- Behandlung
Heißes Thema: Klimawandel und Diabetes
2 Minuten
Hitze und Diabetes – wie hängt das zusammen? Das war einer der „Brennpunkte“ bei einer Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im September in Berlin. Kurz danach posteten wir Aussagen von Dr. Eckart von Hirschhausen auf Facebook, die nicht jedem gefielen und die wir hier nochmals zur Diskussion stellen. Denn: Die Klimakrise ist längst im Gesundheitssystem angekommen.
Wie sind Klimaschutz und Diabetesprävention miteinander verbunden? Ein ganzes Bündel an politischen Maßnahmen ist jedenfalls für den von der DDG geforderten Paradigmenwechsel nötig: Eine gesunde Lebensführung (viel Bewegung, frische heimische Nahrungsmittel) beugt am besten Typ-2-Diabetes vor und schützt so auch das Klima. „Es ist dringend notwendig, gesunde Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien und gleichzeitig die Mehrwertsteuer für ungesunde Produkte anzuheben“, warb die DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer für die „gesunde Mehrwertsteuer“.
Mit Diabetes bei Hitze „besonders gefährdet“
Warum Menschen mit Diabetes besonders hohe Temperaturen gesundheitlich zu schaffen machen, erklärte Dr. Eckart von Hirschhausen, der die Pressekonferenz moderierte. Als Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ richtete er seine Worte in einem eigenen Kurzreferat zum Klimawandel an die Journalisten. „Menschen mit Diabetes sind besonders durch Hitze und Extremwetter gefährdet“, stellte er klar und, dass diese Erkenntnisse wissenschaftlich belegt seien.
Den Zusammenhang zwischen heißen Sommertagen und Diabetes erklärte der Arzt so: Eine Diabeteserkrankung sei nicht nur eine Frage der Blutzuckereinstellung, sondern habe auch maßgeblich mit der Flüssigkeitsregulation zu tun – mit der Nierenfunktion, mit dem Blutdruck und dem häufigen Auftreten einer diabetischen Polyneuropathie, die „eine Zerstörung der peripheren, kleinen, feinen Nerven“ bedeute. Diese Nervenfasern regulierten nicht nur den Blutdruck, sondern eben auch die Schweißdrüsen jedes Menschen.
Keine Kühlungsfunktion in Pflegeheimen
Diabetespatienten und -patientinnen allerdings, die in vielen Fällen nicht nur von der Grunderkrankung betroffen seien, sondern häufig zusätzliche Erkrankungen wie eine diabetische Nervenerkrankung aufwiesen, seien daher „extrem gefährdet, mit der Hitzeregulation überfordert zu sein“, so der Wissenschaftsjournalist.
Viele Menschen mit Diabetes würden zudem ein höheres Lebensalter (über 60 Jahre) mitbringen und zum Teil in Pflegeeinrichtungen leben. In heißen Sommern und in manchen dieser Häuser könne man auch in Deutschland nicht selten um die 40 Grad Celsius messen, etwa in direkt unter dem Dach liegenden Zimmern, die in der Regel nicht mit Klimaanlagen ausgestattet seien.
„Es gibt in Deutschland praktisch keine Pflegeheime, die eine Kühlungsfunktion vorgesehen haben“, so von Hirschhausen. Hier müsse in den nächsten Jahren nachgebessert werden, findet er. „Unser Gesundheitssystem ist überhaupt nicht hitzeresilient“, so der Moderator, der an die Politik appellierte: „Warum begreifen wir Klimaschutz nicht als Gesundheitsschutz?“
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (11) Seite 46-47
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gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 20 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra