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„Pen“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Stift oder Füller. Insulinpens gibt es seit über 20 Jahren in der Diabetestherapie. Sie haben viele Vorteile – über die der folgende Artikel berichtet.
Der Insulinpen, der in den 1980er Jahren eingeführt wurde, löste weitgehend die davor verwendeten Einmalspritzen ab. Neben optischen Details wie Farbe und Design unterscheiden sich die Pens in der Funktionsweise. Es gibt Einweg-Pens, die schon mit Insulin befüllt sind. Ist das Insulin aus dem Fertigpen verbraucht, wird er entsorgt und ein neuer verwendet. Das Wechseln der Insulinampulle entfällt somit.
Bei den wiederverwendbaren Insulinpens wird eine Insulinampulle in den Pen eingelegt. Ist die Ampulle leer, wird nur diese herausgenommen und durch eine neue ersetzt. Die wiederverwendbaren Pens sind von der Verarbeitung hochwertiger als Einweg-Pens. Für Patienten, die eine Spritzangst haben, gibt es halbautomatische Pens, bei denen die Kanüle nicht direkt sichtbar ist. Die Kanüle wird dabei erst nach dem Aufsetzen auf die Haut eingestochen.
Es gibt Pens mit Dosierschritten in halben Einheiten und einen Pen, den man bei einer Abgabedosis von mehr als 0,5 Einheiten in Schritten von 0,1 Einheiten dosieren kann. Für einen normalen oder hohen Insulinbedarf genügen Dosierschritte von 1 Einheit und bei einer Insulinresistenz von 2 Einheiten. Auch die Insulinmenge, die man auf einmal maximal abgeben kann, schwankt zwischen 16 und 80 Einheiten, je nach Insulinpen.
Falls beim Einstellen der Einheiten ein Fehler unterläuft und zu viele Einheiten eingestellt wurden, ist bei den meisten Pens eine Dosiskorrektur ohne Insulinverlust durchführbar, indem man einfach den Dosierknopf zurückdreht.
Für Patienten, die schlecht sehen, gibt es Pens mit extra großer und gut lesbarer Dosisanzeige sowie einem Dosierring. Ist ein Dosierring vorhanden, hört und spürt man mit jeder Einheit, die man einstellt, einen Klick. Da manche Patienten neben dem Diabetes noch an Arthrose, Rheuma oder anderen schmerzenden Gelenkerkrankungen leiden und ihnen somit das Abgeben der Insulineinheiten Probleme bereitet, gibt es Pens, die einen Injektionsknopf haben: Dieser Auslöseknopf ist ohne großen Kraftaufwand zu betätigen.
Ein weiterer Vorteil mancher Injektionshilfen ist die Speicherfunktion. Derzeit sind zwei Pens auf dem deutschen Markt erhältlich, welche die abgegebene Insulinmenge und Uhrzeit speichern können. Einer davon speichert zusätzlich noch das dazugehörige Datum. Die Funktion soll besonders dazu beitragen, dass man nicht zu früh Korrekturinsulin spritzt und somit Insulinüberlappungen minimiert. Bei dieser Vielzahl an Pens fällt einem die Entscheidung bei der Auswahl sicherlich nicht leicht.
Bei der Entscheidungsfindung sollte jedoch bedacht werden, dass man sich am Hersteller der Insulinsorte orientiert. Auch die Kanülen müssen zu dem Pen passen. Es gibt Universalkanülen, die auf jeden Pen passen, aber auch Kanülen nur für bestimmte Pens.
Die Kanülen gibt es in unterschiedlichen Längen: Die bekanntesten sind 4, 5, 6, 8, 12 und 12,7 mm; Kanülen mit einer Länge von 4 oder 5 mm werden meist bei Kindern eingesetzt, für sehr schlanke Erwachsene meist eine 6-mm-Kanüle. Laut Studien und dem Leitfaden des VDBD zur Injektion bei Diabetes mellitus gibt es keinen medizinischen Grund, eine Kanüle mit einer Länge von mehr als 8 mm zu verwenden.
von Juliane Ehrmann
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2012; 61 (11) Seite 40-41
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