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Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe betont, dass nur Menschen mit Diabetes mit zusätzlichen Begleiterkrankungen (z.B. kardiovaskuläre Erkrankungen) ein erhöhtes Risiko für COVID-19 und für einen schweren Verlauf haben. Kein erhöhtes Infektionsrisiko haben „gesunde“ Diabetespatienten mit stabiler Glukoseeinstellung.
In diesen Tagen ist das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und seine Folgen DAS beherrschende Thema in allen Medien. Viele Menschen sind verunsichert und machen sich Sorgen, insbesondere Menschen mit Diabetes. In den Medien werden sie als Risikogruppe dargestellt, ohne dass differenziert wird, wer genau als Risikopatient gilt.
Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe will Klarheit schaffen: Ein erhöhtes Risiko, an COVID-19 zu erkranken und dabei einen schweren Verlauf durchzumachen, besteht nur bei solchen Menschen mit Diabetes, die zusätzliche Begleiterkrankungen wie zum Beispiel kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Kein erhöhtes Infektionsrisiko haben „gesunde“ Diabetespatienten Typ 1 und Typ 2 mit einer stabilen Glukoseeinstellung. Für diese Zielgruppe besteht kein Grund, ohne vorliegende Symptome vorbeugend eine Krankschreibung zu beantragen, wie es derzeit verstärkt in den Praxen zu beobachten ist.
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Bei allem, was wir momentan wissen, stützen wir uns vor allem auf Daten aus China. In einer aktuellen Veröffentlichung mit sechs Studien bei 1.527 COVID-19-Patienten hatten 17,1 Prozent einen erhöhten Blutdruck, 16,4 Prozent kardiovaskuläre Erkrankungen und 9,7 Prozent einen Diabetes mellitus. Die Prävalenz von erhöhtem Blutdruck und Diabetes mellitus bei einem mit dem Virus infizierten Menschen war annähernd gleich wie in der Normalbevölkerung. Die schweren Verläufe bestanden bei Menschen mit Diabetes mellitus mit zusätzlichen Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Aufgrund der nicht differenzierten medialen Berichterstattung beobachten wir in den diabetologischen Schwerpunktpraxen einen Anstieg an Verunsicherung bei unseren Patienten, die mitunter ein gefährliches Ausmaß annimmt. Wenn selbst Krankenschwestern oder Kindergärtnerinnen der Notgruppen, die Mitte 20 und Typ-1erinnen ohne Folgeerkrankungen sind, um eine AU bitten, dann ist es an der Zeit, den Fehlinformationen öffentlich entgegenzuwirken“, sagt Dr. Jens Kröger, niedergelassener Diabetologe in Hamburg-Bergedorf und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.
„Wenn Menschen mit Diabetes mellitus keine Erkrankungen der oberen Atemwege haben und kein Verdacht auf eine Coronainfektion besteht, ist eine Arbeitsunfähigkeit hinsichtlich dessen nicht nötig und nicht möglich. Menschen mit Diabetes mellitus haben nicht per se durch die Erkrankung ein erhöhtes Risiko. Eine individuelle Betrachtung zur Risikoabwägung ist notwendig. Menschen mit Diabetes mellitus sollten sich bemühen, eine stabile Glukosestoffwechsellage zu erzielen“, ergänzt Dr. Kröger.
Die Patienten seien derzeit auch in Sorge, ob sie ihren Bedarf an Insulin, Medikamenten oder Pumpen quartalsgerecht erhalten. „Der Quartalsbedarf für Menschen mit Diabetes ist genauso gesichert wie der von anderen chronisch Erkrankten. Gerade beim Insulin gibt es keine Lieferengpässe und diese sind auch nicht zu erwarten. Es macht hier keinen Sinn, Medikamente und Hilfsmittel zu horten“, mahnt Dr. Kröger.
Im Übrigen gelten auch für Menschen mit Diabetes generell die Infektionsschutz-Maßnahmen des Robert Koch-Instituts (RKI), um sich vor dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 zu schützen:
„Es ist natürlich auch für Menschen mit Diabetes sinnvoll, sich vorab Gedanken zu machen, wie im Falle eines Infektionsverdachts oder einer häuslichen Quarantäne vorgegangen werden sollte“, mahnt Dr. Kröger. Eine Quarantäne wird von den Behörden angeordnet, wenn der Patient innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet war oder Kontakt zu einem COVID-19-Erkrankten hatte und gilt zunächst als Vorsichtsmaßnahme, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
Damit Menschen mit Diabetes im Fall einer Quarantäne oder gar einer Infektion mit dem neuen Coronavirus gut vorbereitet sind, hat diabetesDE hat hierzu Ratschläge und Tipps zusammengestellt.
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