Die Bereitschaft der Deutschen, für medizinische Behandlungen ins Ausland zu reisen, ist gestiegen – nicht nur wegen der Kosten, sondern auch wegen geringerer Wartezeiten. Das ergab eine Studie des Fachbereichs Tourismusmanagement der IUBH (Internationale Hochschule Bad Honnef/Bonn).
Hier einige interessante Ergebnisse aus der Studie:
- Sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen, können sich über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) vorstellen. 2012 lag die Bereitschaft für Auslandbehandlungen noch drei Prozentpunkte niedriger.
- Hauptgrund für den Arztbesuch im Ausland sind die günstigeren Kosten (53 Prozent). Über ein Viertel der Befragten gibt zudem als Grund an, dass sich durch eine Auslandsreise die Wartezeiten für medizinische Behandlungen verkürzen lassen. Auch können sich viele Befragte vorstellen, im Ausland medizinische Verfahren zu nutzen, die in Deutschland nicht durchgeführt werden.
- Knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent; 2012: 26 Prozent) gab an, einen Arztbesuch im Ausland mit einer Urlaubsreise verbinden zu wollen. „Der Reisemarkt muss sich auf dieses wachsende Interesse am Medizintourismus einstellen und transparente Angebote für die Verbraucher schaffen“, so Professor Dr. Helmut Wachowiak, der Leiter der Studie. „Denn knapp ein Drittel der Deutschen möchte die Organisation einer solchen Reise über spezialisierte Reiseveranstalter abwickeln.“
- Bislang haben 5 Prozent der Deutschen bereits eine medizinische Behandlung im Ausland durchführen lassen.
Welche Reiseziele würden die potenziellen Medizintouristen bevorzugen? Und welche Behandlungsarten?
- Die beliebtesten Reiseziele von potenziellen Medizintouristen sind Wetseuropa (37 Prozent), gefolgt von Osteuropa (33 Prozent) und Nordamerika (22 Prozent).
- Die beliebtesten Auslandsbehandlungen sind wie schon 2012 Reha-Maßnahmen und Kur-Aufenthalte (36 Prozent) sowie Zahn- (30 Prozent) und Augenbehandlungen (14 Prozent).
- Männer sind dem Medizintourismus etwas stärker zugeneigt: 59 Prozent können sich vorstellen, medizinische Behandlungen im Ausland durchführen zu lassen, während sich bei den Frauen fast die Hälfte (48 Prozent) dagegen ausspricht.
Mehr zur Studie im Internet
Als Service bietet die IUBH eine unter anderem eine Themenmappe mit ausführlichem Hintergrundtext und Checklisten für Medizin-Touristen.
Quelle: Internationale Hochschule Bad Honnef/Bonn