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Egal ob Du als Mensch mit Typ-1-Diabetes gerade „frisch dabei“ bist oder schon viele Jahre mit dem Diabetes lebst – es ist wichtig, gut informiert zu sein.
Pumpe oder Pen? Blutig messen oder mit iscCGM oder rtCGM? Welches Insulin – das altbewährte, oder doch mal auf ein anderes umsteigen? Fragen über Fragen und nicht immer ist die Antwort darauf einfach.
Wer glücklich und erfolgreich seine Therapie mit dem Pen macht – der hat wahrscheinlich nicht den Wunsch, auf eine Insulinpumpe umzusteigen. Wer mit Insulinpumpe A zufrieden ist, der wird nicht auf Insulinpumpe B wechseln wollen.
Spannend und wichtig wird es immer dann, wenn die Therapie nicht mehr gut funktioniert oder wenn sich die eigenen Bedürfnisse an das Therapiemanagement ändern.
Wie gut wir als Menschen mit Diabetes informiert sind, hängt von mehreren Faktoren ab.
Sind unsere Diabetolog*innen und das Praxisteam auf dem neusten Stand? Werden bei den Terminen in der Praxis neue Therapieoptionen vorgestellt oder regelmäßig Infoveranstaltungen und Schulungen für Patient*innen angeboten? Problematisch finde ich, wenn z.B. einzelne Insulinpumpenmodelle mit der Aussage „damit haben wir in der Praxis keine Erfahrung“ gar nicht erst vorgestellt werden und im schlimmsten Fall von Seiten der Praxis sogar eine ablehnende Haltung zu Pumpe X oder Y besteht.
Gut, dass sich immer mehr Leute im Internet selber informieren können. Auf den vielfältigen Plattformen kann man von persönlichen Erfahrungen der Anwender*innen lesen. Soziale Netzwerke bieten Gelegenheit und Raum für Austausch.
Wir sind ja oft „Gewohnheitstiere“, das, was wir gut kennen, daran halten wir auch gerne fest. Vor allem, wenn man sich von Veränderungen keinen Vorteil verspricht. So ist es mir bis Herbst letzten Jahres gegangen. Als damalige Anwenderin eines iscCGM-Systems hatte ich nicht im Entferntesten Lust, auf ein rtCGM-System umzusteigen. Von den Vorteilen hatte ich in meiner Diabetespraxis bereits gehört. Aber es lief ja mit dem iscCGM – also warum etwas ändern?
Erst, als ich mich dann nochmal intensiv mit den Möglichkeiten eines rtCGM auseinandergesetzt hatte, fiel meine Entscheidung für den Umstieg. Heute kann ich sagen, dass mir der Blick auf meinen Gewebezucker in Echtzeit nicht nur den ein oder anderen Aha-Effekt beschert hat, sondern mich auch therapietechnisch gut weitergebracht hat.
Gut in Erinnerung geblieben ist mir ein Ereignis während einer Pumpenschulung. Für alle Teilnehmenden an der Schulung war es eine „Auffrischungsschulung“ – also niemand stand am Anfang der Insulinpumpentherapie. Dualer und verzögerter Bolus waren allen bereits bestens bekannt. Zwei Leute hatten allerdings diese Bolusvarianten jahrelang aus Angst und Unsicherheit nie genutzt. Ein salopper Vergleich wäre, wenn man mit dem Fernseher 30 Programme schauen könnte, aber aus Gewohnheit nur 3 Programme nutzt. Am Ende der Schulung nutzten dann beide schließlich auch begeistert alle Möglichkeiten ihrer jeweiligen Insulinpumpe.
In der Diabetestherapie stehen uns zunehmend mehr technische Hilfsmittel und Anwendungen zur Verfügung. Für wen was in Frage kommt, ist eine individuelle Entscheidung. Sie steht im Zusammenhang mit der persönlichen Grundhaltung des Einzelnen. Für jemanden, der sich nicht vorstellen kann, eine Insulinpumpe zu tragen – wird eine Insulinpumpe nie eine Option sein. Ebenso verhält es sich auch bei der Verwendung von einem iscCGM- oder rtCGM-System oder – noch weitergehend, ob man sich mit dem Loopen beschäftigt. Wie man mit seinem persönlichen Diabetesmanagement umgeht, ist keine Frage des Alters, sondern hängt davon ab, ob einem die Verwendung von Technik grundsätzlich liegt und ob man bereit ist, sich auf Technologie einzulassen.
Mein Fazit: Nur wer alle Optionen kennt und seine eigenen Fähigkeiten richtig einschätzt, kann gute Entscheidungen treffen.
Felicitas hat in ihrer Diabetes-Vergangenheit noch Glaskolbenspritzen kennegelernt, inzwischen ist auch sie mit der neusten Diabetes-Technik ausgestattet. Ihren Weg beschreibt sie in dem Beitrag Aufbruch in die neuen technischen Möglichkeiten der Diabetestherapie
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