- Aus der Community
Kenne Deine Möglichkeiten – die Therapie, die zu mir passt
3 Minuten
Egal ob Du als Mensch mit Typ-1-Diabetes gerade „frisch dabei“ bist oder schon viele Jahre mit dem Diabetes lebst – es ist wichtig, gut informiert zu sein.
Pumpe oder Pen? Blutig messen oder mit iscCGM oder rtCGM? Welches Insulin – das altbewährte, oder doch mal auf ein anderes umsteigen? Fragen über Fragen und nicht immer ist die Antwort darauf einfach.
Never change a runnig system – warum soll ich überhaupt etwas ändern?
Wer glücklich und erfolgreich seine Therapie mit dem Pen macht – der hat wahrscheinlich nicht den Wunsch, auf eine Insulinpumpe umzusteigen. Wer mit Insulinpumpe A zufrieden ist, der wird nicht auf Insulinpumpe B wechseln wollen.

Spannend und wichtig wird es immer dann, wenn die Therapie nicht mehr gut funktioniert oder wenn sich die eigenen Bedürfnisse an das Therapiemanagement ändern.
Gut informiert sein, um Möglichkeiten für sich abzuwägen
Wie gut wir als Menschen mit Diabetes informiert sind, hängt von mehreren Faktoren ab.
Sind unsere Diabetolog*innen und das Praxisteam auf dem neusten Stand? Werden bei den Terminen in der Praxis neue Therapieoptionen vorgestellt oder regelmäßig Infoveranstaltungen und Schulungen für Patient*innen angeboten? Problematisch finde ich, wenn z.B. einzelne Insulinpumpenmodelle mit der Aussage „damit haben wir in der Praxis keine Erfahrung“ gar nicht erst vorgestellt werden und im schlimmsten Fall von Seiten der Praxis sogar eine ablehnende Haltung zu Pumpe X oder Y besteht.
Gut, dass sich immer mehr Leute im Internet selber informieren können. Auf den vielfältigen Plattformen kann man von persönlichen Erfahrungen der Anwender*innen lesen. Soziale Netzwerke bieten Gelegenheit und Raum für Austausch.
Den eigenen Horizont erweitern und sich über Resultate freuen
Wir sind ja oft „Gewohnheitstiere“, das, was wir gut kennen, daran halten wir auch gerne fest. Vor allem, wenn man sich von Veränderungen keinen Vorteil verspricht. So ist es mir bis Herbst letzten Jahres gegangen. Als damalige Anwenderin eines iscCGM-Systems hatte ich nicht im Entferntesten Lust, auf ein rtCGM-System umzusteigen. Von den Vorteilen hatte ich in meiner Diabetespraxis bereits gehört. Aber es lief ja mit dem iscCGM – also warum etwas ändern?
Erst, als ich mich dann nochmal intensiv mit den Möglichkeiten eines rtCGM auseinandergesetzt hatte, fiel meine Entscheidung für den Umstieg. Heute kann ich sagen, dass mir der Blick auf meinen Gewebezucker in Echtzeit nicht nur den ein oder anderen Aha-Effekt beschert hat, sondern mich auch therapietechnisch gut weitergebracht hat.

Gut in Erinnerung geblieben ist mir ein Ereignis während einer Pumpenschulung. Für alle Teilnehmenden an der Schulung war es eine „Auffrischungsschulung“ – also niemand stand am Anfang der Insulinpumpentherapie. Dualer und verzögerter Bolus waren allen bereits bestens bekannt. Zwei Leute hatten allerdings diese Bolusvarianten jahrelang aus Angst und Unsicherheit nie genutzt. Ein salopper Vergleich wäre, wenn man mit dem Fernseher 30 Programme schauen könnte, aber aus Gewohnheit nur 3 Programme nutzt. Am Ende der Schulung nutzten dann beide schließlich auch begeistert alle Möglichkeiten ihrer jeweiligen Insulinpumpe.
Keine Frage des Alters – ob Diabetestechnik zum Einsatz kommen kann
In der Diabetestherapie stehen uns zunehmend mehr technische Hilfsmittel und Anwendungen zur Verfügung. Für wen was in Frage kommt, ist eine individuelle Entscheidung. Sie steht im Zusammenhang mit der persönlichen Grundhaltung des Einzelnen. Für jemanden, der sich nicht vorstellen kann, eine Insulinpumpe zu tragen – wird eine Insulinpumpe nie eine Option sein. Ebenso verhält es sich auch bei der Verwendung von einem iscCGM- oder rtCGM-System oder – noch weitergehend, ob man sich mit dem Loopen beschäftigt. Wie man mit seinem persönlichen Diabetesmanagement umgeht, ist keine Frage des Alters, sondern hängt davon ab, ob einem die Verwendung von Technik grundsätzlich liegt und ob man bereit ist, sich auf Technologie einzulassen.
Mein Fazit: Nur wer alle Optionen kennt und seine eigenen Fähigkeiten richtig einschätzt, kann gute Entscheidungen treffen.
Felicitas hat in ihrer Diabetes-Vergangenheit noch Glaskolbenspritzen kennegelernt, inzwischen ist auch sie mit der neusten Diabetes-Technik ausgestattet. Ihren Weg beschreibt sie in dem Beitrag Aufbruch in die neuen technischen Möglichkeiten der Diabetestherapie
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Technik
Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig
- Leben mit Diabetes
Diabetes-Anker-Podcast – „Höhen & Tiefen“: Welche Technologie hilft bei welchem Diabetes-Typen?
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
stephanie-haack postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden
Wir freuen uns auf das letzte virtuelle Community-MeetUp des Jahres! 🎄Morgen, Donnerstag, um 18 Uhr. Alle Infos findet ihr hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-dezember-2/
-
bloodychaos postete ein Update vor 6 Tagen, 6 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
-
ole-t1 antwortete vor 6 Tagen, 1 Stunde
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 5 Tagen, 19 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
-
rolli-xx antwortete vor 4 Tagen, 6 Stunden
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
-
-
loredana postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
