- Behandlung
Grenzen des Body-Mass-Index in der klinischen Routine und Wissenschaft
3 Minuten
Aufgrund seiner weltweiten Akzeptanz und der einfachen Berechnung wird zur Diagnose von Übergewicht und Adipositas häufig der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Doch die Messmethode weist wesentliche Einschränkungen auf: Der BMI liefert keine Informationen über die Körperzusammensetzung sowie die Verteilung und Art des Fettgewebes. Um Risiken für beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2 und koronare Herzkrankheit künftig besser einschätzen zu können, kommt in der NAKO Gesundheitsstudie eine ganze Bandbreite von Untersuchungsmethoden zum Einsatz.
Zur Diagnose von Übergewicht und Adipositas wird häufig der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Aufgrund seiner weltweiten Akzeptanz und der einfachen Berechnung aus Körpergewicht und Größe (kg/m²) ist er nützlich, um eine erste Einschätzung der Adipositas in der Bevölkerung vorzunehmen.
BMI spiegelt Krankheitsrisiken nicht wider
Allerdings kann der BMI das Risiko für Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen auf individueller Ebene nicht immer richtig widerspiegeln[1, 2], denn die Messmethode weist wesentliche Einschränkungen auf: Der BMI liefert keine Informationen über die Körperzusammensetzung. Er kann nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheiden, und auch die Verteilung und Art des Fettgewebes werden nicht berücksichtigt.
Körperfettanteil alleine wenig aussagekräftig
So wird beispielsweise der Körperfettanteil je nach Geschlecht unterschiedlich genau durch den BMI erfasst: Der prozentuale Körperfettanteil bei Frauen ist in der Regel höher als bei Männern mit gleichem BMI[3]. Zudem spielt es eine wichtige Rolle, wo sich das Fettgewebe am Körper ansammelt, denn Fettgewebe ist nicht gleich Fettgewebe. Das Unterhautfettgewebe, welches eher an den Oberschenkeln und an der Hüfte zu finden ist, hat andere Effekte in Bezug auf unsere Gesundheit als das tieferliegende Fettgewebe, das unsere Organe umgibt. Darum sagt auch der absolute Körperfettanteil wenig aus[4].
Organfettgewebe schüttet Entzündungsmarker aus
Die Unterscheidung zwischen Unterhaut- und Organfettgewebe steht heute mehr denn je im Fokus der Forschung. Insbesondere das tieferliegende Organfettgewebe gilt als hormonell aktiv, d.h. es werden Entzündungsmarker ausgeschüttet, die mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 und koronarer Herzkrankheit einhergehen[5, 6].
Mehr Muskelmasse – mehr Gewicht
Daneben ist auch die Menge an Muskeln von zentraler Bedeutung. So führt ein hoher Muskelanteil dazu, dass das Gewicht und somit der BMI steigen. Insbesondere der Verlust von Muskelmasse im Alter geht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko und damit ebenfalls mit einem erhöhten Risiko früher zu sterben einher [7] .
Verbesserte Erhebung von Übergewicht unumgänglich
Aus diesen Gründen ist eine verbesserte Erhebung von Übergewicht und Adipositas in der täglichen klinischen Praxis und ebenso in epidemiologischen Studien unumgänglich. In der NAKO Gesundheitsstudie werden deshalb eine ganze Bandbreite an Untersuchungen eingesetzt.
NAKO Gesundheitsstudie gewinnt Fülle von körperbezogenen Daten
Neben den klassischen Messungen von Körpergröße, -gewicht und Taillen- bzw. Hüftumfang kommen weitere Methoden wie die multifrequente bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) zum Einsatz. Diese spezielle Waage (BIA-Waage) kann zwischen Fettmasse und Muskelmasse unterscheiden. Außerdem wird das Unterhautfettgewebe und das Organfettgewebe in der Bauchregion mit Hilfe von Ultraschall ermittelt. Zusätzlich werden weitere bildgebende Verfahren wie MRT-Aufnahmen des Körpers sowie ein 3-D-Bodyscan für die bildliche Darstellung der äußeren Körperform in einigen Studienzentren eingesetzt.
Diese einzigartige Fülle an verschiedenen körperbezogenen Daten bietet die Chance, eine neue Perspektive auf den Zusammenhang zwischen körperlichen Merkmalen, deren Veränderung über die Zeit und der Entstehung von chronischen Erkrankungen abzubilden[8].
- Sedlmeier AM, Baumeister SE, Weber A, Fischer B, Thorand B, Ittermann T et al.: Relation of body fat
mass and fat-free mass to total mortality: results from 7 prospective cohort studies. Am J Clin Nutr
2021; 113:639–46. - Fischer B, Sedlmeier AM, Hartwig S, Schlett CL, Ahrens W, Bamberg F et al.: Anthropometrische
Messungen in der NAKO Gesundheitsstudie – mehr als nur Größe und Gewicht.
Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2020; (63):290–300. - Cornier M-A, Després J-P, Davis N, Grossniklaus DA, Klein S, Lamarche B et al.: Assessing adiposity: a
scientific statement from the American Heart Association. Circulation 2011; 124(18):1996–2019. - Stefan N. Causes, consequences, and treatment of metabolically unhealthy fat distribution. The
Lancet Diabetes & Endocrinology 2020; 8(7):616–27.
Weitere Informationen unter https://nako.de
assessment: from body mass index to body composition profiling. J Investig Med 2018; 66(5):1–9.
scientific statement from the American Heart Association. Circulation 2011; 124(18):1996–2019.
and subcutaneous adipose tissue compartments: association with metabolic risk factors in the
Framingham Heart Study. Circulation 2007; 116(1):39–48.
subcutaneous adipose tissue is associated with urine and serum metabolites. PLoS One 2017; 12(4):e0175133
methods for visceral adipose tissue analysis. Br J Radiol 2012; 85(1009):1–10.
fat-free mass to total mortality: results from 7 prospective cohort studies. Am J Clin Nutr 2021; 113:639–46.
der NAKO Gesundheitsstudie – mehr als nur Größe und Gewicht. Bundesgesundheitsblatt
Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2020; (63):290–300
Quelle: NAKO Gesundheitsstudie | Redaktion
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 2 Tagen, 21 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.