- Behandlung
Machen Sie Ihr Immunsystem fit!
4 Minuten
Wer seine Abwehrkräfte stärkt, kann die Virus-Folgen abschwächen und die Infektion schneller überwinden. Unser Kolumnist Hans Lauber hat dazu einige Tipps für Sie zusammengetragen.
Dr. med. Siegfried Schlett schätze ich seit sehr vielen Jahren. Kennen gelernt habe ich den approbierten Arzt und Apotheker als stellvertretenden Leiter einer renommierten Münchner Pharmazie. Inzwischen wirkt der Autor vieler Bücher über Ernährung und orthomolekulare Medizin im ärztlichen „Naturheilkundezentrum Aschaffenburg“. Für meine Kolumne hat er zusammengestellt, wie sich die Abwehrkräfte gegen virale Infekte stärken lassen.
Arzt und Apotheker: Dr. Siegfried Schlett
Früher Bakterien, heute Viren
In den vergangenen Jahrhunderten plagten die Menschen vor allem bakterielle Infekte, etwa Angina, Pest und Wundentzündungen. Seit dem Auftreten der Spanischen Grippe von 1918 bis 1920 mit Millionen von Toten bestimmen Viren immer stärker die medizinischen Schreckensszenarien. In immer kürzeren Abfolgen quälen vor allem aus dem Kontakt mit Tieren resultierende Seuchen (sogenannte Zoonosen) die Menschen, sei es AIDS, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Sars – und nun COVID 19.
Wie Viren wirken
Bakterien bilden Gifte und Eiter und erzeugen lokale Zerstörungen, die über eine Blutvergiftung zum Tod führen können. Viren haben eine andere Strategie. Sie setzen an den Zellen an, wie der „Pathfinder“ auf dem Mars, spritzen ihr Genpaket in die Zelle und lassen die Zelle für sich arbeiten. Dann platzt die Zelle und die Virusklone verbreiten sich. Ab einer bestimmten Klonzahl merkt es der Körper und wehrt sich, in dem er mehr oder weniger schnell Entzündungskampftruppen in die Blutbahn sendet. Es entstehen die bekannten Entzündungsreaktionen Fieber, Erschöpfung und Kraftlosigkeit, Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Husten und Zeichen zuschwellender Nebenhöhlen oder Bronchien.
Covid 19: Mehr als Grippe
Die Symptome, die eine Covid 19-Infektion, eine einfache Erkältung oder eine Grippe kennzeichnen, gehen fließend ineinander über, unterscheiden sich aber in der Schwere der Ausprägung. Die Gefährlichkeit der COVID-Infektion liegt für unseren Körper vor allem darin, das eingeleitete Entzündungsfeuer wieder re-balancieren zu können. Sars-CoV-2-Viren vermehren sich wie Grippeviren im Rachen, was sie ansteckender macht als anfangs vermutet. Die Erreger infizieren vor allem Zellen der unteren Atemwege und können schwere Lungenentzündungen verursachen.
Nährstoffe, die den Körper bei viralen Infekten schützen
Vitamine, Schwefelverbindungen und pflanzliche Substanzen
Vitamin C: Stärkt Selbstheilungskräfte
Das Universal-Vitamin stärkt unseren Körper darin, dass in Zellen, die vom Virus noch nicht befallen sind, ein Abwehrstoff gebildet wird. Damit schützen sich noch gesunde Zellen davor, dass sich das Virus ungehindert ausbreitet. Vitamin C kann man als Infusion anwenden, in Kapselform essen oder als Pulver in Flüssigkeit einrühren. Weil bei schon spürbaren Infekten die Infusion die effektivste Form ist, gehört die Vitamin-C-Einleitung in der Naturheilkunde zu dem am häufigsten angewandten Arzneimittel bei Virusinfekten. Angeboten wird die zwischen 80 und 100 Euro kostende Behandlung von den meisten Heilpraktikern und vielen Ärzten. Der Infekt ist mit dieser Maßnahme nicht weggeblasen, aber er verschlimmert sich normalerweise nicht weiter – ein ganz wichtiger Aspekt.
In dieser Atempause verschaffen wir dem Körper Zeit, seine Selbstheilungskräfte und sein Anti-Entzündungssystem zu mobilisieren. Vor allem das körpereigene Kortison wird durch die Vitaminunterstützung in der Nebenniere stärker nachproduziert. Dies ist der wichtigste Bio-Stoff, den wir bei Virusinfekten produzieren können, damit der Entzündungs-Tsunami eingedämmt werden kann. In einer internationalen Studie an 250 Intensivstationen konnte eine Studiengruppe (REMAP-CAP, JAMA, 2020; 324(13):1317-1329) nachweisen, dass intravenös verabreichtes Hydrocortison dem Organversagen der schwer an COVID 19 Erkrankten entgegenwirkt und die Lungen-Symptome bessert. Diese Untersuchung stützt das Konzept der Vitamin-C-Infusion.
Vitamin D: Dämpft überschießende Immunreaktionen
Vitamin D hilft dem Immunsystem, sich allgemein gegen Viren zu schützen, dämpft aber auch überschießende Immunreaktionen. Jeder weiß, dass wir eher im Januar/Februar, wenn die dunklere Jahreszeit schon länger angehalten hat, krank werden. Das ist auch eine Folge der geringeren Sonneneinstrahlung, die ja für unsere Vitamin D-Nachproduktion verantwortlich ist. Seien Sie großzügig mit der Vitamin D-Gabe. Gerade jetzt in der Pandemiezeit. Auf jeden Fall kann man 2.000I.E. täglich zum Butterbrot einnehmen. Zur Sicherheit lässt sich nach vier bis sechs Monaten der Blutspiegel beim Arzt bestimmen.
Schwefelhaltige Verbindungen: Erleichtern das Atmen
Die Virus-Pandemie, die wir gerade erleben, macht alle deshalb so nervös, weil die Lungenentzündung, die sich gerade bei älteren Menschen entwickeln kann, die Lunge sehr stark angreift. Unsere Lunge ist ein Organ, welches aus vielen kleinen Bläschen, ähnlich wie Miniluftballons, besteht. Damit die Bläschen den Austausch der Luft gut bewerkstelligen, schützen sie sich durch einen Flüssigkeitsfilm, der diese kleinen Bläschen auskleidet. Dieser Film besteht nicht nur aus Wasser, sondern vor allem aus einem kleinen Eiweiß, dem schwefelhaltigen Glutathion (G-SH). Bricht der Virus ein, wird zuerst diese Substanz verbraucht, den Bläschen geht sprichwörtlich die Luft aus und das Atmen fällt schwerer.
Schwefel enthalten Lebensmittel wie Eier, Schnittlauch, Lauch und Knoblauch, um die wichtigsten zu nennen. Apotheken führen zwei Substanzen, die Schwefel enthalten, welche die Lungen-Abwehrkräfte unterstützen:
- ACC akut® enthält das Acetylcystein. Diese Substanz wird schon seit vielen Jahren bei Bronchitis und zum Schleimlösen eingesetzt. Durch ACC wird auch das Glutathion in den Lungenbläschen wieder aufgebaut.
- MSM (Methylsulfonylmethan) ist organisch gebundener Schwefel, der auch das G-SH verbessert. Beide Substanzen sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich.
Zu den pflanzlichen Substanzen, die unsere Abwehrkräfte gegen Viren stärken, gehören die Cistrose (Cistrosentee und –lutschtabletten) und der afrikanische Pelargonienwurzelextrakt, den wir als Umckaloabo®, kennen. Beide Substanzen sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich. Lutschtabletten, wie etwa Cystus 052® empfehlen sich vor allem prophylaktisch, wenn der Kontakt mit vielen Menschen unvermeidlich ist.
Fitness first
Starke Abwehrkräfte hängen aber auch ganz stark von regelmäßiger Gymnastik und Fitness steigernder Bewegung ab, weil mit körperlichem Training unsere antientzündliche Kapazität steigt. Auf eine gesunde Verdauung zu achten und sich vernünftig ernähren, also auch vor allem pflanzlich, ergänzen unsere Bemühungen sinnvoll.
Wichtiger Hinweis: Wir können mit diesen Maßnahmen dem nächsten kleineren oder größeren Virus zwar nicht entkommen. Aber wir sind besser dagegen gewappnet und sitzen den Infekt schneller aus.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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stephanie-haack postete ein Update vor 11 Stunden, 43 Minuten
Wir freuen uns auf das letzte virtuelle Community-MeetUp des Jahres! 🎄Morgen, Donnerstag, um 18 Uhr. Alle Infos findet ihr hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-dezember-2/
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bloodychaos postete ein Update vor 4 Tagen, 18 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 4 Tagen, 13 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 4 Tagen, 7 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 2 Tagen, 18 Stunden
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 6 Tagen, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
