Knochenbruchrisiko vom Kindesalter an erhöht?

< 1 minute

© Sasa Komlen - Fotolia
Knochenbruchrisiko vom Kindesalter an erhöht?

Menschen mit Typ-1-Diabetes jeden Alters ziehen sich eher eine Fraktur zu als Stoffwechselgesunde. Grund dafür könnten erhöhte Blutzuckerspiegel in der Kindheit sein, die langfristig die Knochenqualität schmälern.

Menschen mit Typ-1-Diabetes haben ihr Leben lang ein erhöhtes Knochenbruchrisiko. Dabei hängt es vom Geschlecht ab, in welchem Alter das Risiko am größten ist. Zu diesem Ergebnis kam eine amerikanische Forschergruppe, deren Studie im Fachmagazin Diabetes Care veröffentlicht wurde.

Knochenbruchrisiko in allen Altersgruppen erhöht

Das Team um Professor Dr. David Weber von der Rochester Universität in New York verglich die Daten von über 30.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes mit denen von über 300.000 gesunden Probanden gleichen Geschlechts und Alters (0 bis 89 Jahre). Als Quelle diente den Forschern die britische Datenbank, The Health Improvement Network (THIN).

Es zeigte sich, dass in allen Altersgruppen bei Menschen mit Typ-1-Diabetes ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche besteht. So haben junge Männer unter 20 Jahren ein um 14 Prozent erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Bei 60- bis 69-jährigen Männern und 40- bis 49-jährigen Frauen mit Typ-1-Diabetes steigt das Knochenbruchrisiko im Vergleich zur Kontrollgruppe um 28 Prozent. Außerdem stellte das Team fest, dass Beinbrüche bei Menschen mit Typ-1-Diabetes häufiger auftraten als bei gesunden Vergleichspersonen.

Auf ausreichende Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr achten!

Warum gerade die Knochen von Menschen mit Typ-1-Diabetes so brüchig sind, ist noch nicht ausreichend bekannt. Die Studienautoren vermuten allerdings, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel in der Kindheit die Knochenbildung behindern und langfristig die Knochenqualität schmälern könnte. Sie weisen auf die Bedeutung einer ausreichenden Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr hin, auf die Menschen mit Typ-1-Diabetes aller Altersgruppen achten sollten.

“Sobald wir ein besseres Verständnis für die Mechanismen haben, die die Knochenbrüchigkeit bei Typ-1-Diabetes verursachen, werden mehr klinische Studien erforderlich sein, um festzustellen, welche Vorsorge- und Therapiemaßnahmen sinnvoll sind”, schlussfolgert Weber.


Pressemitteilung des Diabetesinformationsdiensts am Helmholtz Zentrum München

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Suchterkrankungen bei Diabetes – im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Haak

Suchterkrankungen können für Menschen mit Diabetes besonders gefährlich werden. Im Diabetes-Anker-Podcast sprechen wir mit Prof. Dr. Thomas Haak über die Folgen von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen auf Menschen mit Diabetes – und über Wege aus der Abhängigkeit.
Diabetes-Anker-Podcast: Suchterkrankungen bei Diabetes – im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Haak | Foto: Diabetes Zentrum Mergentheim / MedTriX

2 Minuten

Serie – AID-Systeme für Kinder und Jugendliche: Lena und Julian und ihre mylife YpsoPump mit CamAPS-FX-Algorithmus

Wir beenden unsere Serie der Vorstellung der vier Insulinpumpen-Systeme mit automatisierter Insulindosierung (AID), die in Deutschland für Kinder und Jugendliche zugelassen sind, mit der mylife YpsoPump in Kombination mit dem Algorithmus CamAPS FX. Dieses intelligente System passt die Insulinabgabe automatisch an – und lernt dabei immer mehr über den individuellen Bedarf der Nutzenden.
Serie – AID-Systeme für Kinder und Jugendliche: mylife YpsoPump mit CamAPS-FX-Algorithmus | Foto: MNStudio - stock.adobe.com

4 Minuten

Über uns

Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Anzeige

Recor Medical

Das Verfahren der renalen Denervierung kann helfen, den Blutdruck effektiv zu senken.

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen