- Behandlung
Hilfsmittel für die Insulintherapie
2 Minuten
„Pen“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Stift oder Füller. Insulinpens gibt es seit über 20 Jahren in der Diabetestherapie. Sie haben viele Vorteile – über die der folgende Artikel berichtet.
Eingeführt in den 1980ern
Der Insulinpen, der in den 1980er Jahren eingeführt wurde, löste weitgehend die davor verwendeten Einmalspritzen ab. Neben optischen Details wie Farbe und Design unterscheiden sich die Pens in der Funktionsweise. Es gibt Einweg-Pens, die schon mit Insulin befüllt sind. Ist das Insulin aus dem Fertigpen verbraucht, wird er entsorgt und ein neuer verwendet. Das Wechseln der Insulinampulle entfällt somit.
Bei den wiederverwendbaren Insulinpens wird eine Insulinampulle in den Pen eingelegt. Ist die Ampulle leer, wird nur diese herausgenommen und durch eine neue ersetzt. Die wiederverwendbaren Pens sind von der Verarbeitung hochwertiger als Einweg-Pens. Für Patienten, die eine Spritzangst haben, gibt es halbautomatische Pens, bei denen die Kanüle nicht direkt sichtbar ist. Die Kanüle wird dabei erst nach dem Aufsetzen auf die Haut eingestochen.
Sehr insulinempfindlich? Dann kleine Dosierschritte!
Es gibt Pens mit Dosierschritten in halben Einheiten und einen Pen, den man bei einer Abgabedosis von mehr als 0,5 Einheiten in Schritten von 0,1 Einheiten dosieren kann. Für einen normalen oder hohen Insulinbedarf genügen Dosierschritte von 1 Einheit und bei einer Insulinresistenz von 2 Einheiten. Auch die Insulinmenge, die man auf einmal maximal abgeben kann, schwankt zwischen 16 und 80 Einheiten, je nach Insulinpen.
Falls beim Einstellen der Einheiten ein Fehler unterläuft und zu viele Einheiten eingestellt wurden, ist bei den meisten Pens eine Dosiskorrektur ohne Insulinverlust durchführbar, indem man einfach den Dosierknopf zurückdreht.
Sehen Sie schlecht?
Für Patienten, die schlecht sehen, gibt es Pens mit extra großer und gut lesbarer Dosisanzeige sowie einem Dosierring. Ist ein Dosierring vorhanden, hört und spürt man mit jeder Einheit, die man einstellt, einen Klick. Da manche Patienten neben dem Diabetes noch an Arthrose, Rheuma oder anderen schmerzenden Gelenkerkrankungen leiden und ihnen somit das Abgeben der Insulineinheiten Probleme bereitet, gibt es Pens, die einen Injektionsknopf haben: Dieser Auslöseknopf ist ohne großen Kraftaufwand zu betätigen.
Ein weiterer Vorteil mancher Injektionshilfen ist die Speicherfunktion. Derzeit sind zwei Pens auf dem deutschen Markt erhältlich, welche die abgegebene Insulinmenge und Uhrzeit speichern können. Einer davon speichert zusätzlich noch das dazugehörige Datum. Die Funktion soll besonders dazu beitragen, dass man nicht zu früh Korrekturinsulin spritzt und somit Insulinüberlappungen minimiert. Bei dieser Vielzahl an Pens fällt einem die Entscheidung bei der Auswahl sicherlich nicht leicht.
Am Insulin orientieren
Bei der Entscheidungsfindung sollte jedoch bedacht werden, dass man sich am Hersteller der Insulinsorte orientiert. Auch die Kanülen müssen zu dem Pen passen. Es gibt Universalkanülen, die auf jeden Pen passen, aber auch Kanülen nur für bestimmte Pens.
Die Kanülen gibt es in unterschiedlichen Längen: Die bekanntesten sind 4, 5, 6, 8, 12 und 12,7 mm; Kanülen mit einer Länge von 4 oder 5 mm werden meist bei Kindern eingesetzt, für sehr schlanke Erwachsene meist eine 6-mm-Kanüle. Laut Studien und dem Leitfaden des VDBD zur Injektion bei Diabetes mellitus gibt es keinen medizinischen Grund, eine Kanüle mit einer Länge von mehr als 8 mm zu verwenden.
Schwerpunkt Insulintherapie
- So sieht die perfekte Insulintherapie aus
- Perfekt mit Insulin umgehen – bei jedem Anlass!
- Pens & Co – Hilfsmittel für die Insulintherapie
- Insulintherapie in allen Lebenslagen
von Juliane Ehrmann
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2012; 61 (11) Seite 40-41
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bloodychaos postete ein Update vor 4 Tagen
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 21 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).