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Kopfschmerzen, schwarze Flecken und jede Menge Angst
3 Minuten

Generell bin ich kein Kopfschmerzmensch. Es kam mir also schon sehr merkwürdig vor, als ich an einem Samstag vor gut eineinhalb Jahren mit Kopfschmerzen aufwachte. Aber nicht solche Kopfschmerzen, wie ich sie, wenn überhaupt, kenne. Nein, eher so richtig starke. Sie strahlten extrem in die Stirn und ich hatte das Gefühl, sie drückten auf meine Augen.
Nochmal umdrehen und weiterschlafen, schließlich ist Schlaf die beste Medizin, so sagt man doch, oder?
Aber auch einige Stunden später, als ich erneut aufwachte, waren da diese starken Kopfschmerzen, begleitet von einem merkwürdigen Gefühl in den Augen. Hatte ich gestern Abend beim Zubettgehen etwa meine Kontaktlinsen nicht rausgeholt oder wieso hatte ich urplötzlich kleine schwarze Flecken im Sichtfeld? Merkwürdig. Aber gut, der Nachmittag und Abend zuvor war aufregend. Eine meiner besten Freundinnen, mit der mich schon eine sehr lange Freundschaft verbindet, war zu Besuch und überraschte mich mit Neuigkeiten: Sie und ihr Partner erwarten eine Tochter! Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, an das ich noch heute unwahrscheinlich gerne zurückdenke.
Das Internet und seine Diagnosen…
Nach dem Aufstehen versuchte ich, die vermeintlich vergessenen Kontaktlinsen aus meinen Augen zu entfernen. Nichts. Sie lagen ordnungsgemäß in ihrer Dose und schwammen im Reinigungsmittel.
Was macht man heutzutage, wenn man gesundheitliche Beschwerden hat? Richtig: Man sucht im unendlich großen Internet nach wahrscheinlichen Diagnosen – meines Erachtens Fluch und Segen zugleich.
Letztendlich habe ich mich ins nächstliegende Krankenhaus fahren lassen. Da sowas natürlich immer am Wochenende passieren muss, war ein Besuch bei meinem niedergelassenen Augenarzt nicht möglich. Nach endlos langer Wartezeit, überschüttet mit großer Angst und Sorge um mein Augenlicht, kam die erste Diagnose der diensthabenden Ärztin. Sie traf mich wie ein Schlag: Einblutungen in der Netzhaut. Bei mir? Nein, das passiert doch nur anderen. Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt doch schon eine gute Blutzuckereinstellung. Wie konnte das sein?
Zweitmeinungen
Ich verzichte in diesem Beitrag bewusst auf Fachvokabular – das hätte ich mir damals nämlich auch gewünscht. Mit den vielen Fachbegriffen konnte ich wenig bis gar nichts anfangen, musste mich also durchfragen und – wieder einmal – im Internet schlau lesen, was mit der eingeschränkten Sicht ebenfalls eine Hürde darstellte.
Ich verließ niedergeschlagen, verängstigt und trotzdem hoffnungsvoll das Krankenhaus. Mein Schlachtplan lautete: Am Montag gehe ich zu meinem Augenarzt, der wird mir sicher sagen, dass alles halb so wild ist und ich einfach ein paar Augentropfen benötige, damit alles wieder gut ist. Das Wochenende überstand ich einigermaßen gut, montags ging es dann zum Augenarzt. Tief im Inneren hatte ich es ja schon geahnt: Er stellte die gleiche Diagnose. Auch ein weiterer Augenarzt kam zum selben Ergebnis. Letztendlich stellte ich mich dann in der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz vor.
Hierbei ist es mir wichtig, deutlich zu machen, dass die nachfolgenden Erfahrungen ausschließlich meine persönliche Meinung und mein eigenes Empfinden darstellen. Ich wurde keineswegs beeinflusst, dies so zu erzählen, geschweige denn kann ich mir eine Meinung dazu bilden, wie die Sachlage in besagtem Klinikum zum heutigen Zeitpunkt ist.

Besuch in der Augenklinik
In der Augenklinik Mainz fühlte ich mich sowohl emotional als auch medizinisch bestens aufgehoben. Der behandelnde Professor erklärte mir leicht verständlich die gestellte Diagnose als auch das weitere Vorhaben.
Als erste Operation stand eine Vereisung der Netzhaut an. Hierfür reiste ich montags an und wurde auch direkt am frühen Morgen operiert. Der Professor selbst operierte zum damaligen Zeitpunkt eigentlich ausschließlich Privatpatient:innen, irgendwie hatte er aber anscheinend ein großes Herz und es war ihm ein Anliegen, mich wie eine:n Patient:in zu behandeln, die / der privat versichert ist, zu operieren – wofür ich natürlich sehr dankbar war!
Die Operation erfolgte an beiden Augen, beide Netzhäute wurden mittels einer Vereisung „festgetackert“, sodass sie sich nicht mehr bzw. deutlich schwerer lösen können. Anschließend musste ich zwei Nächte in der Klinik bleiben, bekam jede Menge Augentropfen und -salben und einige Kontrollen. Auch zuhause musste ich meine Augen weiterhin mit Tropfen und Salben versorgen und nachts Augenklappen tragen. Ich durfte nicht schwer heben, sollte möglichst wenig Zeit an elektronischen Geräten verbringen und ebenso wenig lesen. Kein Bücken, kein schweres Heben – Ausruhen stand stattdessen auf dem Tagesplan.
Die Nachsorge
In den nachfolgenden Wochen mussten einige Lasersitzungen stattfinden, in denen mein Augenarzt die Blutungen mittels Laser stoppte. Diese Lasertermine empfand ich als äußerst unangenehm – nicht schmerzhaft, aber unangenehm. Ich bin generell sehr lichtempfindlich und habe kleine Augen, sodass das Lasern sowohl für meinen Arzt als auch für mich zu einer mittelgroßen Herausforderung wurde.
Wie es mit dem Lasern, weiteren Operationen und auch mit meinem psychischen Zustand weiterging, lest ihr im nächsten Teil.
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swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag, 4 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe. -
shangwari postete ein Update vor 5 Tagen, 7 Stunden
Ich habe mir ein neues Mobiltelefon von Samsung (A56) zugelegt. An manchen Tagen saugt die Freestyle Libre App den Akku in nicht mal 12 Stunden leer. In einigen Foren habe ich von dem gleichen Problem gelesen. Da ich auf dem Telefon nachlesen kann, wer denn den ganzen Strom verbraucht hat, konnte ich die App genau identifizieren. Gehe ich in den Einstellungen auf Gerätewartung und lasse diese dann optimieren, ist das Problem für einige Zeit behoben. Heute habe ich bei Abbott angerufen und mein Problem geschildert. Ich habe erfahren, dass einige Telefone noch nicht mit Freestyle getestet wurden. (So auch meins) Der Ratschlag ist, die App zu deinstallieren und neu aus dem Store herunterladen. Bei der automatischen Übernahme der Telefone (beim einrichten eines neuen Mobil) kann sein das die App nicht aus dem Store geladen wurde – sondern vom “alten” Telefon. Ich werden noch warten bis mein Sensor eh erneuert werden muss und dann wage ich mich daran. Bis es soweit ist werde ich mich mit der “Optimieren – Taste” behelfen.
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nele_elsa antwortete vor 4 Tagen, 12 Stunden
Hallo,
Ich hatte das Problem auch mit meinem iPhone SE20 und dachte, es liegt daran, dass mein Handy zu alt war und hab mir so eine Powerbank-Hülle gekauft. Viel erfolg!
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nele_elsa postete ein Update vor 1 Woche
Hallo,
Ich habe eine Frage:
Wir ziehen Ende Oktober von Österreich zurück nach Deutschland.
Jetzt muss ich mich für eine Krankenkasse entscheiden und wollte fragen, ob es erfahrungsgemäß vorteilhafte Krankenkassen für Menschen mit Diabetes gibt? Im Internet wäre ich nach Recherchen auf die aok gekommen.
Für tips und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar ☺️
Liebe Grüße
Nele-
moira antwortete vor 6 Tagen, 6 Stunden
Hallo Nele! Ich bin bei der SBK und sehr zufrieden, aber ich weiß nicht ob andere besser oder schlechter sind.
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nele_elsa antwortete vor 5 Tagen, 13 Stunden
@moira: Dankeschön
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Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena