholischen Fettleber-Hepatitis (NASH), steige das Risiko schwerer Komplikationen wie Leberzirrhose und Tumoren. „Etwa jede zehnte Lebertransplantation wird derzeit aufgrund einer NASH vorgenommen“, mahnt Prof. Kulzer. „Wir haben daher auch die Lebersonografie neu hinzugenommen, um diese Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren.“

Und auch strukturell wurde der Pass überarbeitet: So wurden die Felder für die Untersuchungsart vergrößert, um das Ausfüllen zu vereinfachen. „Hier haben wir auf Rückmeldungen der Behandler reagiert und den Pass somit verbessert“, so Prof. Kulzer, der auch Sprecher und 1. Vorsitzender der DDG Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie ist.

So erhalten sie die aktualisierte Auflage des „Gesundheits-Pass Diabetes“

Der Gesundheits-Pass Diabetes wird seit 1995 von der DDG und diabetesDE herausgegeben. Er erscheint in Kooperation mit dem Deutschen Diabetiker-Bund (DDB), dem Diab-Care-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der International Diabetes Federation (IDF). Anlass war die Motivation, die Folgeschäden des Diabetes zu senken.

Bestellen können Ärztinnen und Ärzte sowie Menschen mit Diabetes den neuen Gesundheits-Pass Diabetes online unter www.kirchheim-shop.de. Für Rückfragen steht Frau Nadine Jack (Kircheim-Verlag) unter 06131 – 96070-28 zur Verfügung.


Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) | Redaktion

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 4 Tagen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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