In Studien die Realität abbilden

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© Kirchheim-Verlag | Illustrationen: Christian Mentzel
In Studien die Realität abbilden

Jana Einser macht sich in der Kolumne Zum guten Schluss darüber Gedanken, welche wissenschaftlichen Studien der Mehrzahl der Patienten tatsächlich einen Nutzen bringen.

Ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich habe Typ-1-Diabetes – wie viele andere Menschen auch. Und ich habe noch ein paar andere Krankheiten – wie ebenfalls viele andere Typ-1-Diabetiker auch. Passe ich damit in eine Studie, die den Nutzen einer bestimmten Therapie untersuchen will und einige Ausschlusskriterien hat?

Womöglich nicht. Aber trotzdem soll die Therapie später unter Umständen auch mir helfen – nur, dass eben nicht geprüft wurde, ob sie auch für mich mit meinen besonderen Bedingungen sinnvoll ist, und eben auch für die vielen anderen Typ-1-Diabetiker, die nicht ins Studienraster passten.

Nicht für alle Fragestellungen sind Studien sinnvoll

Sehr hochwertige Studien mögen für bestimmte Fragestellungen sehr sinnvoll sein: Studien, bei denen nur sehr ausgewählte Patienten teilnehmen dürfen und bei denen die zu prüfende Therapie oder das zu prüfende Medizinprodukt gegen einen Standard oder ein Scheinprodukt (Placebo) geprüft wird – und außerdem möglichst keiner der Beteiligten weiß, ob er das zu prüfende Produkt oder das Vergleichsprodukt einsetzt.

Aber sicher nicht für alle Fragestellungen sind solche Studien sinnvoll: Denn sie bilden nun einmal nicht die Realität ab – sie stellen lediglich eine Positivselektion aus der betroffenen Gruppe dar.

Register- und Kohortenstudien als Alternativoptionen

Was tun? Was bildet die Menschen, die das Produkt einsetzen werden, tatsächlich ab? Zwei Möglichkeiten tun sich da auf: Patienten, die möglichst ohne Ausnahme in Registern erfasst sind, und Patienten, die in ärztlicher Behandlung sind und deren Routinebehandlungsdaten von vielen dieser Ärzte erfasst werden. Registerstudien nennt man das Erste, Kohortenstudien das Zweite. Hier findet keine Vorauswahl statt, hier kommen alle zum Zug. Denn das ist die Realität.

Natürlich ist es in solchen Studien schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, eine Ursache-Wirkungs-Beziehung festzustellen. Denn es gibt keinen klar definierten Ablauf der Untersuchung und keinen klar umrissenen Zeitrahmen. Aber ist das so schlimm, wenn sich aus einer so großen Zahl an Menschen Effekte zeigen, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch eine bestimmte Maßnahme entstanden sind?

Machen wir es doch endlich wie zum Beispiel die Schweden: Die liefern ständig wegweisende Erkenntnisse aus ihren vielfältig vorhandenen Registern.

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von Jana Einser

Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt in einer Diabetesklinik, Jana Einser hat schon seit Kindertagen Typ-1-Diabetes und Alex Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-Diabetes. Sie schreiben abwechselnd für diese Kolumne.

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (9) Seite 86

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 19 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 17 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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