Machen Sie Ihr Immunsystem fit!

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Machen Sie Ihr Immunsystem fit!

Wer seine Abwehrkräfte stärkt, kann die Virus-Folgen abschwächen und die Infektion schneller überwinden. Unser Kolumnist Hans Lauber hat dazu einige Tipps für Sie zusammengetragen.

Dr. med. Siegfried Schlett schätze ich seit sehr vielen Jahren. Kennen gelernt habe ich den approbierten Arzt und Apotheker als stellvertretenden Leiter einer renommierten Münchner Pharmazie. Inzwischen wirkt der Autor vieler Bücher über Ernährung und orthomolekulare Medizin im ärztlichen „Naturheilkundezentrum Aschaffenburg“. Für meine Kolumne hat er zusammengestellt, wie sich die Abwehrkräfte gegen virale Infekte stärken lassen.

Arzt und Apotheker: Dr. Siegfried Schlett

Früher Bakterien, heute Viren

In den vergangenen Jahrhunderten plagten die Menschen vor allem bakterielle Infekte, etwa Angina, Pest und Wundentzündungen. Seit dem Auftreten der Spanischen Grippe von 1918 bis 1920 mit Millionen von Toten bestimmen Viren immer stärker die medizinischen Schreckensszenarien. In immer kürzeren Abfolgen quälen vor allem aus dem Kontakt mit Tieren resultierende Seuchen (sogenannte Zoonosen) die Menschen, sei es AIDS, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Sars – und nun COVID 19.

Wie Viren wirken

Bakterien bilden Gifte und Eiter und erzeugen lokale Zerstörungen, die über eine Blutvergiftung zum Tod führen können. Viren haben eine andere Strategie. Sie setzen an den Zellen an, wie der „Pathfinder“ auf dem Mars, spritzen ihr Genpaket in die Zelle und lassen die Zelle für sich arbeiten. Dann platzt die Zelle und die Virusklone verbreiten sich. Ab einer bestimmten Klonzahl merkt es der Körper und wehrt sich, in dem er mehr oder weniger schnell Entzündungskampftruppen in die Blutbahn sendet. Es entstehen die bekannten Entzündungsreaktionen Fieber, Erschöpfung und Kraftlosigkeit, Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Husten und Zeichen zuschwellender Nebenhöhlen oder Bronchien.

Covid 19: Mehr als Grippe

Die Symptome, die eine Covid 19-Infektion, eine einfache Erkältung oder eine Grippe kennzeichnen, gehen fließend ineinander über, unterscheiden sich aber in der Schwere der Ausprägung. Die Gefährlichkeit der COVID-Infektion liegt für unseren Körper vor allem darin, das eingeleitete Entzündungsfeuer wieder re-balancieren zu können. Sars-CoV-2-Viren vermehren sich wie Grippeviren im Rachen, was sie ansteckender macht als anfangs vermutet. Die Erreger infizieren vor allem Zellen der unteren Atemwege und können schwere Lungenentzündungen verursachen.


Nährstoffe, die den Körper bei viralen Infekten schützen

Vitamine, Schwefelverbindungen und pflanzliche Substanzen

Vitamin C: Stärkt Selbstheilungskräfte

Das Universal-Vitamin stärkt unseren Körper darin, dass in Zellen, die vom Virus noch nicht befallen sind, ein Abwehrstoff gebildet wird. Damit schützen sich noch gesunde Zellen davor, dass sich das Virus ungehindert ausbreitet. Vitamin C kann man als Infusion anwenden, in Kapselform essen oder als Pulver in Flüssigkeit einrühren. Weil bei schon spürbaren Infekten die Infusion die effektivste Form ist, gehört die Vitamin-C-Einleitung in der Naturheilkunde zu dem am häufigsten angewandten Arzneimittel bei Virusinfekten. Angeboten wird die zwischen 80 und 100 Euro kostende Behandlung von den meisten Heilpraktikern und vielen Ärzten. Der Infekt ist mit dieser Maßnahme nicht weggeblasen, aber er verschlimmert sich normalerweise nicht weiter – ein ganz wichtiger Aspekt.

In dieser Atempause verschaffen wir dem Körper Zeit, seine Selbstheilungskräfte und sein Anti-Entzündungssystem zu mobilisieren. Vor allem das körpereigene Kortison wird durch die Vitaminunterstützung in der Nebenniere stärker nachproduziert. Dies ist der wichtigste Bio-Stoff, den wir bei Virusinfekten produzieren können, damit der Entzündungs-Tsunami eingedämmt werden kann. In einer internationalen Studie an 250 Intensivstationen konnte eine Studiengruppe (REMAP-CAP, JAMA, 2020; 324(13):1317-1329) nachweisen, dass intravenös verabreichtes Hydrocortison dem Organversagen der schwer an COVID 19 Erkrankten entgegenwirkt und die Lungen-Symptome bessert. Diese Untersuchung stützt das Konzept der Vitamin-C-Infusion.

Vitamin D: Dämpft überschießende Immunreaktionen

Vitamin D hilft dem Immunsystem, sich allgemein gegen Viren zu schützen, dämpft aber auch überschießende Immunreaktionen. Jeder weiß, dass wir eher im Januar/Februar, wenn die dunklere Jahreszeit schon länger angehalten hat, krank werden. Das ist auch eine Folge der geringeren Sonneneinstrahlung, die ja für unsere Vitamin D-Nachproduktion verantwortlich ist. Seien Sie großzügig mit der Vitamin D-Gabe. Gerade jetzt in der Pandemiezeit. Auf jeden Fall kann man 2.000I.E. täglich zum Butterbrot einnehmen. Zur Sicherheit lässt sich nach vier bis sechs Monaten der Blutspiegel beim Arzt bestimmen.

Schwefelhaltige Verbindungen: Erleichtern das Atmen

Die Virus-Pandemie, die wir gerade erleben, macht alle deshalb so nervös, weil die Lungenentzündung, die sich gerade bei älteren Menschen entwickeln kann, die Lunge sehr stark angreift. Unsere Lunge ist ein Organ, welches aus vielen kleinen Bläschen, ähnlich wie Miniluftballons, besteht. Damit die Bläschen den Austausch der Luft gut bewerkstelligen, schützen sie sich durch einen Flüssigkeitsfilm, der diese kleinen Bläschen auskleidet. Dieser Film besteht nicht nur aus Wasser, sondern vor allem aus einem kleinen Eiweiß, dem schwefelhaltigen Glutathion (G-SH). Bricht der Virus ein, wird zuerst diese Substanz verbraucht, den Bläschen geht sprichwörtlich die Luft aus und das Atmen fällt schwerer.

Schwefel enthalten Lebensmittel wie Eier, Schnittlauch, Lauch und Knoblauch, um die wichtigsten zu nennen. Apotheken führen zwei Substanzen, die Schwefel enthalten, welche die Lungen-Abwehrkräfte unterstützen:

  • ACC akut® enthält das Acetylcystein. Diese Substanz wird schon seit vielen Jahren bei Bronchitis und zum Schleimlösen eingesetzt. Durch ACC wird auch das Glutathion in den Lungenbläschen wieder aufgebaut.
  • MSM (Methylsulfonylmethan) ist organisch gebundener Schwefel, der auch das G-SH verbessert. Beide Substanzen sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich.

Zu den pflanzlichen Substanzen, die unsere Abwehrkräfte gegen Viren stärken, gehören die Cistrose (Cistrosentee und –lutschtabletten) und der afrikanische Pelargonienwurzelextrakt, den wir als Umckaloabo®, kennen. Beide Substanzen sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich. Lutschtabletten, wie etwa Cystus 052® empfehlen sich vor allem prophylaktisch, wenn der Kontakt mit vielen Menschen unvermeidlich ist.


Fitness first

Starke Abwehrkräfte hängen aber auch ganz stark von regelmäßiger Gymnastik und Fitness steigernder Bewegung ab, weil mit körperlichem Training unsere antientzündliche Kapazität steigt. Auf eine gesunde Verdauung zu achten und sich vernünftig ernähren, also auch vor allem pflanzlich, ergänzen unsere Bemühungen sinnvoll.

Wichtiger Hinweis: Wir können mit diesen Maßnahmen dem nächsten kleineren oder größeren Virus zwar nicht entkommen. Aber wir sind besser dagegen gewappnet und sitzen den Infekt schneller aus.


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de

Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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