- Behandlung
Medikamente bei Typ-2-Diabetes: Wirkungen und Nebenwirkungen – eine Übersicht
3 Minuten
Wer Medikamente einnimmt, weiß, dass es neben den erwünschten Wirkungen auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen gibt. Wie ist das bei Medikamenten zur Therapie des Typ-2-Diabetes? Auch hier sollte man einiges beachten – dabei hilft diese Übersicht mit allen wichtigen Diabetes-Medikamenten.
Nebenwirkungen im Blick behalten!
Je älter man ist und je mehr Medikamente man nimmt wegen des Diabetes sowie wegen Folge- und Begleiterkrankungen, umso wichtiger ist es, die Nebenwirkungen im Blick zu haben. Wer mehrere Medikamente einnimmt, sollte immer wieder einmal abklären lassen, ob noch alle Medikamente gebraucht werden oder ob es zu Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten kommen kann.
Ebenfalls achten sollten Sie und Ihr Arzt/Ihre Ärztin auf:
- Nebenwirkungen allgemein
- Die aktuelle Lebenssituation
- Allergien
- Vermeiden von Doppelverordnungen (Inhaltsstoffe notieren!)
Der Experte

Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl ist Internist und Diabetologe. Nach langen Jahren in der Kilnik ist er Inzwischen tätig in der PrivAS Privatambulanz (Schulung). Im Diabetes-Journal schreibt er für den Diabeteskurs über die Diabetes-Therapie und darüber, wie man Folgeerkrankungen verhindern kann. Er schreibt außerdem regelmäßig für die Zeitschrift Diabetes-Forum.
Dies ist eine gekürzte Version einer Folge des Diabetes-Kurses von Dr. Gerhard-W. Schmeisl. Sie möchten mehr darüber wissen, wie die einzelnen Diabetes-Medikamente wirken? Das können Sie in der Langversion dieses Artikels nachlesen.
Diabetes-Medikamente: Das ist wichtig!
Geht es um Diabetes-Medikamente sollte man Folgendes berücksichtigen:
Metformin (Biguanid)
- Übelkeit, Durchfall, Bauchgrimmen hat man meist am Anfang, wenn die Dosis zu schnell (in wenigen Tagen) erhöht wird. Nicht jedes Präparat wird gleich gut vertragen (liegt manchmal auch am Milchzucker für die Tablettenpressung!).
- Aufpassen muss man, wenn schon einmal z. B. im Rahmen eines Infekts eine Übersäuerung des Bluts (Laktazidose) aufgetreten ist, bei einer bekannten Nierenschwäche (Niereninsuffizienz mit erhöhten Kreatininwerten z. B.) und bei schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und auch bei anderen ausgeprägten Organschäden (Leber, Lunge).
- Bei längerer Einnahme von Metformin (über Jahre oder Jahrzehnte) kann es durch einen Vitamin-B12-Mangel auch zu einer Blutarmut (Anämie), mit z. B. Müdigkeit und Schlappheit, und einem Nervenschaden (Polyneuropathie) kommen.
DPP-4-Hemmer (Gliptine)
DPP-4-Hemmer senken den Blutzucker – als Nebenwirkung kommt es (selten) zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Gelenkbeschwerden. Auch Nasen-Rachen-Entzündungen sind zu finden.
SGLT-2-Hemmer (Gliflozine)
Auch SGLT-2-Hemmer senken den Blutzucker. Gleichzeitig wird mit dem Zucker vermehrt Wasser ausgeschieden, der Blutdruck sinkt. Der Wasserverlust kann zu Blutdruckabfall mit Schwindel etc. führen. Weitere wichtige Nebenwirkungen:
- Bei Frauen: Besonders wenn sie dazu neigen, können Scheideninfektionen durch Pilze auftreten.
- Bei Männern: Gliflozine können zu einer Entzündung der Penis-Eichel führen.
Sulfonylharnstoffe (z. B. Glimepirid, Glibenclamid)
Die wichtigste Wirkung ist die Stimulation der Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Dadurch kann es zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien) kommen – und meist auch zu einer Gewichtszunahme! Sulfonylharnstoffe sind deshalb für übergewichtige Patienten nicht geeignet – außerdem wirkt sie nur, solange noch eigenes Insulin produziert wird (oft am Anfang der Erkrankung, schlanke Typ-2-Diabetiker). Die Nierenfunktion muss unbedingt beachtet werden!
Glinide (Repaglinid, Nateglinid)
Glinide spielen bei uns kaum mehr eine Rolle – und werden auch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Sie stimulieren die Insulinproduktion und senken so den Blutzucker. Unterzuckerungen sind deshalb möglich, ebenso eine Gewichtszunahme. Bei leichter bis mittlerer Nierenfunktionseinschränkung dürfen sie eingesetzt werden.
GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-Analoga, GLP-1-Mimetika)
- Das im Dünndarm produzierte Eiweiß GLP 1 (Glucagon-like Peptide 1) bewirkt, dass mehr Insulin produziert wird, weniger Zucker aus der Leber ins Blut kommt und man schneller satt wird (Wirkung im Sättigungszentrum des Gehirns). Nach der neuesten Leitlinie sind gerade die GLP-1-Rezeptoragonisten (und SGLT-2-Hemmer) bei Menschen mit massivem Übergewicht und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinsuffizienz, Mittel der ersten Wahl.
- Als Nebenwirkungen können Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auftreten.
Extra-Tipp von Dr. Schmeisl: Jede vernünftige und langfristig erfolgreiche Therapie muss natürlich die Wünsche und die Präferenzen eines Patienten berücksichtigen. Letztendlich muss das gemeinsame Ziel von Arzt und Patient definiert werden.
Worauf Sie selbst achten sollten…
- …auf die Tablettenmenge pro Tag (morgens und abends, nur morgens etc.)
- … auf unterschiedliche Dosierungen innerhalb eines Tages (z. B. morgens 2, abends nur 1 Tablette)
- … auf eine Tabletteneinnahme, die abhänging ist von den Mahlzeiten (vor dem Essen, zum Essen, nach dem Essen, unabhängig vom Essen)
- … auf unterschiedliche Einnahmeintervalle (z. B. 3-mal täglich, 2-mal täglich)
- … darauf, dass Tabletten geteilt werden müssen/können
- … auf besondere Darreichungsformen (z. B. Inhalationen, Tabletten, Tropfen)
- … auf die zeitgenaue Einnahme der Medikamente (z. B. Antibiotika oder auch Schmerzmittel, die regelmäßig über den Tag verteilt alle 6, 8 oder 12 Stunden genommen werden müssen/sollten)
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 1 Tag, 18 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 1 Tag, 13 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 20 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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