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„Deutschland erlebt seit Ende Juli eine außergewöhnlich lange Phase mit überdurchschnittlichen Temperaturen verbunden mit einer ausgeprägten Trockenheit“, schreibt der Deutsche Wetterdienst. Die Hitzewelle hat das Land also fest im Griff. Vor allem Menschen mit Diabetes sollten nun besonders auf sich Acht geben.
Ein Autorenteam von der Chinesischen Universität Hongkong hatte das Herzinfarktrisiko bei extremen Temperaturen untersucht. Konkret wollten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wissen, ob sich das Risiko bei Menschen mit und ohne Diabetes unterscheidet. Dazu sahen sie sich die Zahlen der infarktbedingten stationären Aufnahmen in Hongkong in den Jahren 2002 bis 2011 an und bezogen sie auf die Temperaturdaten in diesem Zeitraum. Die Einflüsse weiterer meteorologischer Faktoren und der Schadstoffbelastung rechneten sie heraus.
Insgesamt 53.769 Fälle gingen in die Untersuchung ein. Rund 55 Prozent davon ereigneten sich in der kalten Jahreszeit von November bis April. Die Forschenden fanden dabei heraus, dass in Phasen mit fallenden Temperaturen die Infarktzahlen stiegen – aber bei Diabetikern deutlich steiler und bereits früher als bei Patienten ohne Diabetes.
Ein ähnliches Bild zeigte sich in der warmen Jahreszeit von Mai bis Oktober. Hier erwiesen sich rund 29 °C als Optimal-Temperatur für Diabetiker in Hong Kong. Überstieg das Thermometer diesen Punkt, stieg die Infarkt-Häufigkeit um rund 14 Prozent an. Für Menschen ohne Diabetes war hingegen während der warmen Monate keine Assoziation zwischen Temperaturen und Infarktrisiko zu erkennen.
Eingeschränkt werden die im Fachmagazin ‚PLOS Medicine‘ publizierten Studienergebnisse dadurch, dass die konkreten individuellen Temperaturen der Patienten nicht bekannt waren. Zudem lässt sich das subtropische Klima Hongkongs nicht mit den hiesigen klimatischen Verhältnissen vergleichen. Dennoch bestätigt die Studie Beobachtungen, dass Temperaturextreme in beide Richtungen vor allem das Infarktrisiko von Diabetikern steigern.
Insofern sollten Menschen mit Diabetes in diesen Tagen sehr sorgsam auf sich achten und vor allem die Mittagshitze meiden. Körperliche Aktivitäten sind besser auf morgens oder abends zu legen. Zudem werden kurze lauwarme Duschen, Fußbäder und kühle Lappen empfohlen. Im Optimalfall sind zwei bis drei Liter Wasser am Tag zu trinken, jedoch sollten die Getränke nicht eiskalt sein. Leichte Kost entlastet die Verdauung.
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