- Behandlung
Insulin-Kapseln sollen Spritzen irgendwann ersetzen
2 Minuten
Forschende der RMIT University in Melbourne haben Kapseln für die orale Einnahme von Insulin entwickelt, die eine schmerzfreie Verabreichung des Medikaments ermöglichen sollen. Bislang kann Insulin nicht in Kapsel- oder Tablettenform verabreicht werden, da es von aggressiven Magensäften zerstört wird, bevor sich die Wirkung entfalten kann. Das könnte sich mit den neuen Kapseln ändern.
Das Team der australischen Universität hat die mit Insulin gefüllten Kapseln bereits in vorklinischen Studien getestet und eine internationale Patentanmeldung eingereicht, berichtet die RMIT University in einer Pressemitteilung. „Die Kapsel hat eine spezielle Beschichtung, die so konzipiert ist, dass sie in der Umgebung mit niedrigem pH-Wert des Magens nicht zerfällt, bevor die höheren pH-Werte im Dünndarm die Auflösung der Kapsel auslösen“, erläutert der Erstautor der Ergebnisse, Dr. Jamie Strachan.
„Wir verpacken das Insulin in einem fetthaltigen Nanomaterial innerhalb der Kapsel, das dabei hilft, das Insulin zu tarnen, damit es die Darmwände passieren kann.“ Im Darm löst sich die Kapsel dann auf und gibt das Insulin mit zeitlicher Verzögerung frei. Vorbild waren die COVID-19-Impfstoffe von Pfizer und Moderna, die in ähnlicher Weise verpackt sind, heißt es.
Getestet werden die Kapseln für schnell wirkendes und für langsam wirkendes Insulin. Besonders bei den langsam wirkenden Basalinsulinen, die über einen längeren Zeitraum gleichmäßig wirken sollen, stimmen die bisherigen Ergebnisse positiv, melden die Forschenden. Bei schnellen Insulinen kommt es im Vergleich zur Injektion bislang noch zu deutlichen Wirkungsverzögerungen, was ein Nachteil beim Verabreichen eines Mahlzeitenbolus per Kapsel darstellt.
Ein weiterer Nachteil der Kapseln: Beim oralen Verabreichen von Insulin sind höhere Dosen erforderlich, um eine vergleichbare Wirkung zu erzielen. Es ist deshalb kein sehr kostengünstiger Weg, um Insuline zu verabreichen, die in der Regel teuer sind, erläutert Dr. Céline Valéry von der School of Health and Biomedical Sciences.
Nichtsdestotrotz gehen die Forschenden davon aus, dass die Kapseln auch bei anderen Erkrankungen, die bislang eine Injektion erfordern, zur Anwendung kommen können. Als Beispiele nennt Prof. Charlotte Conn entzündliche Erkrankungen oder auch die Therapie von Krebs. „Wir denken, dass die Ergebnisse wirklich aufregend sind, und wir führen eine Reihe vorklinischer Tests durch, damit wir so schnell wie möglich zu klinischen Studien übergehen können“, so Conn. Die bisherigen Ergebnisse wurden in der internationalen Zeitschrift Biomaterials Advances veröffentlicht.
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 22 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 18 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.