Jeder Dritte erkrankt an Gürtelrose: Vorsorge für Ältere und chronisch Kranke besonders wichtig

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Jeder Dritte erkrankt an Gürtelrose: Vorsorge für Ältere und chronisch Kranke besonders wichtig

Gürtelrose ist eine Nervenerkrankung, die durch das Windpocken-Virus ausgelöst wird. Etwa einer von drei Menschen ist im Laufe seines Lebens davon betroffen [1]. Die Viruserkrankung zeigt sich meist durch einen schmerzhaften Hautausschlag – doch sie kann auch starke Nervenschmerzen verursachen, die manchmal über Jahre andauern und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Besonders Ältere und Menschen mit chronischen Krankheiten haben ein hohes Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diesen Personengruppen daher eine Impfung bereits ab 50 Jahren.

Nach einer, meist in der Kindheit, durchgemachten Windpocken-Erkrankung, zieht sich das Virus in die Nervenknoten am Rückenmark zurück. Wird das Immunsystem durch verschiedene Faktoren geschwächt, kann das Virus reaktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen.

Der typische Hautausschlag aus roten, brennenden Pusteln, die sich oft gürtelartig auf einer Körperseite zeigen, ist das sichtbare Symptom einer Gürtelrose. Doch das eigentliche Problem liegt unter der Haut: in den Nerven, die bei Gürtelrose entzündet sind und starke Schmerzen verursachen können.

Bei bis zu 30 % der Betroffenen kommt es zudem zu Komplikationen, die auch nach der akuten Krankheitsphase anhalten können. So können die starken Nervenschmerzen, Post-Zoster-Neuralgie genannt, über Monate, Jahre oder sogar lebenslang anhalten. Der Dauerschmerz kann die Betroffenen stark belasten [2].

„Diese Schmerzen sind einfach schrecklich, um es einmal ganz deutlich zu sagen. (…) Es sind Schmerzen, die wir Ärzte kaum behandeln können, bestenfalls können wir sie dämpfen“, erklärt Dr. med. Jürgen Bludau, Facharzt für Innere Medizin und Leiter der Klinik für Geriatrie des SLK-Verbundes, Heilbronn. Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Betroffene innerhalb von 72 Stunden nach dem Auftreten der ersten Gürtelrose-Symptome eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Höheres Risiko ab 50 – besonders für chronisch Kranke

Mehr als 95 % aller Erwachsenen tragen das Virus in sich, das später eine Gürtelrose auslösen kann [3]. Ein geschwächtes Immunsystem durch Stress, Krankheiten, aber auch zu viel Sonneneinstrahlung kann den Ausbruch der Erkrankung verursachen [4].

Ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, besteht insbesondere bei älteren Menschen [1], da mit fortschreitendem Alter die Leistungsfähigkeit des Immunsystems abnimmt [5]. „Diese Alterung des Immunsystems, die sogenannte Immunseneszenz, ist ein ganz normaler Prozess. Man spürt das zwar nicht, aber es hat Konsequenzen“, warnt Dr. Bludau.

Auch Erwachsene mit chronischen Krankheiten wie z.B. Diabetes, Asthma, COPD und rheumatoider Arthritis haben ein um durchschnittlich 30 % höheres Erkrankungsrisiko als Erwachsene ohne chronische Krankheit [2]. Denn gerade bei Vorerkrankungen wie Diabetes ist das Immunsystem bereits geschwächt und kann sich nicht so gut gegen das Virus wehren. Bei Klaus, 73 Jahre, trat die Gürtelrose überraschend im Urlaub auf. „Warum ich es da gekriegt habe, weiß ich nicht. Ich bin zwar Diabetiker, aber sehr gut eingestellt.“

„Die ersten Anzeichen einer Gürtelrose sind sehr schwer zu erkennen“, erklärt Dr. Bludau. Beispielsweise können bei Menschen mit Diabetes plötzlich dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte ein Hinweis auf ein geschwächtes Immunsystem sein.

Gürtelrose selbst erlebt?

  • Helfen Sie mit Ihrer Erfahrung dabei, andere Menschen aufzuklären.
  • Das Biopharma-Unternehmen GSK sucht für die Aufklärungskampagne über Gürtelrose Personen ab 50 Jahren, die über ihre Gürtelrose-Erkrankung berichten möchten – insbesondere auch Menschen mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes, Asthma, COPD oder Rheuma.
  • Kontakt: Elena Brenner (e.brenner@borchert-schrader- pr.de), Agentur Borchert & Schrader
  • Zur Kampagne: www.guertelrose-wissen.de/was-ist-guertelrose/betroffene-berichten

Rechtzeitig vorbeugen

Auch wer aktiv und gesund lebt, kann an Gürtelrose erkranken [5]. Das gilt auch für Menschen mit einer überstandenen Gürtelrose, denn die Erkrankung kann mehrfach auftreten. Wer einer Gürtelrose vorbeugen möchte, sollte sich aktiv in der hausärztlichen Praxis über die Vorsorgemöglichkeiten informieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose. Menschen mit einer Grunderkrankung haben bereits ab 50 Jahren Anspruch darauf.

„Wenn ich gewusst oder geahnt hätte, dass ich Gürtelrose bekommen kann, hätte ich mich informiert“, erzählt Klaus.


Literatur
  1. Hillebrand et al., Journal Infect. 2015 Feb;70(2):178–86
  2. Harpaz et al., MMWR Recomm Rep. 2008;57:1–40
  3. Wutzler et al., Vaccine. 2001 Oct 12;20(1–2):121–4
  4. Zak-Prelich et al., Epidemiol Infect. 2002 Dec;129(3):593–7
  5. Harpaz et al., MMWR Recomm Rep. 2008;356(13):1338–43

Impressum
MedTriX GmbH
Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden
Redaktion: Janina Seiffert
Die Herausgeber der Zeitschrift übernehmen keine Verantwortung für diese Inhalte.
Mit freundlicher Unterstützung der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

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